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Verkehrssicherheitspreis: Lustenau gewinnt in der Kategorie Gemeinden

Bereits zum 43. Mal zeichnen das Kuratorium für Verkehrssicherheit und der Österreichische Gemeindebund Verkehrssicherheits-Engagement aus. Dieses Jahr gab es besonders viele herausragende Projekte, weshalb die Gewinnerdichte so groß ist, wie selten. Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer hob bei der Auszeichnung der Sieger in der Kategorie „Gemeinden/Städte“ die besondere Rolle der Kommunen hervor: „Die Gemeinden haben das größte Straßennetz zu bewältigen. Ungefähr 70 Prozent aller Wege erhalten die österreichischen Gemeinden. Das ist eine enorme Verantwortung auch für die Verkehrssicherheit, wenn man bedenkt, dass hier auch noch Schulen und Kindergärten sind, die besondere Maßnahmen brauchen. Deshalb ist es mir so wichtig, jene Projekte auszuzeichnen, bei denen die einzelnen Bürger mit enormem Engagement so tolle Effekte erzielen.“

Vision zero: Kein Kind soll durch einen Verkehrsunfall sterben

KFV-Direktor Dr. Othmar Thann und Generalsekretär Dr. Louis Norman-Audenhove steckten die Latte für die Erreichung der Verkehrssicherheitsziele noch etwas höher: „2013 gab es erstmals weniger als 500 Unfalltote. Damit haben wir ein Ziel, das wir uns im Verkehrssicherheitsprogramm gesteckt haben, endlich erreicht. Auch, wenn die Entwicklung 2014 nicht so rosig ist, müssen wir ständig an der Reduktion der Unfalltoten arbeiten. Und wir möchten eine weitere Vision hinzufügen: Bis 2020 soll kein Kind mehr in Österreich an den Folgen eines Verkehrsunfalls sterben müssen. Um diese „Vision zero“ zu erreichen, braucht es unsere gemeinsame Anstrengung!“

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©Kuratorium für Verkehrssicherheit/APA-Fotoservice/Buchacher
Die Preisverleihung fand in den Sälen der Börse Wien statt.

Lustenau gewinnt Aquila in der Kategorie „Städte und Gemeinden“

In der Kategorie „Gemeinden & Städte“ gab es heuer einen eindeutigen Gewinner: Die Marktgemeinde Lustenau erhielt den Aquila, weil die Gemeinde hier rund 100 Maßnahmen im Zuge des Projekts „Lustenau MOBIL. Anders unterwegs“ beschlossen hat, die nach und nach umgesetzt werden. Dass die bereits umgesetzten Maßnahmen zahlreich sind, macht Verkehrsgemeinderat Dietmar Haller deutlich: „Wir fördern beispielsweise die Jahreskarten für den öffentlichen Verkehr mit 15 Prozent, außerdem gibt es viele Initiativen, die den Fahrradanteil steigern sollen. So kommen unsere Sportler beispielsweise mit dem Rad zum Fußballplatz. Wenn ich Ihnen nun alle tollen Maßnahmen aufzählen würde, wäre das abendfüllend.“

Platz zwei holte die Stadtgemeinde Hollabrunn mit dem Projekt „Parksheriff einmal anders“ und Platz drei ging an die Marktgemeinde Heiligenkreuz im Lafnitztal mit dem „Pedibus“.

Gleich zwei Preise für Schulen in St. Johann im Pongau

Die Salzburger Gemeinde St. Johann im Pongau räumte beim diesjährigen Verkehrssicherheitspreis gleich zwei Mal ab: Einmal in der Kategorie „Mittelschulen und Höhere Schulen“ und einmal beim Kreativwettbewerb. Die Idee der Schülerinnen und Schüler ist so einfach wie effektiv: Sie haben sich Gedanken gemacht, wie man die Schüler bei Dunkelheit und schlechtem Wetter besser sehen kann. Der Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt: Vom Stricken einiger Stirnbänder in Neonfarben oder dem Basteln von Neon-Pompons bis hin zum Verkehrssicherheitssong „Es ist Winter“ und dem Erstellen eines einzigartigen Videos reichten dabei die umgesetzten Projekte. 

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©Kuratorium für Verkehrssicherheit/APA-Fotoservice/Buchacher
Alle Gewinner des Verkehrssicherheitspreises.

