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KSG: Bürgermeister als Akteure der Krisenfestigkeit

Den Auftakt des zweiten Tages der Kommunalen Sommergespräche in Bad Aussee bildete Zukunftsforscher Daniel Dettling mit seinem Impuls zur Zukunft nach der Coronakrise. Seine Lehren aus Corona: Die Welt wird kollektiver, es wird mehr regionale und lokale Wertschöpfung geben und eine neue Wir-Kultur entsteht.

„Die Corona-Krise hat unsere Schwächen verstärkt und aufgezeigt – auch jene der Globalisierung“, sagt der deutsche Zukunftsforscher Daniel Dettling zu Beginn seines Impulsvortrages. Dass die Bereiche Gesundheit, Wirtschaft und Globalisierung untrennbar zusammengehören, ist für Dettling eine zentrale Lehre aus Corona.

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Dettling ist sich sicher: Die Gemeinden müssen sich nicht fürchten, aber Zukunftsintelligenz ist gefragt. Mit im Publikum: Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. ©event-fotograf

Lehren aus Corona

Doch was haben wir aus der Coronakrise gelernt und wie geht es nach der Krise weiter? Die Zukunftsforschung geht von vier Szenarien aus. Die zwei positiven sind der Neo Biedermeider und die Resiliente Welt. Beide bringen Chancen für die Regionen und Gemeinden mit sich. Dettling spricht aber auch von zwei pessimistischen Szenarien: der totalen Isolation sowie dem nervösen Breakdown. Die Zukunftsforschung – so auch Daniel Dettling – geht von einer positiven Sichtweise nach der Corona-Krise aus. Nach Corona wird die Welt kollektiver, mit mehr regionaler und lokaler Wertschöpfung und einer neuen Wir-Kultur.

Die Städte als große Verlierer der Krise

Die großen Verlierer der Krise sind laut Dettling die Städte: „Dort waren die Infektionszahlen größer, die Verbreitung war größer, die Angst größer“, so der Zukunftsforscher. Der ländliche Raum und die Gemeinden erlebten hingegen in der Krise eine Renaissance. Dettling nennt diese Entwicklung Glokalisierung, also die Symbiose aus global und lokal.

„In der Glokalisierung verbindet sich die lokale Ebene zunehmend mit der globalen Ebene, die von einem gemeinsamen Wertewandel begleitet wird. Gleichzeitig befördert diese Entwicklung auch die lokale Identität“, befindet Daniel Dettling. Es heißt: Die Welt ist unser Dorf. Bestätigung findet die Zukunftsforschung in Studien: „Wenn man die Leute fragt, wo sie am liebsten leben wollen, so sagen 40 Prozent – in der Kleinstadt und 38 Prozent – im Dorf. Das heißt, die neue Synthese der Glokalisierung führt auch zu einer Aufwertung des ländlichen Raums und der Regionalisierung.

Wie sehen Gemeinden der Zukunft aus?

Daniel Dettling zeichnet in seinem Vortrag auch ein Bild  von den Kommunen der Zukunft: „Die Zukunftskommunen erkennen die drei Re’s: Die Re- Regionalisierung, das Re-Mote, und die Re-Silienz“, so Dettling. Diese Schlagwärter beinhalten laut dem Zukunftsforscher, dass neue Wohnformen, gemeinsames Arbeiten, Co-Mobilität, sowie Fürsorge und Vorsorge in den Zukunftskommunen wichtiger werden. Dafür brauche es Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Dafür braucht es aber vor allem die Kommunale Intelligenz, also die kollektive Intelligenz vor Ort“, so Dettling.

Zaubertrank als Ausweg aus der Krise?

Für den Ausweg aus der Krise braucht es für Daniel Dettling, die soziale Intelligenz bzw. eine Zukunftsintelligenz. Sie sei die Chance und Herausforderung der Stunde. Und dafür braucht es mehr Krisenfestigkeit. Gefordert seien hier vor allem die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, „denn sie sind die Akteure der Krisenfestigkeit“, so Dettling abschließend.

Der ganze Impuls zum Nachsehen:

 

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Zukunftsforscher Daniel Dettling stellt in seinem Impulsvortrag die Frage, wie optimistisch bzw. pessimistisch man in die Zukunft blicken sollte. ©event-fotograf