Sondereffekt sorgt für 15%igen Rückgang im Juni 2022.
Der Hauptgrund, weswegen die aktuellen Juni-2022-Vorschüsse auf die Ertragsanteile der Gemeinden ohne Wien um 14,7 Prozent (die Bundeshauptstadt verzeichnet -11,5 Prozent) zurückgehen werden, liegt darin, dass sich die Juni-2021-Vorschüsse nach der Lock-Down-Phase bereits gut erholt hatten und gleichzeitig mit den Juni-Vorschüssen im Jahr 2021 auch Sondervorschüsse in Höhe von 250 Millionen Euro aus dem Gemeindepaket II überwiesen wurden. Die Latte für den Monatsvergleich Juni 2022 mit 2021 lag daher für die aktuellen Juni-Vorschüsse zu hoch. Daran konnten auch die dahinterliegenden, durchaus (trotz Teuerung, Lieferketten-Problemen etc.) gut ausgefallenen Abgabeneinnahmen vom April 2022 nichts ändern, wo sich vor allem die Körperschaftsteuer und die Kapitalertragsteuer auf Dividendenausschüttungen sehr dynamisch entwickelten.
Vorschüsse im ersten Halbjahr etwas über der Jahresprognose
Im ersten Halbjahr 2022 liegen die Vorschüsse auf die Gemeindeertragsanteile ohne Wien nun bei rund 10,4 Prozent (Wien +12,5 Prozent). Die aktuelle Ertragsanteile-Prognose des Finanzministeriums (auf Basis der WIFO-Konjunkturprognose vom März) geht derzeit noch von einem Jahreswachstum 2022 von rund 9 Prozent gegenüber dem Jahr 2021 aus, wenn sich die aktuelle geopolitische und weltwirtschaftliche Situation nicht noch weiter verschärft.