13.9.2016 – Luzia Martin-Gabriel geht als erste Bürgermeisterin der vorarlbergischen Gemeinde Sonntag in die Geschichte des Großen Walsertals ein. Mit neun von elf Stimmen setzte sich die 50-jährige Lehrerin und bisherige Vizebürgermeisterin in der Gemeindevertretung gegen ihren Mitbewerber Rupert Burtscher durch. Luzia Martin-Gabriel folgt Langzeit-Ortschef Franz-Ferdinand Türtscher, der 26 Jahre lang das Amt inne hatte.
Ein Traditionsbruch im Großen Walsertal
„Politik ist Männersache“, das sieht die frisch gewählte Bürgermeisterin Luzia Martin-Gabriel nicht so. Für sie stellt es durchaus einen Traditionsbruch dar das Bürgermeisteramt in Sonntag als Frau anzutreten. „Die größte Herausforderung als Ortschefin besteht darin, ernst genommen zu werden. Das war vor fünf Jahren zu Beginn meiner politischen Tätigkeit in der Gemeinde nicht ganz so einfach, mittlerweile hat es sich gebessert“, meint Martin-Gabriel.
Frauen unterstützen Frauen
Auf die Unterstützung von Frauen aus dem Ort konnte sich die 50-jährige Lehrerin schon bei ihrem Einzug in den Gemeinderat im Jahr 2010 verlassen. „Frauen haben für mich über Mundpropaganda und WhatsApp Werbung gemacht“, freut sich Martin-Gabriel. „Frauen sehen sich einfach besser vertreten, wenn sich die Gemeindevertretung auch aus mehr Frauen zusammensetzt“, ergänzt sie. Zurzeit besteht der Gemeinderat in Sonntag aus zehn Männern und zwei Frauen. Ein Grund mehr für Luzia Martin-Gabriel, dass es Zeit für mehr Frauen in der Kommunalpolitik wird.
Mehr Wohnbau, mehr Integrationsarbeit, bessere Infrastruktur
Die politischen Ambitionen der frisch gewählten Bürgermeisterin sind hoch. Ihr Ziel ist es, die Infrastruktur der 692-Einwohner-Gemeinde zu erhalten, den sozialen Wohnbau voranzutreiben, ein Spielraumkonzept zu entwickeln. Zudem möchte sie eine gemeinsame Verwaltungsstruktur im Großen Walsertal aufbauen, um die Region besser zusammenzuschließen und den Verwaltungsaufwand in den einzelnen Gemeinden zu entlasten. Luzia Martin-Gabriel möchte auch die Integrationsarbeit in der Gemeinde stärken.