Vor Jugendbeteiligungs-Projekten schrecken viele Gemeinden mangels Erfahrung und aus Furcht vor Misserfolgen zurück. Tatsache ist: Für Jugendprojekte gibt es unzählige Möglichkeiten und vor allem auch Förderungen. Gemeinden sollten sich also ruhig mehr trauen, finden Vertreter der Bundesjugendvertretung und vom Bereich Erasmus+ Jugend und Europäisches Solidaritätskorps der OeAD in ihrem Brennpunkt-Vortrag im Rahmen der Kommunalmesse 2021 in Tulln.
Kindern und Jugendlichen in der eigenen Gemeinde eine Plattform zu bieten hat zahlreiche Vorteile: Merken junge Menschen schon im Jugendalter, dass sie ein Recht auf Mitsprache haben und dabei ernst genommen werden, so wird auch ihre Identifikation mit der Heimatgemeinde gestärkt. Junge Menschen mit fester Verwurzelung in der Gemeinde ziehen nicht nur seltener weg, sondern wollen auch aktiv ihr Lebensumfeld mitgestalten. Außerdem können Kinder und Jugendliche wertvolle Einsichten bei der Planung von Spielplätzen, Schulgebäuden und Ähnlichem einbringen.
Nachhaltige Wirkung erzielen
Um Jugendprojekte erfolgreich umzusetzen, sind mehrere Voraussetzungen wichtig: Ob in Form eines Kindergemeinderats oder eines Jugendzentrums – die Kinder und Jugendlichen sollten freiwillig dabei sein, gleichzeitig sollte von beiden Seiten soweit Verbindlichkeit gelten, als dass das Projekt tatsächlich umgesetzt wird. Dabei ist in erster Linie auch sehr wichtig, klar zu machen, was realistisch möglich ist. Vorsicht ist indessen bei der parteipolitischen Beeinflussung von Kindern geboten.
Vielfältige Förderungen möglich
Ein guter Grund, warum Gemeinden sich mehr mit Jugendprojekten auseinandersetzen sollten, ist die finanzielle Unterstützung. Das Europäische Solidaritätskorps und Erasmus+ Jugend unterstützen viele unterschiedliche Projektformate – angefangen von der Schaffung partizipativer Gemeindestrukturen bis hin zu internationalen Jugendbegegnungen werden viele Aktivitäten mit bis zu 60.000 Euro und darüber hinaus gefördert. Hier bietet es sich an, auch internationale Gemeindepartnerschaften zu nützen.
Hilfe bei der Antragstellung und Beratung zu den Förderungen bieten die Regionalstellen für Erasmus+ Jugend und das Europäische Solidaritätskorps in den Bundesländern sowie der OeAD.