10.8.2017 – So viele Bürgermeisterinnen wie noch nie nutzten das zweitägige Treffen zum Austausch und der Besichtigung der Vorarlberger Vorzeigebeispiele.
Über ein Drittel aller 158 Ortschefinnen waren beim österreichweiten Bürgermeisterinnentreffen und verbrachten zwei Tage von 7. bis 8. August 2017 im Bregenzerwald in Vorarlberg. Damit folgten so viele Ortschefinnen wie noch nie der Einladung des Österreichischen Gemeindebundes und der heurigen Mitorganisatorin Angelika Schwarzmann, Bürgermeisterin in Alberschwende.
Mit dem Bregenzerwald-Bus zu den Vorzeigebeispielen
Zu den Veranstaltungsorten, dem Werkraumhaus in Andelsbuch, einer einzigartigen Kooperation der unterschiedlichsten Handwerker, der Gemeinde Alberschwende, den Bushüsle in der 2.300-Einwohner-Gemeinde Krumbach, die von internationalen Architekten gestaltet wurden, dem Workshop mit Lisa Stadler vom Online-Standard zu Social Media auf der Panoramahöhe Baumgarten in Bezau und den Bregenzer Festspielen reisten die Teilnehmerinnen nicht mit dem Auto, sondern mit dem Bus. Sie nutzen damit ein einzigartiges Öffi-Angebot, das in dieser Breite seinesgleichen in Österreich sucht. Der Landbus Bregenzerwald fährt in fast alle Gemeinden des Bregenzerwaldes im Halb- bis Stundentakt und ist für jene Gäste, die mindestens drei Nächte bleiben, kostenlos. Für Einheimische gibt es mit der 365-Euro-Jahreskarte für ganz Vorarlberg ein sehr günstiges Öffi-Angebot.
Wenn die Partei in den Hintergrund rückt
Die zwei Tage dienten vor allem dem Austausch. So wurden Probleme und Herausforderungen in der eigenen Gemeinde mit den Kolleginnen aus den anderen Bundesländern besprochen. Die Lösungen aus anderen Gemeinden gaben wiederum Anregungen für die eigene Arbeit. Das Besondere: Die Parteizugehörigkeit ist hier nebensächlich. Es geht um den Menschen und die Sache. Über alle Parteien hinweg kämpfen die Bürgermeisterinnen vor allem mit der Überregulierung und der daraus entstehenden Aufgabenlast bzw. der Haftungsverantwortung. Immer öfter werden Bürgermeister/innen in politischen Streitigkeiten angezeigt. Auch wenn diese meist nicht vor dem Richter enden, kosten diese enorm viel Kraft.
Riedl für mehr Frauen in der Interessensvertretung
Der Forderung nach einer besseren Vertretung der Bürgermeisterinnen in den obersten Gremien des Gemeindebundes zeigte sich Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl, der die Bürgermeisterinnen beim traditionellen Abendessen auf Einladung des Gemeindebundes besuchte, aufgeschlossen: „Auch mir liegt es am Herzen, dass der Gemeindebund in seinen Organen nicht nur männlich besetzt ist.“
Beim Treffen waren mehr als 60 Bürgermeisterinnen aus allen Bundesländern aus Gemeinden wie „A“ wie Altmünster mit Österreichs jüngster Ortschefin Elisabeth Feichtinger bis „W“ wie Wolfsegg am Hausruck mit Bürgermeisterin Barbara Schwarz vertreten. Auch Innsbrucks Stadtchefin Christine Oppitz-Plörer ließ es sich nicht nehmen, zum Treffen zu erscheinen.
Derzeit bekleiden Frauen rund 7,5 Prozent aller 2.100 kommunalen Spitzenpositionen.