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60 Jungbürgermeister:innen aus Österreich und Deutschland treffen sich in Wien

Zweitägiges Treffen mit fachlichen Inputs und Vernetzung – Kommunalpolitik aus Sicht der Jungen.

Zum ersten Mal treffen sich von 29. September bis 1. Oktober in Wien rund 60 junge Bürgermeister:innen bis 40 Jahre aus ganz Österreich. Zu Gast sind auch junge Ortschef:innen aus Deutschland. Im Fokus des Treffens, das vom Österreichischen Gemeindebund nach deutschem Vorbild initiiert wurde, steht der gemeinsame Austausch über kommunalpolitische Themen aus Sicht der jüngeren Generation.

193 Bürgermeister:innen in ganz Österreich sind 40 Jahre alt oder jünger, bei 2.093 österreichischen Gemeinden ist das ein Anteil von rund neun Prozent. Der politische Nachwuchs auf Bürgermeisterebene hat im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Drittel zugenommen: Im Mai 2021 gab es österreichweit nur 149 Ortschef:innen bis 40 Jahre. Von den 193 jungen Bürgermeister:innen bis 40 Jahre sind 12 Frauen. 17 sind erst 30 Jahre alt oder jünger, vier der unter 30-Jährigen kommen aus einer oberösterreichischen Gemeinde. Der derzeit jüngste Ortschef ist mit 25 Jahren Fabio Halb aus Mühlgraben im Burgenland. Seine jüngste Amtskollegin ist die 26-jährige Nicole Zehetner-Grasl aus Hofkirchen im Traunkreis (OÖ). Zum Vergleich: In Deutschland waren mehr als 700 Bürgermeister:innen bei der letzten Wahl unter 40 Jahre. Bei rund 11.000 Kommunen entspricht das in etwa einem Anteil von 6 Prozent.

„Der Beruf der Bürgermeisterin, des Bürgermeisters ist grundsätzlich kein einfacher, egal wie alt man ist. Als junger Mensch ist man hier noch dazu oft mit Vorurteilen konfrontiert. Es lohnt sich aber, einen eigenen Weg zu finden. Mit viel Einsatz und Mut kann man die Bürger:innen überzeugen. Schließlich hat es auch Vorteile, wenn man jünger ist: Nur weil manche Dinge schon immer auf eine Weise gemacht wurden, heißt das nicht zwingend, dass es nicht auch anders geht. Da kann es helfen, neue Ideen und Perspektiven einzubringen“, so die jüngste Bürgermeisterin Niederösterreichs, Bernadette Geieregger aus Kaltenleutgeben (29 Jahre) und Michael Salomo (34 Jahre), Oberbürgermeister der Stadt Heidenheim im deutschen Baden-Württemberg und Bundesvorsitzender sowie Sprecher des Netzwerks Junge Bürgermeister*innen Deutschland. „Vor dem Hintergrund der Energiekrise und Teuerung sind Flexibilität und neue Ansätze gefragt. Gleichzeitig bedeutet Bürgermeister-Sein auch, aktiv gestalten zu können. Es ist eine wunderschöne Aufgabe“, betonen Geieregger und Salomo bei einem Pressegespräch im Vorfeld des Treffens.

An zwei Tagen erwartet die jungen Bürgermeister:innen ein abwechslungsreiches Programm mit vielen fachlichen Inputs und genügend Zeit für Vernetzung. Highlight ist der Austausch mit Bundeskanzler Karl Nehammer und Staatssekretärin Claudia Plakolm im Bundeskanzleramt am Freitag. Bei einem Vortrag von Zukunftsforscher Tristan Horx erfahren die jungen Politiker:innen Zukunftstrends über Jugend und ländliche Gebiete. Unternehmer Florian Gschwandtner spricht über Erfolgsgeheimnisse für junge Menschen und der Meteorologe Marcus Wadsak referiert über den Umgang mit Fake News beim Thema Klimawandel. Meinungsforscher Paul Unterhuber gibt einen Einblick in Umfragen über die Jugend und in zwei Workshops lernen die Ortschef:innen Nützliches zu den Themen Personalmanagement und Social Media in Gemeinden.

Oberösterreich stellt mit 53 am meisten junge Bürgermeister:innen. Bei 438 oberösterreichischen Gemeinden ist das ein Anteil von 12 Prozent. Der jüngste ist der 26-jährige Fabian Grüneis aus Waizenkirchen, die jüngste Oberösterreicherin ist auch die österreichweit jüngste Ortschefin, Nicole Zehetner-Grasl aus Hofkirchen im Mühlkreis (26).

Anteilsmäßig sind die meisten jungen Bürgermeister:innen jedoch in Tirol beheimatet – ganze 39 sind 40 Jahre alt oder jünger. Das ergibt bei 277 Tiroler Gemeinden einen Anteil von 14 Prozent. Der jüngste ist René Schwaiger (26) aus Westendorf. Die jüngste Tiroler Bürgermeisterin ist Victoria Weber aus Schwaz (30).

In Niederösterreich sind 37 Ortschef:innen bis zu 40 Jahre alt. Bei 573 Gemeinden sind das 6 Prozent junge Bürgermeister:innen. Stefan Klammer (Neidling) ist der jüngste mit 28 Jahren, die jüngste ist die 29-jährige Bernadette Geieregger aus Kaltenleutgeben.

Auch in der Steiermark werden mit 19 Gemeindeoberhäuptern 6 Prozent der 286 Kommunen von jungen Bürgermeister:innen geführt. Der jüngste ist Matthias Hitl aus Kainbach bei Graz (28 Jahre), seine jüngste Amtskollegin ist die 31-jährige Andrea Kohl aus Bad Blumau.

Im Burgenland gibt es 16 junge Bürgermeister:innen, das sind bei 171 Gemeinden rund 9 Prozent. Der jüngste Burgenländer ist auch der österreichweit jüngste: Fabio Halb aus Mühlgraben ist erst 25 Jahre alt.

In Salzburg gibt es zehn Jungbürgermeister:innen, 8 Prozent bei 119 Gemeinden. Der jüngste ist Florian Juritsch aus Unken mit 32 Jahren.

Von den 96 Vorarlberger Kommunen werden zehn von jungen Ortschef:innen geführt (10 Prozent). Simon Tschann aus Bludenz ist mit 30 Jahren der jüngste von ihnen.

In Kärnten sind 9 junge Gemeindeoberhäupter beheimatet – bei 132 Gemeinden 6 Prozent. Die jüngste Bürgermeisterin ist Andrea Feichtinger aus Kappel am Krappfeld (33 Jahre), ihr jüngster Amtskollege ist der 36-jährige Thomas Seelaus aus Preitenegg.

Bürgermeisterin Bernadette Geieregger (Kaltenleutgeben, NÖ) und Oberbürgermeister Michael Salomo (Stadt Heidenheim, Baden-Württemberg) bei einem Pressegespräch im Vorfeld des Jungbürgermeister:innentreffens in Wien. ©Gemeindebund