Trotz verhaltener Zuwächse bei der Lohnsteuer und schwacher Ergebnisse bei der Einkommen- und Körperschaftsteuer legen die Vorschüsse für den August bei den Gemeinden ohne Wien um rund 7,4 Prozent zu (Wien 5,7%). Vergleichbar fallen auch die Zuwächse bei den Länder-Vorschüssen im August aus, wo das Land Wien mit +7,5% gegenüber dem August 2013 einmal mehr den Höchstwert markiert. Diese überraschend hohen August-Vorschüsse, die auf dem Juni-Aufkommen der gemeinschaftlichen Bundesabgaben basieren, liegen vorwiegend im – wohl auch WM-bedingt – starken Umsatzsteueraufkommen sowie in guten Ergebnissen bei den Kapitalertragsteuern, einer weiterhin dynamischen Grunderwerbsteuer, einem verrechnungstechnisch bedingt hohen Aufkommen an Tabaksteuer und der jüngsten Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer.
Gemeinde Wien hat niedrigste Steigerungen
Die Vorschüsse der Gemeinde Wien, welcher aktuell rund 26 Prozent der Ertragsanteil-Vorschüsse der Gemeindeebene zukommen, sind dieses Mal mit +5,7 Prozent der Ausreißer nach unten, dicht gefolgt von Tirol und Vorarlberg mit +5,9 bzw. 6,1 Prozent. Das höchste Mehrergebnis gegenüber den August-Vorschüssen des Jahres 2013 verzeichneten die burgenländischen und die Kärntner Gemeinden mit plus 8,8 bzw. 8,7 Prozent. Die Begründung liegt in der unterschiedlichen länderweisen Entwicklung der Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer, welche zu 96 Prozent den Gemeinden zukommt (vier Prozent zieht sich der Bund als Einhebungsvergütung ab) und die nach dem länderweisen Aufkommen dem Verteilungsmodus des Finanzausgleichsgesetzes zugeführt wird. Während also in Wien oder in Tirol das GrESt-Aufkommen auf nahezu identisch hohem Niveau blieb, gab es im Burgenland und in Kärnten deutliche Zuwächse bei den Grunderwerbsteuereinnahmen des Juni 2014 gegenüber dem Vergleichsmonat 2013.
Plus 6,1 Prozent im bisherigen Jahresvergleich
Das Burgenland steht auch an der Spitze was die Steigerungen von Jänner bis August betrifft. Die Vorschüsse auf die Ertragsanteile liegen in diesem Zeitraum 7,5 Prozent über jenen des Vorjahres. Zum Vergleich liegt die Steigerung österreichweit bei 6,1 Prozent (bei den Gemeinden ohne Wien). Die niedrigste Steigerung in den ersten neun Monaten wird in Kärnten mit einem Plus von „nur“ fünf Prozent verzeichnet.