Nach dem verpflichtenden Kindergartenjahr für die Fünfjährigen, soll auch das verpflichtende Kindergartenjahr für die Vierjährigen kommen – allerdings nur für jene, die Sprachprobleme haben. Die Kenntnisse der deutschen Sprache sollen im Alter von dreieinhalb Jahren ermittelt werden. Dieses Vorhaben präsentierten Sebastian Kurz, auch im Außenministerium für Integration zuständig, und Familienministerin Sophie Karmasin in einer gemeinsamen Pressekonferenz. Ob es Elternbeiträge geben wird, oder ob der Kindergarten mit der Pflicht für alle gratis wird, soll in einer Arbeitsgruppe geklärt werden, in der auch der Gemeindebund beteiligt sein wird.
Gemeinden dürfen nicht auf den Kosten sitzen bleiben
Für Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer muss im Vorfeld eines geklärt sein: „Nicht die Gemeinden, sondern der Bund muss die Mehrkosten übernehmen.“ Fakt ist, dass derzeit bereits 94,3 Prozent der Vierjährigen einen Kindergarten besuchen.
Zudem hat der Praxistest in den Modellregionen gezeigt, dass ein Gratis-Angebot für Vierjährige mit Förderbedarf nicht unbedingt notwendig ist, weil oft der Hinweis, dass ein Kind Förderung brauche, ausreicht, damit die Eltern es in den Kindergarten anmelden. Für jene Eltern, die sich die Betreuung wirklich nicht leisten können, „wird man finanzielle Möglichkeiten finden müssen“, betonten die beiden Minister. Entlastend wirke zudem, dass die Sprachprobleme vor allem im städtischen Bereich auftreten, wo der Kindergarten meist ohnehin kostenlos ist.