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BAU.GENIAL Preis: Wo die Pflege der Zukunft passiert

11.11.2016 – Der Bau.Genial Preis zeigt, wie schön, funktionell und klimafreundlich Bauen mit der Leichtbauweise ist. 2017 haben die Gesundheits- und Pflegebauprojekte aus Imst, Graz, Andritz und Hallein gewonnen. Eine lobende Erwähnung erhielt das Seniorenwohnhaus in Pfarrwerfen.

Zum dritten Mal in Folge holte die Holz- und Leichtbauvereinigung Bau.Genial mit einem jährlichen Architekturwettbewerb herausragende Holz-Projekte aus Österreich vor den Vorhang. 2014 startete Bau.Genial mit dem Architektenwettbewerb rund um das Thema Hotellerie, während 2015 die besten Bildungsgebäude Österreichs ausgezeichnet wurden.

Mit dem diesjährigen Schwerpunkt „Gesundheit und Pflege“ stellt Bau.Genial besonders das Thema Nutzerqualität in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen in den Mittelpunkt. Mit dem Bundesbehinderten-Gleichstellungs-Gesetz ist das barrierefreie Bauen in öffentlichen Gebäuden seit Anfang 2016 verpflichtend. „Die eingereichten Projekte zum Bau.Genial Preis 2016 zeigen, dass Architektur in Design und Form einen wesentlichen Beitrag für das Wohlbefinden der Patienten und Bewohner leisten kann, indem sie für eine angenehme und sichere Atmosphäre sorgt und Barrierefreiheit von Beginn an berücksichtigt“ so Mag. Andreas Bauer, Vizepräsident von Bau.Genial.

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©BAU.GENIAL/APA-Fotoservice/Tanzer
Die Sieger des Bau.Genial Preises mit (l.) Gemeindebund-Generalsekretär Dr. Walter Leiss, Jury-Vorsitzendem Gerhard Kopeinig und (r.) Andreas Bauer, Vizepräsident von Bau.Genial.

Modellhafter Lösungsansatz überzeugte in Graz und Andritz

Einer der drei Hauptpreise geht an das Architekten-Team rund um Arch. DI Dietger Wissounig, der den Bau.Genial Preis für seinen modellhaften Lösungsansatz bei der Planung von Pflegewohnheimen erhielt. Mit den beiden eingereichten Pflegewohnheimen Peter Rosegger in Graz und Erika Horn in Andritz zeigt Architekt DI Wissounig vorbildhaft, wie altersgerechtes Wohnen in kleinen Einheiten mit einem Gemeinschafts-Ansatz umgesetzt werden kann. Beide Pflegewohnheime wurden in Passivhausbauweise erbaut und mit dem EU Green Building Zertifikat ausgezeichnet.

Das Pflegewohnheim Peter Rosegger besteht aus einem zweigeschoßigen Baukörper. Der nahezu quadratische Grundriss vereint acht Wohngemeinschaften zu je maximal dreizehn Personen. Große Balkone und Loggien sowie abwechslungsreiche Wege und Durchblicke innerhalb des Hauses sorgen für eine anregende Umgebung. Neben weitläufigen Grünanlagen gibt es zudem Andachtsräume, einen Friseur sowie gemeinschaftliche Wohnzimmer mit reichlich Tageslicht. Freundliche Ruhezonen und Rundwege sorgen für abwechslungsreiche Bewegungsmöglichkeiten. Während das Projekt „Peter Rosegger in Graz“ in Holzriegelbauweise mit Brettsperrholz umgesetzt wurde, wählte Wissounig beim Projekt „Erika Horn in Andritz“ eine Mischbauweise. Das zweigeschoßige Gebäude in Andritz wurde ebenfalls nach dem Hausgemeinschaftsmodell geplant und ist hell und lichtdurchflutet. Holz wurde für die Außenwände, die Fassaden und die Oberflächen eingesetzt.

