7.11.2017 – Die 490-Einwohner-Gemeinde Kauns in Tirol hat nicht nur ein neues Gemeindeamt, sondern mit Matthias Schranz auch einen neuen Bürgermeister. Der 31-Jährige wurde am 25. Oktober 2017 einstimmig vom Gemeinderat gewählt und ist nun der jüngste Ortschef im Bezirk Landeck. Nach dem Rücktritt von Alt-Bürgermeister Bernhard Huter im Juli 2017 führte er bereits stellvertretend das Amt.
Erfahrung in der Politik
Da für die ausgeschriebene Volkswahl keine Wahlvorschläge eingegangen sind, hatten die Gemeinderäte der Gemeinschaftsliste Kauns die Aufgabe, einen neuen Ortschef zu wählen. Thomas Zangerl wurde außerdem zum neuen Vizebürgermeister der Gemeinde.
Schranz gelang durch die Mitgliedschaft in der Jungbauernschaft und Landjugend Kauns der Einstieg in die Politik. Ab 2010 war er im Gemeinderat und ab 2016 als Bürgermeister-Stellvertreter Kauns tätig. Außerdem ist er bereits seit sieben Jahren der Ortsparteivorstand der ÖVP.
Ein Herz für den Sozialbereich
Nach der Hauptschule und Bundeshandelsakademie besuchte der Ortschef die Gesundheits- und Krankenpflegeschule im Tiroler Zams. Seit 2010 arbeitet er nun im Krankenhaus St Vinzenz. Im Jahr 2011 absolvierte er außerdem die Weiterbildung zum qualifizierten Wundmanager. „Der Sozialbereich liegt mir sehr am Herzen und ich kann einiges davon ins Gemeindeamt für die Gesellschaft mitnehmen“, so der Bürgermeister.
Seit 2016 ist er außerdem für die Teamkoordination der ‚Chirurgie zwei‘ im Krankenhaus St. Vinzenz in Zams zuständig. Durch seine nun zusätzliche Aufgabe im Rathaus hat er mit Oktober 2017 die Stunden in seinem Hauptberuf reduziert und steht den Bürgern Kauns Dienstags und Freitags für ihre Anliegen zur Verfügung.
Die musikalische Ader des Bürgermeisters
Wenn Schranz gerade nicht im Gemeindeamt oder im Krankenhaus tätig ist, wirkt er in zahlreichen Vereinen mit. Vor allem genießt er es, im Jugendchor „Klangwelle“ in Kauns mitzusingen. Sogar das Musical „König der Löwen“ wurde bereits von der Dorfgruppe nachgestellt. Außerdem ist er bei der Schauspielgruppe Kauns mit dabei und Mitglied des örtlichen Sportvereins. Seit 1997 ist er ebenso beim örtlichen Musikverein und seit 2006 im Pfarrgemeinderat aktiv.
Mehr Wohnraum für junge Leute schaffen
Schranz‘ Ziel für die nächste Zeit ist es, Jugendliche und Familien nach Kauns zu bringen. „Für junge Leute soll mehr Wohnraum geschaffen werden, um ihnen einen Anreiz für das Leben in Kauns zu geben.“ Momentan plant der diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger zwar noch kein weiteres Großprojekt, aber ein Audit-Verfahren soll dabei helfen eine Ist-Analyse zu erstellen, um zu erfahren, was die Gemeinde braucht und was finanzierbar ist.
„Der Vorteil als Bürgermeister in einer kleinen Gemeinde liegt darin, dass man jeden Bürger kennt und näher an den Leuten dran ist. Ein Nachteil ist aber auch, dass es keinen großen Verwaltungsapparat gibt und man somit für vieles selbst zuständig ist“, so Schranz. Die Unterstützung seiner Familie ist ihm jedenfalls gewiss.