Die oberösterreichische Gemeinde Frankenburg hat einen neuen Bürgermeister: Heinz Leprich wurde am 15. Oktober 2019 mit klarer Mehrheit zum neuen Ortschef der 4.889 großen Gemeinde im Bezirk Vöcklabruck gewählt. „Ich nehme das Amt gerne an und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen im Gemeinderat“, sagte der 53-Jährige.
Gut vorbereitet ins Amt
Die Arbeit in der Gemeinde ist dem gelernten Elektrotechniker nicht neu: Seit zehn Jahren ist Heinz Leprich im Gemeinderat, seit sechs Jahren Vizebürgermeister. „Mein Vorgänger Johann Baumann war für mich ein toller Mentor, der mich zu vielen Terminen mitgenommen und bei vielen Themen begleitet hat. Das hilft mir heute natürlich sehr“, zeigt sich Leprich dankbar.
Offenes Ohr für alle Anliegen
In seiner Amtszeit möchte der Vater von zwei Kindern und Großvater von zwei Enkelkindern das Ohr ganz nah bei den Bürgern haben und das Gemeindeamt noch stärker zur Serviceeinrichtung ausbauen. „Ich möchte, dass die Leute gern aufs Gemeindeamt kommen, weil ihnen geholfen wird und sie einen entsprechenden Ansprechpartner vorfinden“, setzt Heinz Leprich auf Bürgernähe.
Arzt und Schule oberste Priorität
Aber auch in Sachen Gemeindeprojekten hat der neue Ortschef schon konkrete Ideen: „Wir sind gerade dabei den neuen Plan für ein großes neues Schulzentrum für Volksschule und Mittelschule zu finalisieren. Im Jänner wollen wir mit dem Bau beginnen“, sagt Leprich. Außerdem ist man auf der Suche nach einem praktischen Arzt in Frankenburg. „Einer von drei praktischen Ärzten ist in Pension gegangen und wir möchten die Stelle unbedingt nachbesetzen. Aber es ist schwer und wir spüren, dass die Landarzt-Stellen nicht sehr begehrt sind“, macht sich Leprich Sorgen um die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum.
Theaterbegeisterung auf Naturbühne
Grundsätzlich ist Heinz Leprich allerdings zufrieden mit der „Ausstattung“ in seiner Gemeinde: „Ich bin froh, dass wir überhaupt zwei Ärzte in der Gemeinde haben. Außerdem haben wir 60 Vereine im Ort, 1.000 aktive Feuerwehrleute und immerhin 1.200 Arbeitsplätze in der Gemeinde“, zählt der Ortschef die bestehenden Einrichtungen auf. Besonders stolz ist der 53-Jährige auf die Frankenburger Würfelspiele, die an das Jahr 1625 zurückerinnert und alle zwei Jahre im Ort aufgeführt wird. Der Erzählung nach würfeln ein evangelischer und ein katholischer Pfarrer um die religiöse Herrschaft gegeneinander, wer verliert, wird gehängt. „700 Laiendarsteller aus der Gemeinde und der Umgebung führen das Stück auf der größten Naturbühne Europas bei uns in Frankenburg auf. Gehängt wird bei uns aber nicht mehr“, sagt Heinz Leprich schmunzelnd.
Günstiges Wohnen gegen Abwanderung
Doch der Bürgermeister hat auch noch einiges vor in seiner Gemeinde: „Ich will junges Wohnen in der Gemeinde forcieren, Generationen-Wohnen ausbauen, die Zersiedelung bei uns besser in den Griff bekommen und die Abwanderung mit den Maßnahmen bremsen“, so Leprich.
Trotz seiner ausgefallenen Hobbies zu Luft und auch zu Wasser – Heinz Leprich ist leidenschaftlicher Modellflieger und Bootfahrer – ist der Ortschef jedoch sehr bodenständig.