Nicht nur die Bürger, auch die Kommunen profitieren von barrierefreien Webseiten. Denn die Barrierefreiheit ermöglicht es, dass alle Gemeindemitglieder die Web-Angebote nutzen können. Dies erfolgt unabhängig von den technischen Möglichkeiten und den gegebenen Einschränkungen der interessierten Bürger.
Leider hinken noch viele der 2.095 Gemeinden in Österreich einer Inklusion in der digitalen Epoche hinterher. Eine sinnbewusste Gestaltung von barrierefreien Gemeinde-Webseiten ist aber nicht nur zeitgemäß, sondern auch dringend notwendig.
Die Sinnhaftigkeit von barrierefreien Gemeinde-Webseiten
Durch eine gelungene Gestaltung von barrierefreien Gemeinde-Webseiten sind die Bürgermeister und Gemeinderäte in der guten Position, mehr Menschen im Internet zu erreichen. Bei der Schaffung einer Gemeinde-Webseite sollten alle EU-Richtlinien erfüllt werden. Durch ein barrierefreies Webdesign kann die Ausgrenzung bestimmter Personengruppen verhindert werden. Körperlich und geistig beeinträchtigen Bürgen gelingt es durch barrierefreie Websites viel leichter, mit ihren Mitmenschen im Word Wide Web in Kontakt zu kommen und Informationen auszutauschen.
Das Credo für Webseiten in den Kommunen lautet: Einfache Sprache
Beim Aufbau oder einer Umstrukturierung von Gemeinde-Webseiten auf Basis der Barrierefreiheit ist eine gut verständliche Sprache unverzichtbar. Es geht darum, dass Bürgermeister und Gemeinderäte barrierefrei mit ihren Gemeindemitgliedern kommunizieren können. Dies sollte in einer leichten, einfachen Sprache praktiziert werden. Österreichische Gemeinden sind zwar bemüht, Internetseiten zur Verfügung zu stellen, wo Nutzer barrierefrei Informationsangebote erhalten. Doch es ist noch Luft nach oben. Das Angebot könnte verbessert werden, indem Interessierten alle wichtigen Informationen sowie Verkündigungen seitens der Gemeindeverwaltung in Form von klar und deutlich verfassten Texten zur Verfügung gestellt werden.
Worauf es beim Gestalten von barrierefreien Webseiten ankommt
Das Einrichten von barrierefreien Webseiten kann sich auf eine Gemeinde in vielerlei Hinsicht positiv auswirken:
- Die Gemeindeverwaltung stärkt die Teilhabe von älteren Gemeindemitgliedern und von Menschen mit Einschränkungen oder Behinderungen. Bei der Gestaltung eines kommunalen Internetauftritts sind nutzerfreundliche Internetseiten ausschlaggebend. Nur auf diese Weise wird eine Barrierefreiheit im Netz unter der Prämisse der einfachen Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Übersichtlichkeit erfüllt.
- Gemeinden selbst können durch eine günstige Gestaltung von Webseiten das Risiko reduzieren, einen Image-Schaden aufgrund von Diskriminierung zu erleiden. Gemeindemitglieder sollten mit der Gemeindeverwaltung in Kontakt treten können, sofern in Bezug auf die Einhaltung der gesetzlich festgelegten Barrierefreiheitsanforderungen Mängel und Probleme auftauchen.
- Ein achtenswerter Aspekt bei der Gestaltung von barrierefreien Gemeinde-Webseiten ist die Steigerung der möglichen Internetnutzer. Damit kann auch das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb einer Kommune gestärkt werden. Denn es entstehen emotionale, empathische sowie sozial-virtuelle Begegnungs- und Informationsaustauschorte (digitale Inklusion).
Barrierefreiheit: Worauf sollte bei der Gestaltung von Gemeinde-Webseiten geachtet werden?
Fünf Faktoren spielen für eine uneingeschränkte Internetnutzung eine entscheidende Rolle: Beiträge, Navigation, Verständnis, Wahrnehmung und Interaktion. Die Grundlage für die Architektur eines barrierefreien Internetzugangs ist stets eine adäquate Kombination aus Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit. Das Neugestalten und das Betreiben von barrierefreien Gemeinde-Webseiten bedürfen immer auch einem ausgewogenen Abbauen von Online-Barrieren.
Unterstützungstechnologien und Screenreader ermöglichen vielen Bürgern erst das Nutzen von Internetseiten. Darauf sollten die Verantwortlichen in den Kommunalverwaltungen bei der Errichtung einer Gemeinde-Internetseite besonders achten.
Durch die Gestaltung von barrierefreien Gemeinde-Webseiten erhöht die Gemeindeverwaltung die Usability (Benutzerfreundlichkeit) und verbessert gleichzeitig auch die User Experience (Benutzererfahrung). Eine Gemeinde-Webpräsenz sollte klar strukturiert und in der Lage sein, sämtliche Informationen gut aufzubereiten. Es wird dadurch nicht allein die Verweildauer erhöht. Auch das Suchmaschinen-Ranking der Gemeinden verbessert sich in erheblichem Maße.
Über den Autor: Mit einem Wirtschaftsstudium in Innsbruck als Hintergrund machte sich Patrick Berger bereits 2007 im Bereich der Suchmaschinenoptimierung selbstständig. Auf seinem Karriereweg finden sich große Media-Agenturen wie die Omnicom Media Group oder eine Beschäftigung im österreichischen Innenministerium.