Sie löschen Brände und retten Leben: Mehr als eine halbe Million oft freiwillig Engagierter helfen österreichweit im Ernstfall. Den Österreichischen Sicherheitspreis in der Kategorie „Kommunale Sicherheit“ erhielten das „Heimwegtelefon“ aus Graz und die „Notschlafstelle“ aus Wolfsberg.
Im Rahmen des Österreichischen Sicherheitspreises werden jene geehrt, die im Alltag und in den Blaulicht- und Freiwilligen-Organisationen Außerordentliches leisten. Das Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) hat den Sicherheitspreis 2017 ins Leben gerufen.
„Wir möchten diese Alltagshelden vor den Vorhang zu holen und Bewusstsein für deren Einsatz zu schaffen“, so Christian Domany, erster Vizepräsident des KSÖ. Die Preisverleihung wird in Kooperation mit dem ORF und der Kronen Zeitung jedes Jahr in einem anderen Bundesland ausgetragen und fand 2019 am 11. April im Burgenland statt.
„Heldenhafte“ Zeremonie
In acht Kategorien wurden bei einer feierlichen Gala jene Initiativen oder Aktionen ausgezeichnet, die durch Innovation und Zivilcourage hervorstechen. Unter den Preisträgern sind Einzelpersonen, wie auch groß angelegte Projekte von öffentlichen Organisationen zu finden.
Die Preise wurden vom burgenländischen Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil, seinem Stellvertreter Johann Tschürtz und vom Generalsekretär vom Bundesministerium für Inneres, Peter Goldgruber, im Haydnsaal im Schloss Esterházy in Eisenstadt verliehen. Zwei weitere Preise wurden vom ORF und von der Kronen Zeitung überreicht. Zwei Kategorien widmen sich der kommunalen Sicherheit, die jeweiligen Preisträger sind die Stadt Graz sowie eine Initiative der Stadtgemeinde Wolfsberg in Kärnten.
Sicherheit am Heimweg
Eine kreative Lösung für ängstliche Nachtschwärmer bietet das „Heimwegtelefon“ der Stadt Graz. Am nächtlichen Heimweg vermittelt das „Heimwegtelefon“ per Knopfdruck Sicherheit. Am anderen Ende der Leitung begleitet eine Ordnungswache durch unverbindliches Plaudern den Anrufer sicher bis nach Hause. Sollte man belästigt werden, wird sofort die Polizei verständigt.
Das Projekt ist mittlerweile so erfolgreich, dass bereits andere Kommunen den Dienst nach Grazer Vorbild anbieten. Das „Heimwegtelefon“ der Stadt Graz erhielt den Kommunal-Sicherheitspreis – Stadt.
Hilfe für Wohnungslose
In der Kategorie Kommunal-Sicherheitspreis – Gemeinde überzeugte die „Notschlafstelle“ der Gemeinde Wolfsberg in Kärnten die Jury: Aus einer Notlage heraus, als vier Menschen in Wolfsberg wohnungslos wurden, entstand das Projekt „Notschlafstelle“ für den gesamten Bezirk.
Bettina Tschebull, Referatsleiterin der Stadtgemeinde Wolfsberg, und Karl-Heinz Joham vom Bezirkpolizeikommando Wolfsberg in Kärnten haben eine Initiative ins Leben gerufen, die obdach- oder kurzfristig wohnungslosen Menschen den kostenlosen Transport zur Notschlafstelle in Klagenfurt ermöglicht. Die Transportkosten trägt die Stadtgemeinde Wolfsberg.
Zivilcourage wird belohnt
Weitere Preise gingen an das „SOS-Krisenteam“, eine Partnerschaft zwischen dem SOS-Kinderdorf und dem Roten Kreuz Burgenland, und an den ehrenamtlichen Mannersdorfer Rettungssanitäter Alexander Schermann, der einem Pensionisten das Leben gerettet hat.
Den Krone-Sicherheitspreis erhielt der Lawinenhundeführer Richard Pali mit seiner Hündin „Hazel“ und der ORF-Preis wurde an Stephanie Ecker und Barbara Zauner-Bauer verliehen, die ihrer Nachbarin das Leben gerettet haben.
Für sein Lebenswerk im Dienste der Aufklärung von Verbrechen wurde Spitzenkriminalist Dr. Ernst Geiger geehrt und das Projekt „Ich kann Leben retten“ der Organisation „Die Helfer Wiens“ erhielt den Preis für besondere Leistungen in der Sicherheitsprävention.
Die Trophäe, die schützt
Die Ausgezeichneten erhielten eine speziell angefertigte Trophäe aus einem gedrechselten Eichenholzkörper in der Form eines Blaulichts. In das Holz ist eine herausnehmbare Medaille aus Messing eingearbeitet. Die Trophäe soll die Preisträger bei ihren zukünftigen Einsätzen begleiten und schützen.