31.8.2015 – Es gibt noch viel zu tun beim Breitband-Ausbau. Die Breitbandmilliarde des Bundes ist hier nur der Beginn. Es muss vor allem noch mehr über die Fördermöglichkeiten informiert werden. Das ergibt die zuletzt von Österreichischem Gemeindebund und SBR-net Consulting durchgeführte Umfrage unter Österreichs Gemeinden. 150 Gemeinden haben sich daran beteiligt.
Große Unzufriedenheit mit Breitbandversorgung
99 Gemeinden – das sind 68 Prozent – sind wenig bis gar nicht zufrieden mit der aktuellen Breitbandversorgung. Lediglich acht Gemeinden sind derzeit sehr zufrieden (5%). In 82 Prozent der beteiligten Gemeinden gibt es unterversorgte Gebiete, Ortsteile und Katastralgemeinden. In drei Viertel dieser Gemeinden (107) beschweren sich die Bürger, in 66 Prozent (96) die örtliche Wirtschaft. Im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit der Standorte ist das als klare Problematik zu verstehen. Probleme gibt es aber auch immer noch beim Mobilfunk: In 63 Prozent der beteiligten Gemeinden gibt es nach wie vor Funklöcher oder unterversorgte Gebiete.
Eigene Breitbandinfrastruktur eher die Ausnahme
71 Prozent der antwortenden Gemeinden geben an, dass sie noch keine eigene Breitband-Infrastruktur besitzen. Bei den 21 Prozent, die bereits eine eigene Infrastruktur besitzen, ist die Leerverrohrung am gängigsten.
Die Leerverrohrung nimmt auch die Breitbandförderung des Bundes auf. Erstmals können Gemeinden hier direkt als Förderwerber auftreten. 62 Prozent der Gemeinden wollen von der Breitband-Milliarde profitieren, aber nur 60 Prozent geben an, über die aktuellen Bundes- und Landesförderungen informiert zu sein. Damit ist klar, dass es bezüglich der Information noch unausgeschöpfte Potenziale gibt. Knapp über die Hälfte möchte 2016 um Fördermittel beim Bund ansuchen, nur ein Viertel möchte dies 2015 noch tun. Daraus lässt sich schließen, dass das aktuell gestartete Leerrohr-Förderprogramm für die Gemeinden etwas zu kurzfristig war, um große Nachfrage auszulösen. Jene Gemeinden, die 2017 oder 2018 um Förderungen ansuchen wollen, sind deutlich in der Minderheit.