Gemeindekooperationen sind ein wichtiger Qualitätsfaktor, um die kommunale Infrastruktur und Vernetzung zu fördern. Das Land Tirol zeichnete zusammen mit dem Tiroler Gemeindeverband die beste Kooperation mit dem „GEKO“ aus. Dieses Mal schnappten sich Weer, Kolsass und Kolsassberg den Preis.
Weer, Kolsass, Kolsassberg – drei Tiroler Gemeinden mit einem Ziel: Durch die Bündelung ideeller und finanzieller Ressourcen wollen sie ihr kommunales Potential voll ausschöpfen und so zu einer erfolgreichen Entwicklung der drei Partnergemeinden beitragen. Die gemeinsam erreichten Fortschritte zum Wohl der Gemeinden haben dem Kooperationsprojekt nun zum Sieg im Rennen um den Tiroler Gemeindekooperationspreis (GEKO) 2018 verholfen.
Am 21. Jänner 2018 war das Online-Voting beendet: Insgesamt 14.222 Stimmen zählten die von einer Fachjury ausgewählten und zum Voting freigegebenen Projekte. Mit mehr als der Hälfte der Gesamtstimmen konnte sich das Kooperationsprojekt der Gemeinden Weer, Kolsass und Kolsassberg das Rennen um den GEKO durchsetzen und nahm den mit 5.000 Euro dotierten Preis im Rahmen der Siegerehrung am 12. Februar 2018 entgegen.
Zusammen mit den anderen eingereichten Projekte zeigen die Siegergemeinden, dass Gemeindekooperationen in Tirol als wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung nicht nur durchgeführt, sondern ganz und gar gelebt werden. Der GEKO drückt die Anerkennung des Landes Tirol und des Tiroler Gemeindeverbands an Gemeindeinitiativen aus, die durch ihre Aktivitäten weniger fruchtbare, von oben verordnete Zwangsfusionen vermeiden können.
Sportverein als Grundstein der Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit der Gemeinden begann vor fast 60 Jahren als im Jahr 1959 der gemeindeübergreifende Sportverein SV Raika Kolsass Weer gegründet wurde. Schon damals schrieb man die Zusammenarbeit und die Offenheit gegenüber den Nachbargemeinden groß. Über die Jahre hinweg wurden die Kooperationsprojekte vom Sport und dem Vereinswesen auf verschiedenste kommunale Bereiche ausgeweitet.
Mittlerweile profitieren die drei Tiroler Kommunen in vielerlei Hinsicht von der Gemeindekooperation. Von der Entlastung des Budgets durch die Aufteilung der Kosten über die Erweiterung der Infrastruktur zum geteilten Preis sowie die bessere Ausnützung der Gebäude und Gerätschaften aus dem kommunalen Bestand bishin zu einem überdurchschnittlich hohen Angebot an Vereinen sowie Kinderbetreuungs- und Freizeitangeboten zahlt sich die Zusammenarbeit für alle beteiligten Gemeinden gleichsam aus.
Hauptaugenmerkt auf Bildung, Kinderbetreuung und Wirtschaft
Besondere Mühe steckt das Kooperationstrio in die konstante Erweiterung des Bildungs- und Kinderbetreuungsangebotes. Sowohl Volks- und Hauptschule als auch Kinderkrippe und Tagesbetreuung wurden zur gemeinsamen Nutzung über die Gemeindegrenzen hinweg eingerichtet.
Weer und Kolsass haben mit der Umsetzung eines gemeinsamen Gewerbeparks zudem bewiesen, dass kommunale Kooperationen auch auf wirtschaftlicher Ebene fruchtbare Resultate bringen können. Die so geschaffenen Arbeitsplätze bieten nicht nur den Gemeindebürgern ein großes Stück Lebensqualität, sondern tragen auch zu einer nachhaltigen Steigerung der Gemeindewirtschaft bei.
Am Ende gewinnen die Bürger
Tirols Landeshauptmann Günther Platter ist von der Idee effektiver Gemeindekoperationen überzeugt: „Alle Projekte, die diesmal für den GEKO eingereicht wurden, haben eine große Gemeinsamkeit: Sie zeigen anhend praktischer Erfahrungen, dass auf kommunaler Ebene durch Aufeinanderzugehen und Kooperation vieles möglich wird, das die Kräfte einer einzelnen Gemeinde überfordern würde.“ Die Gewinner seien dabei die Bürger, denn diese würden so von der zeitgemäßen Infrastruktur profitieren, so Platter.
Lisa Gressenbauer, (Quelle: geko.tirol) –