Der kleine weststeirische Ort Salla trauert um seinen letzten Bürgermeister: Siegfried Steurer starb am Donnerstag, dem 31. Mai 2018, völlig unerwartet im 54. Lebensjahr. Die Todesursache ist weiter unbekannt, ersten Informationen zufolge, ist er aber an einem Herzversagen gestorben.
Bis zur Gemeindefusion im Amt
Steurer, der beruflich einen Batterie-Handel in Köflach betrieben hat, war von 2010 bis 2014 Sallegger Bürgermeister. Grund für seinen Rücktritt war die Zusammenlegung der Gemeinden Maria Lankowitz, Gößnitz und Salla. Der zweifache Vater war erklärter Gegner der Zentralisierung und setzte sich beherzt für kleine Einheiten ein. Dadurch erlangte er österreichweite Bekanntheit.
Er ist zwar im Vorfeld der Gemeindefusion 2014 aus der Kommunalpolitik zurückgetreten, ein Jahr später kandidierte er jedoch für den Gemeinderat Maria Lankowitz, wo er einen beachtlichen Stimmenanteil von 15 Prozentpunkten einfahren konnte. Trotzdem zog er sich 2015 enttäuscht vom kommunalpolitischen Geschehen völlig aus der Politik zurück.
Als Umsetzer und Macher bekannt
Der 53-Jährige galt als Umsetzer und Macher und hatte keine Angst davor anzuecken. Zum ersten Mal machte er seinen Ärger über die steirische Landespolitik im Jahr 2012 öffentlich. Da nämlich wurde die örtliche Volksschule geschlossen wogegen sich Steurer mit Leib und Seele wehrte, letztendlich aber nichts dagegen tun konnte.
Zuletzt ist er als Kritiker des geplanten Windparks auf der Stubalm öffentlich aufgetreten. Er sah das Landschaftsschutzgebiet Amering und die Lipizzaner-Junghengste, die dort die Sommerfrische verbringen, gefährdet.
Schneller und unbürokratischer Bürgermeister
Als schnell und unbürokratisch agierenden Bürgermeister charakterisiert ihn die Kleine Zeitung im veröffentlichten Nachruf. Beherzt setzte sich Steurer unter anderem für den Tourismus ein. Er organisierte das internationale Hundeschlittenrennen in Voitsberg, das zahlreiche Besucher nach Salla im Bezirk Voitsberg lockte.
Mit dem Tod von Siegfried Steurer verliert nicht nur die Gemeinde, sondern die ganze Region ein tatkräftiges Mitglied der Gesellschaft.