In Österreichs Gemeinden wird fleißig geimpft: In den Impfstraßen, bei den Hausärzten und – beim Wirten? In der oberösterreichischen Gemeinde Neumarkt im Mühlkreis kann man sich im Wirtshaus in Dingdorf oder Trosselsdorf neben einer Jause oder Erfrischung auch gleich eine Covid-Impfung abholen, und das ganz ohne Voranmeldung.
Pilotprojekt soll Impfbereitschaft erhöhen
„Wir bringen die Impfung direkt ins Dorf“, schreibt Bürgermeister Christian Denkmair an seine Bürgerinnen und Bürger. „Wir merken, dass man schön langsam all jene erreicht hat, die sehr aktiv um eine Impfung sich bemüht haben und sich bemühen, und es ist uns sehr wichtig, mit positiver Motivation und Überzeugungskraft auch jene Gruppen, insbesondere auch junge Menschen, zu einer Impfung zu motivieren“, so Denkmair.
Er hat gemeinsam mit dem Gemeindearzt und einem Berater der Impfaktion im Gesundheitsministerium erreicht, dass der 3.100-Einwohner-Gemeinde 300 zusätzliche Dosen des Impfstoffs zugesprochen wurden. Es handelt sich um den Einmalimpfstoff von Johnson & Johnson. Ziel war es, die Impfung möglichst zugänglich und möglichst unkompliziert zu gestalten. Deshalb wird jetzt dort geimpft, wo die Leute sind, also im Feuerwehrhaus und eben beim Wirten.
„Barrierefreiheit in jeder Hinsicht – und das heißt auch unkomplizierte Anmeldung, sogar die spontane Möglichkeit zu einem Impftermin zu kommen, sind meines Erachtens wichtige Schlüssel.“ – Bürgermeister Christian Denkmair.
Das dezentrale Impfangebot in Neumarkt läuft von 7. bis 10. Juli und funktioniert ohne langwierige Anmeldung, ohne Beeinträchtigung der Sommerurlaubs-Planung durch Zweittermine und direkt vor der eigenen Haustür. Jeder und jede ab 16 Jahren kann vorbeikommen und sich impfen lassen. Was an Impfstoff übrig bleibt, soll an Bürgerinnen und Bürger aus den Nachbargemeinden verimpft werden.
(Quelle: APA, Gemeinde Neumarkt im Mühlkreis)