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Burgenland-Wahl: SPÖ muss sich Regierungspartner suchen

1.6.2015 – Sein Ziel, die 18 SPÖ-Mandate im Landtag zu halten, hat Landeshauptmann Hans Niessl klar verfehlt. Er hat bei der Landtagswahl am 31. Mai 2015 sogar drei Mandate verloren. Insgesamt erhielt die SPÖ um 6,34 Prozent weniger und steht nun bei 41,9 Prozent der Stimmen. Verluste in Höhe von 5,6 Prozent musste auch die ÖVP rund um LH-Stv. Franz Steindl einstecken. Sie steht nun bei 29,1 Prozent und wird im neuen Landtag elf Sitze haben (-2). Die anderen Parteien durften sich über teils starke Zugewinne freuen. Dieses Mal ritterten durch den Erstantritt der NEOS und der Christlichen Partei Österreichs (CPÖ) sieben Parteien um die Gunst der Wähler.

FPÖ: plus 6,1 Prozent

Am stärksten vom Wählerabfluss der Großparteien hat die FPÖ profitiert, die sich von neun auf 15 Prozent steigern konnte. Sie wird im Landtag künftig sechs statt drei Sitze haben. Die Grünen schafften ein Plus von 2,3 Prozent und stehen nun bei 6,4 Prozent. Die NEOS, die erstmals zur Landtagswahl antraten, erhielten 2,3 Prozent der Stimmen und scheiterten damit an der Vier-Prozent-Hürde. Mit zwei Mandaten werden künftig nicht nur die Grünen, sondern auch die Liste Burgenland im Landesparlament vertreten sein. Sie konnten sich um 0,8 Prozent auf 4,8 Prozent steigern. Die Christliche Partei Österreichs schaffte bei ihrem ersten Antreten bei einer Landtagswahl nur 0,38 Prozent der Stimmen.

Wahlbeteiligung weiterhin über 75 Prozent

Aus der Masse sticht die Wahlbeteiligung. Während die Landtagswahl in der Steiermark nur mehr bei 62 Prozent der Wahlberechtigten motivierte, ihre Stimme abzugeben, waren es im Burgenland noch 76 Prozent. Das ist um etwas mehr als ein Prozent weniger als noch 2010.

Sogar Verluste in Heimatgemeinden der Parteichefs

Dem landesweiten Trend der Verluste für die SPÖ folgten 15 Gemeinden nicht. Die stärksten Zugewinne für die SPÖ gibt es in Tschanigraben mit 9,78 Prozent. Selbst in der Heimatstadt von Landeshauptmann Hans Niessl, in Frauenkirchen, musste die SPÖ ein Minus von 2,9 Prozent einstecken. Die stärksten Stimmenverluste gab es in Winden am See (-16,1%).

Noch stärker das Minus für die ÖVP in Purbach am See, der Heimatgemeinde von Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl. Hier sackte die ÖVP um 7,17 Prozent ab und steht nun bei 43,9 Prozent der Stimmen. Das ist aber noch nicht die Gemeinde mit den stärksten Verlusten für die ÖVP. Diese gab es in Marz mit minus 19,10 Prozent. Die meisten Zugewinne konnte die Partei in Oberloisdorf mit 12,23 Plus erreichen.

FPÖ punktet in Rauchwart und Kleinmürbisch

Die FPÖ steigerte sich in allen Gemeinden bis auf vier. In Rauchwart und Kleinmürbisch gab es die größten Zuwächse mit +15,3 bzw. +14,5 Prozent. Das beste Ergebnis schafften die Blauen in Kemeten (29,3%) und in Loipersbach im Burgenland (27,9%). Damit konnte FPÖ-Chef Johann Tschürtz in seiner Heimatgemeinde Loipersbach das zweitbeste Ergebnis (+12,6%) für die FPÖ einfahren.

Sondierungsgespräche folgen

Landeshauptmann Hans Niessl wollte am Wahlabend noch keine Präferenz für einen Koalitionspartner verraten. Er wolle mit allen Parteien reden, sagte er gegenüber dem ORF. Theoretisch könnte auch die ÖVP mit einer „bunten“ Koalition mit der FPÖ, den Grünen oder der Liste Burgenland den roten Landeshauptmann vom Thron stoßen.

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(Quelle: Land Burgenland, Grafik: Kommunalnet)
FPÖ-Chef Johann Tschürtz konnte in seiner Heimatgemeinde Loipersbach das zweitbeste Ergebnis einfahren.
Die SPÖ wird im Burgenland künftig nur mehr 15 statt wie bisher 18 Sitze haben und muss sich einen Koalitionspartner suchen. (Quelle: Land Steiermark; Bilder: Klemmbrett: ©babimu – Fotolia.com; Landkarte: ©Jürgen Priewe – Fotolia.com)