Corona ist auch bei den Kommunalen Sommergesprächen 2020 ein zentrales Thema. Nach nunmehr fünf Monaten Krisenmodus zieht Tirols Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe Bilanz. In ihrem Impulsvortrag widmet sie sich der Frage, was wir aus der Krise lernen können.
Das Land Tirol hat die Corona-Krise sehr früh und sehr stark getroffen – Stichworte: Ischgl und ganz Tirol unter Quarantäne. Tirols Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe beschäftigt das Thema Krisenbewältigung schon länger und nicht erst seit der Corona-Krise. Als zuständige Landesrätin zog sie bei ihrem Impulsvortrag Vergleiche zur Klimakrise und erläuterte ihre Erkenntnisse und Learnings für die Zukunft.
Drei Learnings aus der Krise
Das erstes Learning lautet: Wir werden die Klima- und Corona-Krise nur global in den Griff bekommen können. „Regionale Problemlösungen kann man sehr gut kooperativ und international angehen“, betont die Politikerin. „Wir müssen dabei nach dem Motto think global – act local, das wir auch aus der Klimakrise kennen, die Corona-Krise angehen.“
Als zweites Learning nennt Felipe die Kostenwahrheit. Als Landeshauptmann-Stellvertreterin habe sie schon lange gepredigt, dass es Kostenwahrheit brauche. So seien etwa Umwelt-, Lärm-, und Klimabelastung als Kosten nicht beim Verursacher angesiedelt. „Gerade für Tirol ist der Transit-Verkehr eine Plage. Allein 2020 werden zwei Millionen LKW den Brenner queren“, stellt Felipe fest.
Kostenwahrheit für die kommunale Ebene
Es brauche aber auch Kostenwahrheit den Gemeinden gegenüber: „Die Länder dürfen den Gemeinden nicht immer mehr Kosten vorschreiben und die Gemeinden dann nicht mit notwendigen Ressourcen ausstatten.“ Das gehöre abgestellt, betont sie bei ihrem Impulsvortrag.
Das dritte Learning, so Felipe, sei die Wachstumsfrage: „Können wir mit endlosem Wachstum rechnen?“ So seien bestimmte Fehlentwicklungen, die es in der Wirtschaft, oder in der Arbeitswelt gibt, geeignet, das Corona-Virus rasch zu verbreiten. Nun sei es an der Zeit, Wirtschaft in Richtung qualitativer Entwicklung zu denken.
Gemeinden als Bürgerplattform für Zukunftsfragen
Zum Abschluss betonte die Landeshauptmann-Stellvertreterin, dass die Gemeinden bei all den Zukunftsfragen einen wichtigen Beitrag leisten und führte dazu zwei Beispiele an: die „essbare Stadt Innsbruck“ trägt etwa dazu bei, Bewusstsein zu bilden für gesunde Lebensmittel und im „Bürgerkraftwerk Wörgl“ können sich Bürger, die selbst keine Flächen für Photovoltaik-Module haben, an der Sonnenstromproduktion beteiligen. Man müsse nun die Chance ergreifen, kooperativ und solidarisch mit den Bürgern an der Zukunft zu arbeiten.
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