18.10.2016 – Nachdem Josef Gumpinger 20 Jahre lang das Amt in der niederösterreichischen Gemeinde Brunn an der Wild inne hatte, wurde bei der Bürgermeisterwahl am 30. September 2016 mit einem eindeutigen Votum ein klares Zeichen für eine Frau an der Spitze der Gemeinde gesetzt: Elisabeth Allram wurde mit 13 von 15 Stimmen zur Bürgermeisterin der 820-Einwohner-Ortschaft gewählt.
Erstes weibliches Duo für Bezirk Horn
Gemeinsam mit der amtierenden Vizebürgermeisterin Petra Zach bildet Bürgermeisterin Elisabeth Allram das erste weibliche Duo im höchsten Amt der Gemeinde. Die Juristin sicherte der neuen Ortschefin ihre volle Unterstützung in allen Belangen zu.
Bisher stand in keiner der 20 Gemeinden im Bezirk eine Frau an der Spitze, geschweige denn gleich zwei Frauen. Für die Gemeinde Brunn ist das allemal eine kleine Sensation. „Ich merke, dass die Bevölkerung das gut aufnimmt und sich mit mir freut“, betont Allram. Bei der Form der persönlichen Ansprache gibt sich Allram noch bescheiden: „Ich lege keinen Wert darauf, ob ich nun mit Frau Bürgermeister oder Frau Bürgermeisterin angesprochen werde“, erklärt sie.
Ungeplanter Weg in die Politik
Für die gelernte Einzelhandelskauffrau ergab sich der Weg in die Politik quasi von selbst. 2015 besetzte sie den Gemeinderatsposten ihres Mannes Norbert Allram nach. Damit war der Weg zum Bürgermeisteramt geebnet. „Ich habe das Bürgermeisteramt nicht angestrebt. Diese Möglichkeit hat sich mir ergeben“, sagt Allram. Zurzeit ist sie im Transportunternehmens ihres Mannes beschäftigt und kann sich dank flexibler Zeiteinteilung auch in vollem Ausmaß ihrer neuen Herausforderung als Bürgermeisterin widmen.
Als Obfrau des Dorferneuerungsvereins St. Marein und Vorsitzende Stellvertreterin der Pfarrgemeinde St. Marein ist die frisch gewählte Bürgermeisterin auch in ihrer Freizeit sehr aktiv. „Es war mir schon immer sehr wichtig aktiv in Vereinen mitzuarbeiten und etwas voranzutreiben“, so Allram. Diese Einstellung möchte sie sich auch bei ihren zukünftigen Vorhaben als Bürgermeisterin beibehalten: „Ich möchte, dass sich die Leute in der Gemeinde wohlfühlen und für ein gutes Miteinander sorgen. In der Gemeinde soll etwas weitergehen.“ Zurzeit gilt es, einen neuen Gemeindearzt zu finden und mehr Bauplätze für den Zuzug von Firmen und Familien zu fördern.