Gemeinden, die sich besonders für Kinder und Familien engagieren, wurden letzte Woche bei der Verleihung des „Gemeinden für Familien“-Preises ausgezeichnet. Am Projektwettbewerb „Gemeinden für Familien“ konnten alle zertifiziert familienfreundlichen Gemeinden teilnehmen. Die Ermittlung der Gewinner erfolgte mittels digitalem Publikums-Voting und finaler Juryentscheidung.
Generationen-übergreifende Brieffreundschaft für mehr Solidarität in der Pandemie
Den ersten Platz belegte die niederösterreichische Marktgemeinde Reichenau an der Rax, die mit ihrem Generationen-übergreifenden Projekt „Leselaube – Generationendialog ‚Post für dich‘“ überzeugen konnte. Unter Anregung der Lehrkräfte schreiben Schülerinnen und Schüler der 2. VS-Klasse Briefe an Bewohnerinnen und Bewohner eines ansässigen Seniorenhauses. Die Kinder berichten über ihren Corona-Alltag und erhalten Antwortpost von den Seniorinnen und Senioren.
„Die Zertifizierung familienfreundlichegemeinde unterstützt und stärkt Gemeinden mittels Definierung familienfreundlicher Maßnahmen. Besonders hervorzuheben ist die erfolgreiche Bürgerbeteiligung, denn so können alle Generationen an dem Prozess aktiv mitwirken. Dies kann man bei diesem Projekt schön erkennen“, so Gemeindebundpräsident Mag. Alfred Riedl.
Für den zweiten Platz wurde das „digi.quiz“ der Tiroler Gemeinde Kauns gewählt. Die Kinder der Naturparkvolksschule erstellten über eine Lernplattform Lerninhalte und Spiele zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde. Besucherinnen und Besucher können diese über ihr Handy/Tablet & Co mittels QR-Codes aufrufen.
Individuelle Entfaltung von Kindern fördern
Der dritte Platz ging an das „Bildung macht munter: Wir finden das beste Setting für jedes Kind!“-Projekt der Marktgemeinde Moosburg in Kärnten. Mit dem Bildungscampus ermuntert die Gemeinde die Kinder, ihrer Entdeckungsfreude Ausdruck zu verleihen und ihre persönlichen Interessen und Neigungen spielerisch zu Kompetenzen auszubauen.
„Es freut mich sehr, dass die Marktgemeinde Moosburg als eine langjährig, zertifiziert kinderfreundliche Gemeinde unter den Top-3 Gemeinden liegt und so ihr Engagement vor den Vorhang geholt wird. Es zeigt wie viel auf Gemeindeebene für Kinder und Jugendliche bewegt werden kann und wie wichtig dies für junge Menschen ist,“ so Christoph Jünger, Geschäftsführer UNICEF Österreich.
„Die Gemeinden leisten mit ihren eingereichten Projekten einen wertvollen Beitrag für ein familienfreundliches und kinderfreundliches Österreich. Sie dienen als Vorbild und motivieren andere Gemeinden, sich verstärkt für mehr Familienfreundlichkeit einzusetzen,“ so Bundesministerin Raab.
Die Best Practice-Beispiele aller teilnehmenden Gemeinden werden im Rahmen des Netzwerks „Unternehmen für Familien“, der Initiative für mehr Familienfreundlichkeit in Österreich, auf unternehmen-fuer-familien.at veröffentlicht.
Die Zertifizierung „familienfreundlichegemeinde“
Insgesamt haben österreichweit bereits über 560 Gemeinden an der Zertifizierung teilgenommen und haben somit das staatliche Gütezeichen familienfreundlichegemeinde der Familie & Beruf Management GmbH angestrebt, das sind rund 27 Prozent aller österreichischen Gemeinden. Somit profitieren bereits über 2,7 Millionen Bürgerinnen und Bürger, also ein Drittel der Gesamtbevölkerung, von den familienfreundlichen Maßnahmen.
Gemeinden können im Rahmen der Zertifizierung auch das UNICEF-Zusatzzertifikat „Kinderfreundliche Gemeinde“ erlangen. Dabei setzen die Gemeinden Maßnahmen in speziellen kinderrechtsrelevanten Themenbereichen um und legen verstärkt Augenmerk auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen.
(Quelle: Familie und Beruf Management GmbH)