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Slowakisches Dorf des Jahres sucht Partner

Wer will mich? Die kleine slowakische Gemeinde Hrušov möchte sich künftig im Rahmen einer Gemeindepartnerschaft mit einer österreichischen Gemeinde näher austauschen. Bevorzugt als Partner sind Gemeinden unter 2.000 Einwohner, da Hrušov selbst nur etwas mehr als 860 Einwohner hat.

Klein aber oho

Das idyllische Dorf liegt in der Karpfener Hochebene („Krupinská planina“) im Süden der Slowakei. Die Region, in der Hrušov liegt, nennt sich nach dem Fluss Ipel, „Poiplie“. Die nächstgrößeren Städte sind Velký Krtíš (13.000 Einwohner) und Levice (35.000 Einwohner). Hrušov gehört zum Bezirk Velký Krtíš.

Die Geschichte des kleinen Dorfes reicht weit zurück: 1272 wurde das Dörfchen das erste Mal erwähnt. Der Name von Hrušov leitet sich aus dem slowakischen Wort für Birne „hruška“ ab. Seit dem Mittelalter ist es ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf, dessen Wirtschaft hauptsächlich vom Früchteanbau, der Schafs- und Viehzucht, sowie dem Weinbau geprägt war. Das Leben der Bewohner war früher zweigeteilt: Unter der Woche lebten die Bauern in ihren Siedlungen in den Hügeln nahe der Felder, und die Wochenenden verbrachten sie im Dorfzentrum. Mit dem Ende der privat geführten Landwirtschaft und der Einführung der Kollektive in den späten 1970ern änderte sich auch das Leben der Dorfbewohner. Die Menschen begannen dauerhaft im Dorfzentrum zu wohnen, der traditionell landwirtschaftlich geprägte Charakter des Dorfes begann allmählich zu verschwinden.

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Bild: ZVG
Das Hontianska paráda-Festival zeigt die Kultur der slowakischen Gemeinde und gehört mittlerweile zu den bekanntesten folkloristischen Veranstaltungen der Slowakei. Auch die Partnergemeinden sind dazu herzlich eingeladen!

Auszeichnung für Kampf gegen Arbeitslosigkeit

Durch die Veränderung der ökonomischen Struktur wanderten viele Menschen in die größeren Städte ab. Hatte Hrušov 1970 noch 1.200 Einwohner, sank die Zahl bis heute auf 863. Neben der Landwirtschaft prägen heute Tourismus und Handwerk die Wirtschaft in der kleinen Gemeinde.

Obwohl die Gemeinde inmitten einer Region liegt, die geprägt ist von hoher Arbeitslosigkeit und unterentwickelter Infrastruktur, nutzt die Gemeinde die EU-Gelder und nationale Programme, um aus dieser Abwärtsspirale zu entkommen. Diese Bemühungen rund um die Verbesserung der Lebensqualität, der Infrastruktur, die Weiterentwicklung der lokalen Identität, sowie das Bewerben der touristischen Qualitäten, wurden 2003 mit dem Titel „Dorf des Jahres“ ausgezeichnet.

Die Gemeinde kann außerdem mit einer Grundschule und einem Kindergarten aufwarten, den aufgrund der Nähe zu Ungarn auch viele ungarische Kinder besuchen.

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Bild: ZVG
Früher lebten die Bewohner von Hrušov unter der Woche in den Hügeln nahe bei ihren Feldern und am Wochenende im Dorfzentrum.

Interessierte Klein-Gemeinden bitte melden!

Im Zuge des „Europe for Citizens Programme“ möchte Hrušov eine Partnergemeinde finden, die bevorzugt weniger als 2.000 Einwohner hat. Ein guter Anlass für ein erstes Zusammentreffen mit der neuen Partner-Gemeinde ist das „Hontianska paráda“-Festival, das von 15. bis 17. August 2014 in Hrušov stattfindet. Die kommunale Verwaltung Hrušovs ist auf den Besuch von 40 Gästen aus einer österreichischen Gemeinde vorbereitet und freut sich darauf, die nationale Kultur (hauptsächlich Handwerk und Volkstanzgruppen) zu präsentieren. Die Organisatoren erwarten auch Besuch aus tschechischen, ungarischen, serbischen und französischen Gemeinden.

Das „Hontianska paráda“-Festival ist die Hauptattraktion für den Tourismus in der Region. Aufgrund der Präsentation der Vielzahl an kulturellen Aktivitäten und der lokalen Identität wurde die Veranstaltung zu einer der berühmtesten kulturellen Events in der Slowakei.

In drei Stunden Fahrzeit ist die kleine Kommune von Wien aus gut erreichbar.

Kontakt: Ihr Ansprechpartner in Hrušov ist Miroslav Mader (E-Mail: malderko(at)gmail.com, Tel: +421 917 262 179). Kommunikation auf Englisch ist erwünscht, aber Gespräche auf Deutsch sind ebenso möglich.

Der Name Hrušov leitet sich aus dem slowakischen Wort für Birne ab. Der Obstbau prägt die Landwirtschaft in der 860-Einwohner-Gemeinde. Bild: ZVG