18.01.2018 – Die niederösterreichische Gemeinde Winklarn im Bezirk Amstetten bekommt mit April 2018 eine Bürgermeisterin. Noch-Ortschef Gernot Lechner zieht sich nach über 19 Jahren im Amt aus der Politik zurück und übergibt an die jetzige Vizebürgermeisterin Sabine Dorner. „Es war eine sehr schöne Zeit und ich konnte mit den Gemeindemandataren und der Bevölkerung Winklarn zu einer Wohlfühlgemeinde mit hoher Lebensqualität machen“, erzählt Lechner gegenüber den Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN).
In seiner Ära schaffte er es, Bauvorhaben wie den Volksschulzubau, die Errichtung eines neuen Kindergartens oder des Sonnenparks umzusetzen. Den Abschied aus
dem Rathaus beschreibt der 61-Jährige mit einem lachenden und weinenden Auge: „Es hat mir immer sehr viel Spaß bereitet mit den Leuten und vor allem den verschiedenen Generationen zusammen zu sein.“
Winklarn, die „coolste Gemeinde Österreichs“
Seine ersten politischen Anfänge machte der Ortschef in der Personalvertretung des Bundesheeres. Durch sein Hobby, den Fußball, kam er dann in die Gemeinde Winklarn, wo er seit 1990 im Gemeinderat ist. Der Sport verlieh ihm auch den Titel zum „Rapidbürgermeister“, wie Lechner lachend erzählt. Zu den schönsten Erinnerungen in seiner Amtszeit gehört für ihn die Wahl der Kommune zur „Coolsten Gemeinde Österreichs“ beim Gemeindeduell von Kronehit im Jahr 2006. „Das Projekt fand zum ersten Mal in Österreich statt und wir sind sozusagen ins kalte Wasser gesprungen.“
Um den Titel für sich zu entscheiden, musste die Bevölkerung Winklarns einen Weihnachtsmarkt – und das im September bei warmen Temperaturen – gestalten. „Es gab Kekse, einen geschmückten Weihnachtsbaum, Glühwein und eine sozusagen lebende Krippe mit beispielsweise einem Esel“, erinnert sich der Bürgermeister. Besonders freut er sich nun auf die Eisstock-WM, die noch in seiner Amtszeit von 20. Februar bis 3. März 2018 in Amstetten und Winklarn stattfindet und bei der 26 Nationen zusammenkommen.
Die politischen Anfänge der Vizebürgermeisterin
Die baldige Bürgermeisterin Dorner wagte den Schritt in die Politik mit dem Beitritt zur Volkspartei im Jahr 2004. In den folgenden Jahren unterstützte sie sämtliche Aktivitäten, besuchte Seminare und fühlte sich gut aufgehoben. Da sie hier die Chance sah, auch tatsächlich mitzuwirken und etwas bewegen zu können, wollte sie sich intensiver einbringen und wurde 2011 zur Gemeindeparteiobfrau gewählt. Im Jahr 2013 folgte die Berufung in den Gemeinderat und die einstimmige Wahl zur Vizebürgermeisterin Winklarns.
2015 wurde Dorner außerdem zur EU-Gemeinderätin bestimmt. Als Mutter von drei Kindern lernte sie vor allem mit Flexibilität, Organisation sowie Planung umzugehen, was ihr in ihrem Beruf zugutekommt. „Die Zuversicht, ständiges Lernen und der Glaube, der Berge versetzen kann, waren meine Wegbegleiter“, so die Vizebürgermeisterin.
Ein Fan von American Football
Auch ehrenamtlich ist die 47-Jährige sehr engagiert. Als Mitglied in mehreren Vereinen und Arbeitskreisleiterin der Gesunden Gemeinde sowie als Obfrau des Ausschusses für Familie, Jugend, Soziales, Vereine und Kultur, stehen Familienfreundlichkeit und gesundheitliche Themen ganz oben in ihrer Arbeitsliste.
Mit ihrer Stimme unterstützt sie den Singkreis Winklarn und ist als Mitglied im Tennisverein und bei den Stockschützen aktiv. Da der Vizebürgermeisterin die Umwelt außerdem sehr am Herzen liegt, engagiert sie sich bei Aktivitäten wie beispielsweise der Flurreinigungsaktion oder der Grünraumpflege. Dem niederösterreichischen Zivilschutz ist ihre Unterstützung ebenso gewiss.
Neben der Familie und der Vereinsarbeit gehören das Lesen, der Pferdesport, ihr Hund Riki sowie American Football zu ihren Hobbies. Ihre Tochter Sandra und ihr Sohn Martin üben diese Sportart seit acht Jahren aus, deshalb ist auch die Vizebürgermeisterin ein Fan von „Tackle und Flag“.
Reaktionen auf den enormen Zuzug
Ihre nächsten großen Vorhaben als Bürgermeisterin sind vor allem die Planung und Umsetzung des Feuerwehrhauses. Aufgrund des starken Zuzugs in der 1.660-Einwohner-Gemeinde ist bereits die Überlegung eines zweiten Kindergartens im Ort im Umlauf. Das Wachstum in der Kommune lässt sich durch das zur Verfügung gestellte Bauland erklären. Der „Sonnenpark“, wo neben einem verdichteten Wohnbau bereits zahlreiche Reihen- und Einfamilienhäuser entstanden sind, wurde geschaffen. „Von den 300 Wohneinheiten sind bereits 40 Prozent umgesetzt“, so Dorner.
Durch ihre Aufgaben in der Gemeinde im Meldeservice, dem Bürgerservice, bei Wahlen, Veranstaltungen, in der Öffentlichkeitsarbeit sowie bei allgemeinen Verwaltungstätigkeiten ist die dreifache Mutter inhaltlich sehr gut für die kommenden Jahre gerüstet. „Nur durch gute kommunalpolitische Arbeit ist es auch in Zukunft möglich, bei den Gemeindebürgern zu punkten“, weiß die künftige Bürgermeisterin Winklarns.