16.6.2015 – Durch die Stichwahl am 14. Juni 2015 in Anif hat Salzburg nun eine dritte Bürgermeisterin bekommen. Nachdem Altbürgermeister Hans Krüger (Unabhängige Liste Krüger, KRÜ) nach schwerer Krankheit im Jänner 2015 verstorben ist, konnte sich Listenkollegin Gabriella Gehmacher-Leitner mit 345 Stimmen Vorsprung (rund 58 Prozent) das Bürgermeisteramt sichern. Ihr VP-Konkurrent Michael Stock erreichte 41 Prozent. Ihre erste Reaktion auf das Ergebnis: „Ich habe mich sehr über das Vertrauen der Bürger gefreut. Ich sehe es auch als Bestätigung, dass die Bevölkerung mit der Arbeit der KRÜ zufrieden ist.“
„Anif muss auch für junge Menschen leistbar sein“
Die ersten Schritte der neuen Bürgermeisterin liegen schon fest: „Ich werde mich jetzt erst einmal in den amtlichen Alltag einarbeiten. Es gibt einiges in Anif zu tun. In unserer Gemeinde sind im Moment zwei Dinge aktuell. Das ist zum einen die Sanierung der Schule. Dazu werden wir andere Schulen besichtigen und neue pädagogische Konzepte entwickeln. Außerdem ist auch die Verkehrsbelastung immer wieder ein Thema. Der öffentliche Verkehr muss für Pendler attraktiver werden – nur so können wir den Individualverkehr ein wenig eindämmen.“
Gehmacher-Leitner ist wichtig, dass Anif für die mehr als 4.000 Einwohner attraktiv bleibt: „Die Gemeinde muss für alle lebenswert bleiben. Das bedeutet auch, dass wir in der Zukunft darauf achten müssen, dass sich junge Menschen Wohnraum leisten können. Die Grundstückspreise sind in Anif sehr hoch. Hier ist die Gemeinde gefragt, um Lösungen zu präsentieren. Ganz allgemein soll die Balance zwischen Stadt und Dorf erhalten bleiben. Das ist unser Charme.“
Freiberuflichkeit als Vorteil
Gabriella Gehmacher-Leitner war nach ihrem Jus-Studium als Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin tätig. Nach der Karenz arbeitete die dreifache Mutter als Eltern-Kind-Gruppenleiterin und seit 2005 als Gedächtnistrainerin für Senioren. Zur Vereinbarkeit zwischen Amt und Zivilberuf sagt sie: „Ich bin freiberuflich, wodurch ich gewisse Freiheiten habe und eine gute Vereinbarung prinzipiell möglich ist. Aber in der nächsten Zeit werde ich mich zu 100 Prozent dem Amt widmen. Meinen Beruf als Gedächtnistrainerin möchte ich aber nicht aufgeben.“
Ihre politische Karriere begann im Jahr 2009 als Gemeindevertreterin. Seit 2014 ist sie Gemeinderätin. Sie ist Leiterin des „e5“-Teams der Gemeinde Anif, das sich mit Fragen der Energieeffizient beschäftigt. Durch ihre Mitarbeit im Überprüfungs- und Umwelt- und Sozialausschuss sind ihr sowohl die Gemeindefinanzen als auch die Menschen ihrer Gemeinde und deren Bedürfnisse ein Anliegen.