Ganze 34 Jahre lang war Johann Baumann in der Kommunalpolitik aktiv, sechs davon hat der 62-Jährige das Gemeindeamt in Frankenburg geführt. Mit Ende September 2019 ist er als Bürgermeister der oberösterreichischen Hausruckgemeinde zurückgetreten. Der Pension blickt Baumann mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen.
Baumann lässt sich nicht aus der Bahn bringen
Vom Beruf her war der Ex-Bürgermeister eigentlich Lokführer, doch nach 40 Jahren bei der Eisenbahn hatte Baumann noch nicht genug. Statt in Pension zu gehen, engagierte sich der gebürtige Frankenburger stark in seiner Heimatgemeinde. „Ich wollte einfach etwas bewirken“, so Baumann, der es, wie er selbst sagt, von seiner Zeit als Lokführer gewohnt war, Verantwortung zu tragen. So war der Weg ins Bürgermeisteramt ein natürlicher Schritt.
In den sechs Jahren, die folgten, konnte Baumann zahlreiche Ideen umsetzen: Frankenburg verdankt seinem Ex-Ortschef das barrierefreie Gemeindeamt, den neu gestalteten Marktplatz und den erweiterten Friedhof. Welches der verwirklichten Projekte das Beste war, kann Baumann nicht festnageln. Fest steht dennoch: Als Bürgermeister war ihm kein Anliegen zu klein. „In diesem Job“, so der 62-Jährige, „muss man bei den Leuten sein“.
Ein gutes Netzwerk ist das Um und Auf
Nahe bei den Bürgern zu sein zählt Baumann zu seinen Stärken. „Das wird mir in Zukunft auch sehr abgehen“, gesteht der Ex-Bürgermeister. Auch im Gemeindeamt war ihm ein gutes Arbeitsklima immer sehr wichtig. Baumann will sich jegliche Erfolge nicht alleine zuschreiben, das sei nämlich nur gegangen, weil alle zusammenhelfen, sagt er.
Nicht nur Partei- sondern auch Gemeinde-übergreifend hat der ehemalige Ortschef die Vernetzung geschätzt. „Der Kontakt zum Städte- und Gemeindebund war mir sehr wichtig“, meint Baumann. Er hat als Bürgermeister jede Möglichkeit zur Vernetzung genutzt. Im Austausch mit anderen Bürgermeistern könne man nämlich viel voneinander lernen, betont der Frankenburger.
Bahn frei für die Pension!
Ruhig wird es für Baumann nur bedingt. Der Ex-Bürgermeister engagiert sich weiterhin für Frankenburg: Er kümmert sich um das Wander- und Freizeitwegenetz und übernimmt die Führung der Gemeindechronik. Außerdem freut sich der 62-Jährige darauf, mehr Zeit mit seinen fünf Enkelkindern zu verbringen. Ein ganz besonderes Vorhaben hat Baumann sich für kommendes Jahr vorgenommen: eine Bahnreise mit der Transsibirischen Eisenbahn.
Wer Baumann als Bürgermeister Frankenburgs nachfolgt, wird sich am 15. Oktober 2019 herausstellen. Gute Chancen hat Vizebürgermeister Heinz Leprich.