„Luftibus“ kann Jury in der Kategorie „Kindergärten und Volksschulen überzeugen

Dieses Problem kennt fast jede Gemeinde: Eltern würde ihre Kinder am liebsten bis ins Schulhaus führen. Um den motorisierten Verkehr rund um die Schule zu reduzieren und gleichzeitig auch die Schüler zu mehr Bewegung zu motivieren, startete die Volksschule Pirka im Mai 2012 ihre Teilnahme am EU-Projekt „Luftibus – die Schule, die bewegt“. Neben umfangreichen Aktivitäten mit Eltern und Lehrern (Kick-off Workshop, Bildung einer Kernarbeitsgruppe, Entwicklung von Maßnahmenplänen) wurde den Schülern durch verschiedenste Aktionen (Mobilitätsuntersuchung vor Ort, Spiele, Mobilitätserhebungen usw.) umweltfreundliches Mobilitätsverhalten nahe gelegt. Einen besonderen Schwerpunkt bildete die Entwicklung eines sogenannten „Luftibusses“. Dabei wird in einer Gehgemeinschaft gemeinsam zur Schule gegangen. An vorher festgelegten Haltestellen können Kinder auch zusteigen. Kinder, die weiter weg wohnen, können bis zur Haltestelle gebracht werden, um dann noch ein Stück zu Fuß zur Schule zu gehen. Resultat dieser erfolgreichen Initiative war eine Reduktion des Autoverkehrs um 25 Prozent vor der Schule sowie eine Steigerung des Fußgängeranteils um 18 Prozent.

Vom ORF-Radio bis zum Rodelverein

Damit ist der Gewinner-Reigen aber noch nicht zu Ende: Bei den Vereinen konnte sich die Aktion „Nachtrodeln – mach dich sichtbar“ des Vereins „Sicheres Tirol“ durchsetzen. Die Idee von Obmann Ing. Bernhard Ploner: Damit man beim Raufziehen der Rodel nicht übersehen wird, werden die Menschen dazu angehalten, ihre Warnwesten, die sie sowieso im Auto mitführen müssen, anzuziehen. Diejenigen, die rodeln, können die Reflektoren, wenn sie sie mit ihren Helmlampen anleuchten, dann leicht erkennen und Unfälle können vermieden werden.

Mit dem Auqila wurde auch die Journalistin Beate Tommassovits-Weis ausgezeichnet, die seit 2001 in der Chronik-Redaktion des ORF Radio tätig ist. Das Thema Verkehrssicherheit zählt dabei zu einem ihrer Schwerpunkte. In zahlreichen Beiträgen beweist sie immer wieder, dass Verkehrssicherheit für sie eine Herzensangelegenheit ist.

Einmal mehr wurde auch das Engagement der Wiener Linien von der Fachjury gewürdigt. Mit ihrem seit dem Herbst 2012 laufenden Projekt „Sicherheit im Alltag“ möchten die Wiener Linien das Sicherheitsgefühl bei Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr und bei öffentlichen Verkehrsmitteln anhand von Präventionsarbeit und Bewusstseinsbildung erhöhen. Teil der Kampagne, die in Kooperation mit der Landesverkehrsabteilung Wien durchgeführt wird, sind unter anderem sehr gut besuchte Vorträge in Seniorenresidenzen, die zur besseren Visualisierung auch mit vielen Kurzfilmen untermalt werden.

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©Kuratorium für Verkehrssicherheit/APA-Fotoservice/Buchacher
„Rondo Vienna“ rundete mit den tollen musikalischen Einlagen das Programm ab.

„Eigenverantwortung stärken“

Direktor Thann freut sich, dass auch 2014 so viele interessante Projekte eingereicht wurden und ermutigt alle Gemeinden, Schulen, Vereine und Unternehmen auch 2015 nicht nachzulassen und sich wieder für die Verkehrssicherheit zu engangieren. „Mit dem Aquila möchten wir einmal mehr bewusst machen, dass die Veränderung zum Besseren in der eigenen Person und im unmittelbaren Umfeld beginnt. Eine der zentralen Fragen – wenn nicht die wichtigste überhaupt – ist jene nach der Eigenverantwortung. Diese weiter zu stärken, sollte deshalb künftig das oberste Ziel sein“, so Thann.

Präsident Mödlhammer gratuliert der Siegergemeinde Lustenau für ihre zahlreichen Maßnahmen. ©Kuratorium für Verkehrssicherheit/APA-Fotoservice/Buchacher