Franz Sinhuber ist mit 11. April 2019 als Bürgermeister von Krumau am Kamp zurückgetreten. Der 63-Jährige war neun Jahre lang an der Ortsspitze der niederösterreichischen Gemeinde. Im Gemeinderat ist er schon seit 2000 vertreten.
Ein echter Krumauer
Im Zivilberuf ist Sinhuber Unternehmer und Tischlermeister. 1995 übersiedelte er mit seinem 1988 gegründeten Tischlereibetrieb zurück in seinen Geburtsort Krumau. Das, so sagt der ehemalige Ortschef, war auch der Anstoß, in der Kommunalpolitik aktiv zu werden.
„Es war mir ein Anliegen, die Gemeinde mitzugestalten, in der ich aufgewachsen bin und in der mein Betrieb steht“, sagt der gebürtige Krumauer. Gebürtig bedeutet in Sinhubers Fall übrigens wirklich in Krumau geboren: Er hat im Haus seiner Eltern in Krumau bei einer Hausgeburt das Licht der Welt erblickt.
Krumau wird generalsaniert
2005 ist Sinhuber zum Vizebürgermeister aufgestiegen und seit 2010 ist er an der Ortsspitze von Krumau. Während seiner Amtszeit konnte der Unternehmer einige Projekte verwirklichen. Die Volksschule in Krumau, die gleichzeitig den Kindergarten und die Musikschule beherbergt, wurde in den vergangenen zwei Jahren unter Bürgermeister Sinhuber von Grund auf saniert und erweitert.
Im Zuge dessen gab es einen neuen Turnsaal, neue Garderoben, behindertengerechte WCs und eine thermische Sanierung der Gebäudehülle. „Die Gemeinde hat in dieses Großprojekt investiert, um den Schulstandort zu sichern. Außerdem haben wir durch die energieeffiziente Sanierung viel an Heizkosten eingespart“, erklärt Sinhuber.
Auch das Gemeindeamt wurde 2007 komplett saniert. Zudem wurden behindertengerechte WCs sowie ein Lift eingebaut. Um den Standort als Fremdenverkehrsgemeinde zu fördern, hat die Sinhuber auch den gemeindeeigenen Campingplatz komplett erneuern lassen.
Als Bürgermeister muss man gut wirtschaften können
„Es war eigentlich nicht mein Ziel, Bürgermeister zu werden“, meint der Tischlereiinhaber schmunzelnd. Dass ihm die Aufgabe und die Möglichkeit des Gestaltens viel Freude bereitet hat, bestreitet der 63-Jährige aber nicht. In einem Brief an die Gemeinde bedauert Sinhuber die fehlende Eigenverantwortung bei vielen Bürgern. Er sei gerne als Ansprechpartner für die Bürger dagewesen, aber man dürfe eines nicht vergessen: „Gemeinde sind wir alle!“
Auf die Frage, was einen guten Bürgermeister ausmacht, antwortet Sinhuber: „Die Nähe zum Bürger ist sehr wichtig, und man muss das Gemeindeamt wirtschaftlich führen.“ Seinem Nachfolger Josef Graf wünscht er, dass dieser die Gemeinde genauso erfolgreich weiterführt wie bisher. Ganz besonders freut sich Sinhuber darauf, in Zukunft mehr Zeit mit seinen vier Enkelkindern zu verbringen.