31.7.2015 – Zum zweiten Mal hat die Anti-Littering-Initiative „Reinwerfen statt Wegwerfen“ gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindebund, der Österreich Werbung und dem Österreichischen Städtebund den Award zur „Saubersten Region Österreichs“ vergeben. Im Jahr 2014 hat sich die niederösterreichische Stadt Mödling den Titel holen können. Am 28. Juli 2015 ist die Stadt im Industrieviertel von Kufstein abgelöst worden. Insgesamt 1.300 Stimmen konnte die Tiroler Stadt für sich gewinnen.
Eine überraschende Auszeichnung
Für den Award beworben hat sich Manfred Zöttl, Chef einer Initiative für Abfallberatung. Gemeinsam mit Birgit Berger, Sachbearbeiterin beim Stadtmarketing, wurde besprochen, an der Preisverleihung teilzunehmen, da Kufstein seit Jahren äußerst bemüht um eine saubere Stadt ist. Für den Bürgermeister der Stadtgemeinde, Martin Krumschnabel, ist die Auszeichnung eine große Ehre, die sehr überraschend kam: „Ich wurde erst nach der Bewerbung informiert, deshalb war die Überraschung umso größer für mich.“ Dieser Umstand hat Krumschnabels Freude aber kein Stück gemindert. „Wir haben uns über den Preis sehr gefreut. Für September ist eine sehr große Feier angekündigt, wo wir dann die Ortstafel mit dem Titel verliehen bekommen“, erzählt der Stadtchef stolz. Das Datum des Festtags steht allerdings noch nicht fest.
„Ein Konglomerat aus verschiedenen Initiativen“
Für die Nominierung zur Preisverleihung des Awards wurde von der Tiroler Stadtgemeinde das Projekt „Sauberes Kufstein“ eingereicht. Problemlos konnte sich Kufstein für die Endrunde mit fünf Finalisten qualifizieren. Der Sieger wurde schließlich am 28. Juli 2015 per österreichweitem Online-Publikumsvoting gewählt. Mit 1.300 Stimmen hat die Stadt einen beträchtlichen Vorsprung gegenüber den anderen qualifizierten Teilnehmern geschafft. Ulrichsberg schaffte es mit 785 Votes auf Platz 2, Platz 3 konnte sich Steyr mit 307 Stimmen sichern. Eine schwere Niederlage musste die oberösterreichische Hauptstadt Linz mit lediglich 102 Stimmen einstecken. Bürgermeister Krumschnabel erklärt sich den uneinholbaren Erfolg folgendermaßen: „Uns ist es gelungen, die Leute zum Mitstimmen zu motivieren. Wir haben auf die Aktion und auch auf unsere Projekte aufmerksam gemacht. In Linz ist scheinbar irgendetwas schief gelaufen.“
Aufgrund ihres Engagements in Umweltschonung hat sich die Stadt Kufstein den Titel als sauberste Region Österreichs 2015 durchaus verdient. „Wir haben ein Konglomerat aus verschiedenen Initiativen, die sich um die Abfallproblematik kümmern“, erzählt Krumschnabel. Das Projekt „Sauberes Kufstein“ beispielsweise setzt bereits im Kindesalter an und reicht bis zu Senioren – es werden also alle Altersstufen mit einbezogen. Ziele der Initiativen sind Abfallvermeidung, weniger achtlos weggeworfener Abfall sowie die Wertschätzung durch die Bevölkerung einer sauberen Stadt. „Einmal im Jahr veranstalten wir eine Aktion. An diesem einen Tag werden von 650 Menschen aus allen Altersgruppen rund vier Tonnen Müll gesammelt. An dieser Aktion beteiligen sich über 40 Vereine“, schildert der Bürgermeister. Außerdem werden die zahlreichen Kreisverkehre sowie Verkehrsinseln der Stadtgemeinde bepflanzt. Für seine blühenden und bunten Kreisverkehre ist Kufstein im ganzen Land bekannt. „Wenn abends ein Festival stattfindet, wird der Müll noch in derselben Nacht entfernt. Wenn die Leute am Morgen nach einem Fest aufstehen, merken sie nichts davon, weil bereits sauber gemacht wurde“, so der Bürgermeister gegenüber Kommunalnet. Ein weiterer Verdienst der Initiativen sind die 150 „Gassi-Automaten“, welche quer über die Stadt verstreut montiert sind. Solchen Automaten können Sackerl fürs Gackerl beim Spaziergang mit einem Hund entnommen werden.
Sonderpreis für Kreativität an St. Marein bei Graz
Nicht nur Kufstein hat einen ehrhaften Titel verliehen bekommen. Die Anti-Littering-Initiative „Reinwerfen statt Wegwerfen“ hat am 28. Juli 2015 nämlich auch noch einen Sonderpreis für Kreativität vergeben. Dieser ging an die 3.600-köpfige Gemeinde St. Marein bei Graz. Eingereicht wurde das Projekt „Mülltrennung ist kinderleicht“ vom Gemeindekindergarten Krumegg. Im Rahmen dieses Projekts sollten die Kinder die Notwendigkeit einer sauberen Umwelt verstehen. So entstand die Kunstfigur „Klumpat der Mülltrollt“, um die es ein Kinderbuch, eine Handpuppe sowie ein Musical mit dem Themenschwerpunkt Umweltschutz und Mülltrennung gibt. Für die kreative Umsetzung ihres Projekts und ihr Engagement beim Thema Umwelt erhält die steirische Gemeinde eine Summe von 3.000 Euro.