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Personalia: Neudorf: Karel Lentsch auf Überholspur

9.11.2017 – Mit 72,8 Prozent der Wählerstimmen ist Karel Lentsch seit 1. Oktober 2017 der neue Bürgermeister der burgenländischen Gemeinde Neudorf im Bezirk Neusiedl am See. Der 47-Jährige übte seit Jänner 2017 bereits das Amt des Vizebürgermeisters in der 730-Einwohner-Gemeinde aus. Als Mitglied der SPÖ ist er der Nachfolger des ÖVP-Langzeitbürgermeisters Stefan Mikula, der 27 Jahre im Amt war.

Als Mitglied der SPÖ übte Lentsch seit Jänner 2017 bereits das Amt des Vizebürgermeisters in der 730-Einwohner-Gemeinde aus. (Bild: ZVG)
Als Mitglied der SPÖ übte Lentsch seit Jänner 2017 bereits das Amt des Vizebürgermeisters in der 730-Einwohner-Gemeinde aus. (Bild: ZVG)

„Ich hätte mir das Ergebnis nie erträumt“

Lentsch stieg im Jahr 2012 in die Politik ein und ist seitdem im Gemeinderat aktiv. Seinen nun überragenden Wahlsieg, bei dem der ÖVP-Gegenkandidat Helmut Loncsar zurückstecken musste, beschreibt der Bürgermeister so: „Ich hätte mir das Ergebnis nie erträumt und war sehr gerührt. Die Neudorfer schenken mir einen gewaltigen Vertrauensvorschuss und ich möchte sorgsam damit umgehen.“ Auch die Freude seiner Familie über den Wahlsieg ist riesengroß.

Fußball: Die große Leidenschaft des Bürgermeisters

Nachdem er die Reifeprüfung an der Handelsakademie Neusiedl am See absolvierte, arbeitet er seit 1989 als Betreuer beim Arbeitsmarktservice in Neusiedl am See. Dort möchte er mit Jänner 2018 seine Arbeitsstunden um einen Tag reduzieren, damit er sich auf das Bürgermeisteramt konzentrieren kann. Wenn neben der Arbeit Freizeit bleibt, findet man den Familienvater auf der Zuschauerbank bei Fußballmatches.

Einst jagte er selbst dem Ball hinterher und war bis 2012 auch als Fußballtrainer aktiv. Aufgrund seiner Gesundheit gab er diese Tätigkeit jedoch auf und widmete sich stattdessen der Politik. „Seit einem Jahr ist mein Sohn selbst Fußballer und ich übernehme deshalb sozusagen den Co-Trainer der U12“, so Lentsch. Nicht nur die Absolvierung des Nachwuchsbetreuerlehrgangs und eines Trainerkurses beim Burgenländischen Fußballverband lassen sich im Lebenslauf des Bürgermeisters finden, sondern auch der Abschluss von drei Kroatischkursen.

„Ich bin ein gebürtiger Neusiedler und Kroatisch gehört zu unserer Kultur. Mein Sohn kann die Sprache inzwischen perfekt – fließend gelingt mir das leider nicht“, erzählt der Familienvater lachend. Um hier kurz aufzuklären: Das Burgendlandkroatisch ist als Minderheitssprache anerkannt und entwickelte sich durch die Übersiedlung der Kroaten ins Burgenland im 16. Jahrhundert. Als Ursache für die große Umsiedelung gelten die Türkenfeldzüge gegen Wien.

Die Jugend sowie die älteren Mitbürger unterstützen

In der Gemeinde Neudorf stieg die Einwohnerzahl in den vergangenen Jahren an und sogar ein neuer Kindergarten wurde eröffnet. Der Bürgermeister will in Zukunft aber noch mehr erreichen, nämlich einen Jugendtreff errichten und junge Familien durch eine Kindertagesbetreuung entlasten. Außerdem möchte er den älteren Mitbürgern helfen, da es keinen Nahversorger im Ort gibt. Ein Sozialverein, der Einkaufsfahrten für Lebensmittel durchführt und Arztbesuche organisiert, soll deshalb eingeführt werden. „Ziel ist es ebenso, die Vereine zu unterstützen und die Dorfgemeinschaft zu stärken“, so der Bürgermeister.

Karel Lentsch ist von seinem Wahlsieg überwältigt. „Ich hätte mir das Ergebnis nie erträumt und war sehr gerührt.“ (Bild: ZVG)