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©Paul Ott
Das Pflegewohnheim „Peter Rosegger“ wurde in Holzriegelbauweise mit Brettsperrholz umgesetzt. Juryvorsitzender Gerhard Koeinig: Beide Bauprojekte sind Vorzeigebeispiele für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.“

Modulare konstruktive Systemlösungen in Hallein

Arch. DI Simon Speigner von SPS Architekten hat mit dem Seniorenwohnaus in Hallein eine neue Heimat für betagte Menschen geschaffen. Der serielle Charakter der modularen Holzbauweise überzeugte den Bauherrn – und auch die Bau.Genial Jury. Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades und der daraus resultierenden günstigeren und schnelleren Bauweise in Passivhausqualität erhält das Architekten-Team SPS den Bau.Genial Preis für modulare konstruktive Systemlösungen. Der Neubau in Massivholzbauweise mit 136 Zimmern konnte innerhalb von zwei Monaten fertiggestellt werden. „An einem urbanen Standort wurde vorbildhaft die Modulbauweise umgesetzt. Dank der effizienten Grundrisse konnte das große Bauvolumen logisch und kompakt umgesetzt werden. Das Gebäude kann sehr einfach rückgebaut oder angepasst werden“, begründet Jury-Vorsitzender Architekt Gerhard Kopeinig die Juryentscheidung.

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©Paul Ott
Das Projekt „Erika Horn“ in Andritz wurde in Mischbauweise gebaut. Holz wurde für die Außenwände, die Fassaden und die Oberflächen eingesetzt. Beide Projekte bestechen durch ein bedarfsgerechtes Tageslichtkonzept, die Umsetzung in Passivhausbauweise und altergerechtem Wohnen in kleinen Einheiten mit Gemeinschaftsansatz.

Hausgemeinschaftsmodell für Imster Pflegezentrum

Das Pflegezentrum Gurgltal in Imst ist ein Gemeinschaftsprojekt der Tiroler Gemeinden Imst, Tarrenz, Karres, Karrösten, Mils und Imsterberg. Es ist das erste Wohn- und Pflegeheim in Tirol, das nach dem Hausgemeinschaftsmodell errichtet wurde. Die Arbeitsgemeinschaft Moser-Kleon-Moser rund um den Architekten DI Bruno Moser hat die urbane Herausforderung vorbildlich gelöst. Die Bewohner können am städtischen Leben teilnehmen und befinden sich in einer bedarfsgerechten und modernen Betreuungsumgebung. Die Farbkontraste sind im Bodenbereich besonders für sehschwache Personen im Alltag hilfreich.

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©Markus Bstieler
Das Gemeinschaftprojekt der Tiroler Gemeinden Imst, Tarrenz, Karres, Karrösten, Mils und Imsterberg ist das erste Wohn- und Pflegeheim in Tirol, das nach dem Hausgemeinschaftsmodell errichtet wurde.

Lobende Erwähnung für Seniorenwohnhaus Pfarrwerfen

Das Seniorenwohnhaus Sankt Cyriak in Pfarrwerfen prägt straßenseitig das Stadtbild durch den hohen Einsatz von Holz in der Fassade. Zum nördlichen Grünraum hin fügt sich der Neubau in die umgebende Baustruktur der Dorfrandlage ein. Offene und freundliche Räume wirken einladend, das Farbkonzept der Wände erleichtert Bewohnern die Orientierung im Gebäude.

„Die konsequente innovative Holzanwendung an der Fassade sowie das innovative Farbkonzept ergänzen das architektonisch anspruchsvolle Gestaltungskonzept im vorstädtischen Ortsbild“, sagt Kopeinig. „Deswegen hat sich die Jury einstimmig dazu entschieden, einen Anerkennungspreis für dieses Projekt zu vergeben.“

2017 pausiert der Bau.Genial Wettbewerb

2017 pausiert der österreichweite Architekturwettbewerb von Bau.Genial, um Bauherren genügend Zeit für die Planung und Durchführung neuer, spannender Gebäude zu geben.

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©Oberwalder
Pfarrwerfen erhielt eine lobende Erwähnung der Jury, weil sich die Fassade durch die konsequente innovative Holzanwendung perfekt ins Ortsbild integriert.
In Hallein wurde das Seniorenwohnhaus durch die modulare Holzbauweise innerhalb von zwei Monaten fertig gestellt. Es kann dadurch auch sehr einfach rückgebaut oder angepasst werden. ©Stefan Zenzmaier