In ihrem Film „Rettet das Dorf“ beschreibt Teresa Distelberger Dörfer von ihrer schönsten, aber auch von ihrer einsamsten Seite. In acht Portraits und mit bildgewaltiger Szenerie zeigt uns die Regisseurin, wie Dorfbewohner ihre gewohnten Strukturen trotz Landflucht aufrecht erhalten.
Atmosphärisch und bildgewaltig zeigt Regisseurin Teresa Distelberger in ihrem neuen Dokumentarfilm, was Österreichs ländlicher Raum zu bieten hat: satte, grüne Wälder, wuchernde Wiesen, schnee-bezuckerte Gipfel. Aber auch Ruinen, die einmal Häuser waren, und nun in sich zusammenfallen, wilder Wuchs, der einstige Kulturlandschaften zurückerobert und alte Traditionen, die beim Aufleben lassen wortwörtlich ins Wasser fallen. „Rettet das Dorf“ beleuchtet das komplexe Gefüge kleiner Gemeinden in berührenden Portraits – und lässt die Zuseher mit hoffnungsvollem Nachgeschmack zurück.
Die ländlichen Hoffnungsschimmer
Das Schlagwort Landflucht bringt immer mehr Gemeinden ins Schwitzen: Die Jungen gehen weg, Nahversorger, Arztpraxen und Schulen sperren zu, Gebäude stehen leer. Die Herausforderungen, vor denen Dörfer stehen, werden in „Rettet das Dorf“ durch acht interessante Persönlichkeiten verkörpert, die sich bewusst zum Bleiben oder Zurückkehren in die kleine Gemeinde entschieden haben. Etwa eine Landärztin, die sich freut, ihre Kinder in ihrer Heimatgemeinde großzuziehen, aber täglich oft hundert Kilometer zurücklegen muss, um auch nicht-mobile Senioren medizinisch zu versorgen. Oder der Bürgermeister, der um den Erhalt des Ortskerns bangt, aber gleichzeitig den Enthusiasmus für sein Amt nicht verliert.
Wir lernen eine Volksschuldirektorin kennen, die seit Jahrzehnten jedes Jahr ein Kind weniger unter ihren Fittichen zählt, und einen Bergbauern, der nach dem Studium mit seiner Familie in ein 30-Seelen-Dorf zog, um den Ort nicht sterben zu lassen. In Niederösterreich stellt sich eine junge Unternehmerin vor, die ihren aufstrebenden Betrieb zum Wachsen von Wien auf’s Dorf umsiedelte. Im kleinen Gutenstein ist sie nun lokaler Hoffnungsschimmer. Und auch ein Tiroler Brillenmacher schätzt an dem ländlichen Standort seiner Manufaktur ganz besonders das Bodenständige, dennoch weiß er: „So viele Wahlmöglichkeiten hast du als junger Mensch hier nicht.“
Zurück zum Ursprung
„Rettet das Dorf“ zeichnet weder Untergangsszenarien an die Wand, noch malt es den Ist-Zustand schön. Der Film hält dem Dorfleben den Spiegel vor und zeigt: Jeder kann in einer Gemeinde etwas bewegen, die Frage ist nur, ob man ihn lässt.
Uraufgeführt wird „Rettet das Dorf“ am 28. Februar 2020 in Gutenstein – denn der Film soll dorthin zurückgebracht werden, woher er kam. Danach wird der Dokumentarfilm in einer großen Österreich-Tour von der Regisseurin von Güssing im Burgenland über Mürzthal und Murtal bis nach Rankweil in Vorarlberg begleitet.
Alle Tourdaten und mehr Informationen zum Film und zu der Regisseurin finden Sie in den beigefügten Dokumenten links. Wer „Rettet das Dorf“ auch in seiner Gemeinde zeigen will, kann sich unter posch(at)geyrhalterfilm.com bei Katharina Posch melden. Sie hilft gerne, Passendes zu arrangieren.