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Traiskirchen gewann österreichweiten Crowdfunding-Wettbewerb

20.10.2016 – Durch das Sozialprojekt „Garten der Begegnung“ wurde Traiskirchen in einem bundesweiten Voting mit dem Crowdfunding-Preis ausgezeichnet. Insgesamt wurden 20 Projekte eingereicht.

Die Initiativen „Garten der Begegnung“ (Traiskirchen, Gewinn: 4.000 Euro), „Freethem – Prävention von Menschenhandel“ (Wien, Gewinn: 3.000 Euro), „asyl.recht.informiert“ (Wien, 2.000 Euro) wurden in einem bundesweiten Voting mit dem Crowdfunding-Preis ausgezeichnet. Traiskirchen erhielt mit dem Sozialprojekt „Garten der Begegnung“ 938 Stimmen und ging somit als Sieger hervor. „Die Stadt Traiskirchen und ihre Bevölkerung zeigen mit der großen Unterstützung für dieses Projekt, wie einzigartig diese Stadt ist“, freut sich Bürgermeister Andreas Babler.

Im Rahmen des Wettbewerbs „Österreich sucht Orte des Respekts 2016“ wurden in jedem Bundesland die besten Initiativen gesucht, die etwas Besonderes für das Zusammenleben in unserem Land leisten. Zusätzlich wurden drei als „Orte des Respekts“ nominierte Projekte in einem bundesweiten Voting mit dem Crowdfunding-Preis ausgezeichnet. Insgesamt wurden 20 Projekte auf Österreichs größter Crowdfunding-Plattform respekt.net eingereicht.

Aus der Not eine Tugend gemacht

Der „Garten der Begegnung“ ist ein gemeinschaftliches Bio-Landwirtschafts-Projekt, bei dem Traiskirchner und Flüchtlinge gemeinsam Obst und Gemüse anbauen. Die Initiative entstand im Zuge der Flüchtlingskrise und wurde im Frühjahr 2016 eröffnet. Das Projekt soll Asylwerbern die Möglichkeit geben, einer sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen und mit einheimischen Bürgern in Kontakt zu treten. Das nun ausgezeichnete Projekt ist nur eines von vielen. Um die Integration von Flüchtlingen zu fördern gibt es außerdem noch eine Textil- und Holzwerkstatt, in denen sich Jugendliche kreativ einbringen und eigene Handwerksstücke erschaffen können. Zudem wurden eine „Feldküche“ und ein „Farbenatelier“ gegründet, wo Koch- und Zeichentalente regelmäßig zusammen finden.

Das gemeinschaftliche Gärtnern soll nicht nur Flüchtlingen zugute kommen. Laut Bürgermeister Andreas Babler handelt es sich um ein „in Österreich einzigartiges, solidarisches Projekt des Miteinanders“ von Schülern, Bürgern aus der Stadt, jungen Flüchtlingen und dem Traiskirchner Sozialmarkt für sozial schwächer gestellte Mitbürger. „Wir von der Gemeinde haben dem Verein im April 2016 in unmittelbarer Umgebung des Erstaufnahmelagers Traiskirchen einen Hektar an beackerbarem Land zur Verfügung gestellt. Alle sind zum Mitmachen eingeladen“, betont Babler.

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©Foto Schörg
Obstbaumpaten: Gemeinderätin und Vereinsobfrau Karin Blum, Bürgermeister Andreas Babler mit Streuobstpädagoge Peter Sauer.

Gemeinschaftliches Gärtnern kommt der Stadt zugute

„Die Ernte kann sich sehen lassen: Inzwischen wurde gemeinsam schon weit über eine Tonne an Bio-Gemüse produziert“, berichtet Andreas Babler. Das frisch geerntete Gemüse wird gegen Spenden abgegeben oder kommt dem Sozialmarkt der Stadt, „der gute laden“, zugute. Ein Markttag wird während der Saison jeden Freitagnachmittag direkt am Feld angeboten.

Eine weitere Besonderheit: Dank Obstbaumpatenschaften sind seit dem Sommer 55 gefährdete Obstsorten im „Garten der Begegnung“ angepflanzt worden. Dieser Erfolg konnte durch die Kooperation mit der „Arche Noah“ ermöglicht werden, die sich für alte und vom Aussterben bedrohte Kulturpflanzen und Pflanzenvielfalt einsetzt.

Über die ertragreiche Ernte und den Erfolg des gesamten Projekts zeigt sich Bürgermeister Andreas Babler sichtlich erfreut: „Herzliche Gratulation an Projektinitiator Nikolai Ritter, Gemeinderätin und Vereinsobfrau Karin Blum und die vielen Freiwilligen dieses großartigen Vereins. Vielen Dank an alle, die diesen 'Ort des Respekts' in Traiskirchen unterstützt haben. Diese Initiative macht Traiskirchen ein Stückchen sozialer, ökologischer und lebenswerter und ist daher genau richtig.“

respekt.net – Österreichs größte Crowdfunding-Plattform

Der Verein Respekt.net ist ein überparteilicher Zusammenschluss von politisch interessierten Bürgern, die gesellschaftspolitisches Engagement erleichtern wollen. Mit respekt.net hat der Verein Österreichs größte Crowdfunding-Plattform für gesellschaftspolitisches Engagement initiiert. Sie bringt innovative Ideen mit potentiellen Unterstützern zusammen. Bisher wurden 289 Projekte erfolgreich finanziert, wovon 247 Projekte bereits realisiert und 42 derzeit in Umsetzung sind.

Bürgermeister Andreas Babler (2.v.l.), Gemeinderätin und Vereinsobfrau Karin Blum (3.v.l.), Projektinitiator Nikolai Ritter (5.v.l.) mit den vielen Freiwilligen des „Garten der Begegnung“. ©Foto Schörg