Ab Freitag, 24. Juli, ist er wieder verpflichtend zu tragen: der Mund-Nasen-Schutz. Die Maskenpflicht gilt dann in jenen Bereichen, deren Besuch im Alltag kaum vermieden werden kann: Zum Schutz von gefährdeten Personen muss in Bankgebäuden, Postfilialen und Supermärkten wieder die Maske getragen werden. Die Regierung erhofft sich dadurch auch ein besseres Risikobewusstsein. Verschärfungen gibt es auch an den Grenzen.
Am Dienstagnachmittag wurden bei der bereits seit mehreren Tagen erwarteten Pressekonferenz einige Verschärfungen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus bekanntgegeben. Die wichtigste Änderung ist die wiedereingeführte Maskenpflicht im Lebensmitteleinzelhandel, in Supermärkten, Banken, und in der Post ab Freitag. Diese Bereiche kommen damit zu anderen Bereichen, wo weiterhin eine Maske getragen werden muss, dazu: Im öffentlichen Verkehr, bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, bei Fach- und Publikumsmessen, wenn kein Ein-Meter-Abstand eingehalten werden kann, im Gesundheitsbereich, Apotheken, sowie Dienstleistungen und Demonstrationen im Freien, wo kein Abstand garantiert werden kann.
In der Wiedereinführung der Maskenpflicht an vielen öffentlichen Orten sieht die Regierung auch einen symbolischen Effekt: Mit dem Mund-Nasen-Schutz soll auch das Bewusstsein der Menschen wiederkommen, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober. „Das Virus geht nicht auf Sommerpause. Die Maske darf nicht aus unserem Alltag verschwinden“, betont Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Strengere Grenzkontrollen und verpflichtender PCR-Test bei Einreise
Ab Freitag gelten auch verschärfte Regeln bei der Einreise nach Österreich: Statt der 14-tägigen Quarantäne bei der Einreise aus Risikogebieten muss künftig ein negativer PCR-Test vorgewiesen werden. Der Test muss von einem zertifizierten Labor stammen. Ist der Test positiv, so werde man abgewiesen. Nur österreichische Reisende können den Test innerhalb 48 Stunden nach Grenzübertritt nachholen – unter Einhaltung der Quarantänevorschriften. An den Grenzen soll zudem stärker kontrolliert werden.
Corona-Cluster oft nach Treffen von Religionsgemeinschaften
Die Regierung warnte bei der Pressekonferenz vor allem vor Reisen in den Westbalkan, wo die Zahl der mit Covid-19 Infizierten weiterhin steigt. Corona-Cluster in Österreich habe man häufig bei Religionsgemeinschaften mit Bezug zu dieser Region festgestellt, daher gelten für diese ebenfalls strengere Regeln: In Messen ist der Mund-Nasen-Schutz Pflicht, die Anzahl der Gottesdienste soll reduziert und die Gotteshäuser bei positiven Corona-Fällen geschlossen werden.
Probelauf von Ampelsystem schon für August geplant
Für kommenden Herbst arbeitet die Regierung an mehreren Maßnahmen, die eine „zweite Welle“ verhindern sollen. Das bereits angekündigte Ampelsystem für die Vereinheitlichung von regionalen Maßnahmen soll schon bald finalisiert werden. Bis zum Sommerministerrat sollen die Kriterien, wonach die Ampeln gestellt werden, sowie eine zuständige „Corona-Kommission“ beschlossen werden. Ein Probebetrieb des Ampelsystems ist für August geplant, damit es im Herbst voll funktionsfähig sein wird, erklärte der Gesundheitsminister.
Womöglich bald nur mehr Reisen mit Voranmeldung
Neben dem Ampelsystem wird bereits an anderen Maßnahmen für den Herbst gefeilt. Der Bundeskanzler kündigte an, die Corona-Testungen beschleunigen und effizienter machen zu wollen. Außerdem wird derzeit ein „Pre-Travel-Clearance“-System geprüft, bei dem Gesundheits- und Innenministerium beteiligt seien. Dabei müssten Personaldaten und Reisedaten von Reisenden bei der Einreise nach Österreich online bekannt gegeben werden und die Dokumente müssten mit einem QR-Code an der Grenze vorgewiesen werden. Dadurch will man Kontaktpersonen schneller informieren und die Quarantäne besser kontrollieren können.