16.9.2016 – 1,7 Millionen Euro Förderung bekamen Österreichs Büchereien heuer. Nächstes Jahr wird es nochmal ein bisschen mehr mit 1,85 Millionen Euro. Kulturminister Drozda ist zufrieden mit dem Beitrag des Bundes zur Volksbildung.
Öffentliche Büchereien sind auch im Zeitalter der E-Books wichtig für die Gesellschaft. Sie ermöglichen den Zugang zu Weiterbildung für alle – egal ob jung oder alt, egal ob reich oder arm. Büchereien haben sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt. Heute sind sie moderne Kommunikationszentren, die lokal, aber auch im World Wide Web zur Verfügung stehen. Lesungen, Geschichtenerzählen oder Besuche bekanner Autoren – Büchereien locken mittlerweile auch abseits des eigentlichen Zwecks, die Schmökerstätten zu besuchen.
Förderung auf neue Beine gestellt
Dass Büchereien immer noch einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten, hat auch der neue Kulturminister Thomas Drozda erkannt. Im Jahr 2016 wurde die Büchereiförderung auf neue Beine gestellt. Der Dachverband „Büchereiverband Österreichs“ (BVÖ) wickelt nun die Förderungen ab und bekam dafür mit 1,7 Millionen Euro auch etwas mehr Geld in die Hand. Davon profitierten 2016 mit 308 deutlich mehr Büchereien als noch 2015, als 256 in den Genuss einer Förderung kamen. Von den 308 geförderten Büchereien waren 83 Prozent in kommunaler (Mit-)Trägerschaft.
„Mit der Büchereiförderung und der neuen Servicestelle setzen wir an den wesentlichen Schnittstellen für die öffentlichen Büchereien in ganz Österreich an: Wir erweitern den Buch- und Medienbestand, wir investieren in die Aus- und Weiterbildung von Bibliothekaren und wir fördern die stete Weiterentwicklung und Qualitätssteigerung in den Büchereien selbst. Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Es profitieren heute so viele Büchereien wie noch nie von unseren Förderinstrumenten“, freut sich der Kulturminister. Und er kündigt an, dass die Mittel für 2017 auf 1,85 Millionen Euro aufgestockt werden.
Mehr Mittel für Medienankäufe
Die neue Drei-Jahres-Vereinbarung zwischen Bundeskanzleramt und BVÖ sieht vor, dass 5,5 Millionen Euro für öffentliche Büchereien in ganz Österreich zur Verfügung stehen. Diese Abmachung bringt Sicherheit und finanzielle Planbarkeit. Für Medienankäufe und regionale Netzwerke stehen nun 650.000 statt 500.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Zusätzlich werden vom Bundeskanzleramt die drei großen Büchereiverbände (Büchereien Wien, Österreichisches Bibliothekswerk, Büchereiservice des Österreichischen Gewerkschaftsbundes) mit 279.000 Euro unterstützt.
Je nach Einwohner und Medienumfang gibt es unterschiedliche Förderkategorien. Die Einreichfrist für 2016 ist bereits abgelaufen, aber 2017 startet die neue Förderperiode. Den Link zur Förderwebsite finden Sie in der Box links.
631 kommunale Bibliotheken in ganz Österreich
Insgesamt gibt es in Österreich 1.500 öffentliche Büchereien. Die Büchereien sind in Verbänden organisiert, wobei der größte, der BVÖ, zugleich auch der Dachverband ist. Daneben gibt es noch den Büchereiservice des ÖGB und das Österreichische Bibliothekswerk mit 1.300 Mitgliedsbibliotheken, wovon 720 kirchliche Bibliotheken sind.
Kommunale Bibliotheken bilden immer noch die größte Gruppe mit 631. Diese stellen über sechs Millionen Medien bereit. Über 16 Millionen Entlehnungen im Jahr werden von fast 2.000 ehrenamtlichen, runde 400 nebenberuflichen und rund 660 haubtberuflichen Mitarbeiterinnen bewältigt.