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Personalia: Bürgermeisterwechsel nach 40 Jahren

28.7.2015 – Im Zuge der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in der Kärntner Gemeinde Brückl kam es am 15. März zu einer Stichwahl, die für viel Gerede sorgte. Nach 40 Jahren war erstmals wieder die Option gegeben, dass das rote Brückl von der FPÖ erobert werden könnte. Bei der Stichwahl entschieden sich die Bürger dann aber doch für SPÖ-Spitzenkandidaten Burkhard Trummer. Trotz einer neuen roten Gemeindespitze musste die Partei an Stimmen einbüßen, denn die absolute Stimmenmehrheit wurde durch die Oppositionsparteien gebrochen. „Das war keine sonderliche Überraschung“, entgegnet Bürgermeister Trummer, „immerhin sind fünf Parteien zu den Wahlen angetreten.“ Enttäuscht ist der frisch in die Politik getretene Bürgermeister aber nicht vom Wahlergebnis: „Wir freuen uns darüber, dass sowohl Bürgermeister als auch beide Vizebürgermeister der SPÖ angehören.“

Gefährdung der Gemeinde durch Umweltbelastung

Politisch gesehen ist der 50-Jährige ein Neueinsteiger und muss sich erst mit seinem unlängst errungenen Amt und den dadurch anfallenden Aufgaben vertraut machen. Davon lässt sich der frisch gebackene Bürgermeister allerdings nicht klein kriegen, sondern arbeitet bereits an der Umsetzung konkreter Pläne: „Oberste Priorität hat die Abräumung der Deponie K20“, erzählt Trummer. Diese Kalkdeponie liegt zirka einen Kilometer südlich der Gemeinde und wurde ohne technische Maßnahmen zum Grundwasserschutz betrieben. Inzwischen wurden im Grundwasser hohe Chlorkohlenwasserstoff-Anteile sowie eine erhebliche Belastung mit Quecksilber festegestellt. Nun steht der Bürgermeister vor der Aufgabe, diese Deponie kleinräumig auszuheben: „Das ist eine große Herausforderung. Die Gemeinde leidet unter dieser Umweltbelastung.“

Kooperation statt Alleingang

Trummers Vorgänger Wolfgang Schaller führte die Gemeinde stolze 40 Jahre. Während dieser Zeit trug die SP die Verantwortung der Gemeinde. Nun führt Trummer als Ortschef das Amt weiter. Dabei zeigt er sich kompromissbereit und schließt auch Koalitionen nicht aus: „Einer Zusammenarbeit über die Parteigrenze hinaus steht nichts im Wege und könnte für unsere Partei sogar notwendig werden.“ Deshalb möchte der Bürgermeister kooperieren und eine Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen ermöglichen. „Die Kooperation mit anderen Gemeinden ist sowohl für mich als auch für unsere Gemeinde wichtig“, erklärt Trummer.

Der Zukunft von Brückl blickt der Bürgermeister erwartungsvoll als auch hoffnungsvoll entgegen: „Wir befinden uns auf der Überholspur. Brückl bildet das wirtschaftliche Zentrum im Görtschitztal.“ Vorerst ist für Trummer aber vor allem wichtig, seine geplanten Projekte erfolgreich und effizient umzusetzen.

Eine Amtstätigkeit nebenbei

Auf die Frage nach Trummers Zeitmanagement erfolgte eine überraschende Antwort: „Zivilberuflich bin ich Projektleiter eines internationalen Konzerns in Althofen. Mein Amt übe ich zurzeit eigentlich noch nebenbei aus.“ Seinen Beruf als Programme Manager geht Trummer seit fünf Jahren nach. Die Zeiteinteilung erweist sich zwar als eine Herausforderung, ist aber durchaus machbar: „Mein Chef steht zum Glück voll hinter mir. Ich habe auch eine gewisse Flexibilität in meinem Beruf, da ich nicht an Arbeitsstunden, sondern an Leistung gebunden bin.“

Vor seinem Amtsantritt ist der Familienvater häufig unterwegs gewesen. „Ich habe schon viel von der Welt gesehen“, erzählt Trummer. Seine Frau und seine beiden Kinder unterstützen ihn in seiner Amtstätigkeit in vollem Maße. „Von meiner Familie und auch von meinen Freunden bekomme ich Rückenwind. Andernfalls hätte ich gar nicht erst für die Wahlen kandidiert.“ Der 50-Jährige wurde in Brückl geboren und besuchte die HTL für Maschinenbau.

Burkhard Trummer löst seinen Vorgänger Wolfgang Schaller nach 40 Jahren als Bürgermeister von Brückl ab. Nun widmet er sich diversen Projekten, allem voran der Abräumung der Kalkdeponie. (Bild: ZVG)