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Von der Übergangs- zur Dauerlösung

„Irgendjemand musste es ja machen“, erklärt Wolfgang Eder scherzhaft seinen Weg in den Bürgermeistersessel von Mauterndorf. Durch den plötzlichen Tod seines Vorgängers im Jahr 1991 musste das Amt dringend nachbesetzt werden und der damals 41-Jährige übernahm es vorübergehend. Eigentlich. Denn das Schicksal hatte andere Pläne für den heute 68-Jährigen.

Unverhofft kommt oft

Der gelernte Tischlermeister war von 1989 bis 1991 Vizebürgermeister der Lungauer Gemeinde. Dass Eder also vorübergehender Ortschef nach dem überraschenden Tod von Peter Bliem wurde, war nicht weiter verwunderlich. Dass er es allerdings blieb, schon eher.

Möglich machte die ungeplante Amtsübernahme unter anderem, dass der dreifache Vater die Gelegenheit bekam, seinen Tischlereibetrieb zu verpachten und so die nötige Zeit für das Kommunalamt aufbringen konnte. Man kann also getrost von einer Verkettung glücklicher Umstände sprechen.

Viele Erfolgserlebnisse und ein Amoklauf

Bei der Amtsübergabe an seinen Nachfolger, den bisherigen Vizebürgermeister Herbert Eßl, ist Eder mit seinen fast 27 Amtsjahren einer der längst dienenden Bürgermeister im Land Salzburg und hat dementsprechend viel während seiner Amtszeit erlebt und geschafft.

Zu seinen größten kommunalpolitischen Erfolgserlebnissen zählt der begeisterte Fußballanhänger die Betriebsansiedelung der Firma Maco Baubeschlag GmbH in der Marktgemeinde, den Nebau des Seniorenheims und des Sportplatzes sowie die Erweiterung des Kindergartens.

Das einschneidenste und zugleich tragischste Erlebnis war für Wolfgang Eder eindeutig der Amoklauf, der 1997 sechs Opfer, darunter auch den damaligen Vizebürgermeister, in Mauterndorf forderte.

Weiterhin politisch tätig

Sich selbst beschreibt der nun ehemalige Langzeitbürgermeister als lustig, gesellig und humorvoll. Das empfanden wohl auch die Bürgerinnen und Bürger von Mauterndorf so. Eder genoß in dem 1.600-Einwohner-Ort große Beliebtheit, davon zeugt auch das Ergebnis der letzten Bürgermeisterwahl. fast 82 Prozent stimmten 2014 für ihn.

Ganz ruhig wird es Wolfgang Eder aber auch im Ruhestand nicht angehen, schließlich hat er noch einige wichtige politische Ämter inne. Er ist Vorsitzender des Lungauer Bildungsverbundes sowie Vorstandsmitglied im Salzburger Gemeindeverband und im Österreichischen Gemeindebund.

Die nötige Energie dafür geben ihm seine vier geliebten Enkelkinder, mit denen er jetzt wieder mehr Zeit verbringen will.

Wolfgang Eder ist mit 23. Mai 2018 in die kommunalpolitische Pension gegangen. (Bild: ZVG)