COVID-19 wird erst im Juni richtig auf die Vorschüsse durchschlagen. Die aktuellen April-Vorschüsse liegen mit 9,5% sehr deutlich im Plus.
Aus zeitlicher Sicht ist zu den aktuellen April-Vorschüssen auf die Gemeinde-Ertragsanteile vorauszuschicken, dass diese aus den von der Bundes-finanzverwaltung im Februar 2020 vereinnahmten gemeinschaftlichen Bundesabgaben resultieren. Im Februar vereinnahmt heißt also, dass es sich dabei beispielsweise um Umsatzsteuer aus im Dezember 2019 erfolgten Umsätzen handelt (und diese stiegen gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um enorme 13%) oder um Lohnsteuer (+6,2%) aus den Jänner-2020-Gehältern. Dementsprechend wird der zu erwartende Einbruch aufgrund der „Corona-Krise“ erstmals bei den Mai-Vorschüssen etwas sichtbar werden und sich ab den Juni-Vorschüssen weitgehend zeigen, wenn nicht nur die Umsatzsteuer, sondern auch die Lohn- und Einkommensteuer (teils deutliche) Rückgänge verzeichnen werden. Insgesamt liegen die April-2020-Vorschüsse der Gemeinden ohne Wien um 9,5 Prozent (Wien +10,5%) über jenen vom April 2019.
Länderweiser Zuwachs zwischen 5,1 und 12,9 Prozent
Aufgrund der monats- und bundesländerweise unterschiedlichen Entwicklung der Grunderwerbsteuer zeigen auch die aktuellen April-Vorschüsse Ausreißer nach unten und nach oben: Nachdem das Salzburger Aufkommen an Grunderwerbsteuer gegenüber dem Jänner 2019 aktuell um rund 27% nachgab, verzeichneten diesmal die Salzburger Gemeinden mit 5,1 Prozent den „geringsten“ Zuwachs der April-Vorschüsse auf die Gemeindeertragsanteile. Demgegenüber legte die Grunderwerbsteuer in Tirol im Monatsvergleich um gut 35% zu, wodurch sich die aktuellen Vorschüsse auf die Ertragsanteile der Tiroler Gemeinden mit 12,9 Prozent am stärksten erhöhten.