In ihrem zehnten großen Öffnungsschritt präsentierte die Regierung in der letzten Juniwoche Lockerungen für Sport- und Kulturveranstaltungen, als auch für die Gastronomie. Viele davon treten mit heute, dem 1. Juli in Kraft.
Nachdem in Österreich die Infektionszahlen bisher relativ niedrig gehalten werden konnten, präsentiert die Bundesregierung seit einigen Wochen immer wieder Öffnungsschritte zu den Covid-19-Maßnahmen. Ab heute werden die Sicherheitsmaßnahmen in Österreich wieder ein Stück weiter zurückgeschraubt.
Erleichterung für Gastro-Mitarbeiter
Mit 24. Juni 2020 wurden in drei Bereichen weitere Lockerungen vorgestellt: in der Gastronomie, im Sport und bei Großveranstaltungen. Eine Arbeitserleichterung wird es für Kellnerinnen und Kellner geben, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist ab 1. Juli für sie nicht mehr verpflichtend. Außerdem kann bei geschlossenen Veranstaltungen von bis zu 100 Personen auf die Sperrstunde von ein Uhr verzichtet werden. Auch die Öffnungszeiten werden verlängert, nämlich dürfen Betriebe bereits um fünf statt sechs Uhr aufsperren. Außerdem soll das regelmäßige Testen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Tourismusregionen, das derzeit in drei Pilotgemeinden Anwendung findet, ausgeweitet werden. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger verwies auf die Homepage www.sichere-gastfreundschaft.at auf der sich alle Leitlinien und Covid-19-Maßnahmen im Überblick finden.
Änderung im Sport
Ab 1. Juli wird, so Vizekanzler Kogler, Kontakt- und Mannschaftssport indoor sowie outdoor wieder uneingeschränkt möglich sein, auch die Mindestabstandregeln gelten hier nicht, jedoch wird das Führen von Anwesenheitslisten notwendig sein.
Voraussichtlich große Öffnung im Herbst
Sollten sich die Ansteckungszahlen in Österreich weiterhin niedrig halten, gab die Regierung bereits einen Ausblick auf Herbst: Ab 1. September sollen sich in Innenräumen maximal 5.000 Leute und im Freien maximal 10.000 Leute versammeln dürfen – allerdings nur mit gekennzeichneten und klar zugewiesenen Plätzen, sowie mit einem erarbeiteten Präventionskonzept, das Grundfragen der Desinfektion, des Zugangs und ähnliches klärt.
Das Tracking von Namen der Besucherinnen und Besucher soll zwar auf einer freiwilligen Ebene passieren – aus datenschutzrechtlichen Gründen -, Gesundheitsminister Anschober appellierte hier aber an den Good-will der Veranstalter. Damit wird den Behörden nämlich bei einer Ansteckung die Suche nach Kontaktpersonen erheblich erleichtert.
Mehr Geld für Eindämmung
Während die Corona-Lage in Österreich trotz Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen stabil bleibt, spitzt sich in manchen anderen Regionen die Lage zu. Deshalb kündigte Bundeskanzler Kurz eine Reisewarnstufe fünf für Nordrhein-Westfalen an. Außerdem ruft er zur weiteren Wachsamkeit auf. Er appellierte, den Mund-Nasen-Schutz, auch dort, wo er nicht mehr verpflichtend ist, aus Eigenverantwortung zu tragen. „Je mehr wir lockern, umso besser müssen unsere Containment-Maßnahmen sein“, so Kurz, und kündigte weitere 390 Millionen Euro für Testungen an. Auch Kogler mahnte: „Schau auf dich, schau auf mich wird weiterhin eine große Rolle spielen!“