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Initiative “Österreich impft” klärt auf

Mit medizinischen Expertinnen und Experten hat das Rote Kreuz am Montag seine Impfkampagne “Österreich impft” vorgestellt, die von der Bundesregierung unterstützt wird. Dabei steht Aufklärung an oberster Stelle. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, breit und objektiv über die Vorteile der Coronavirus-Schutzimpfung zu informieren. Möglichst alle Menschen in Österreich sollen sich impfen lassen, so das ambitionierte Vorhaben der Expertinnen und Experten. Neben Ursula Wiedermann-Schmidt, der Vorsitzenden der Impfkommission, gehören der Initiative “Österreich impft” Markus Müller, Rektor der Medizinischen Universität Wien, Reingard Glehr, Allgemeinmedizinerin mit Hausarztpraxis, Herwig Kollaritsch, Mitglied im nationalen Impfgremium, und Eva Höltl, Leiterin des wissenschaftlichen Beirats der österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention, an.

“Die Risikofaktoren stehen in keinem Verhältnis zur Erkrankung. Wir können uns freuen, dass es eine Impfung gibt.” – Ursula Wiedermann-Schmidt

“Es wurde nicht gehudelt”

Die Experten räumen mit falschen Behauptungen zur CoV-Impfung auf, etwa damit, dass die Impfstoffe von Biontech und Pfizer, Moderna und AstraZeneca zu schnell zugelassen und nicht ordentlich geprüft worden seien. “Die Technologie ist nicht neu. Es gibt seit Jahren Impfstoffplattformen, die die Entwicklungsphase verkürzen, man hat bei der Entwicklung der Schutzimpfung nicht bei null begonnen”, so die Medizinerin Wiedermann-Schmidt. Alle Qualitätsstandards seien eingehalten worden, alle üblichen Verfahren der Impfstoffzulassung hätten stattgefunden – anders als in Großbritannien beispielsweise, das den CoV-Impstoff mittels Notzulassung durch sämtliche Instanzen gebracht hatte. Die Ärztin rät Menschen, die Zweifel haben, “das Gespräch mit dem Hausarzt zu führen”.

“Impfungen sind Opfer ihres Erfolges”

Tropenmediziner Kollaritsch versuchte sich an einer historisch-soziologischen Erklärung: “Impfungen sind Opfer ihres Erfolges. Es fehlt uns der Bezug zum Leiden.” Soll heißen: Schwere Krankheiten wie Pocken, Diphterie und Kinderlähmung seien völlig aus dem Alltag und aus dem Bewusstsein der Österreicherinnen und Österreicher verschwunden – glücklicherweise, da es Impfungen dagegen gibt. Damit erkläre sich die skeptische Haltung der Bevölkerung, die sich aber, so wie auch alle anderen Expertinnen und Experten betonten, ändern könne, so Kollaritsch.

Als Vergleiche herangezogen wurden Zahlen der normalen Grippeimpfung: Bei dieser muss man laut Experten 2.000 Menschen impfen, um die Erkrankung einer einzigen Person zu verhindern. Bei der Impfung gegen das Coronavirus reicht laut Statistik jedoch bereits die Impfung von fünf Personen.

Experten wollen Sorgen der Bevölkerung abwehren

Arbeitsmedizinerin Höltl betonte ebenso, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen sollen. “Für uns alle wird es erst dann vorbei sein, wenn wir viele sind”, bekräftigte sie und betonte überdies die Sicherheit der CoV-Impfung. “Wir wenden uns ganz besonders an die sehr große Gruppe, die die Entscheidung noch nicht getroffen hat”, wiederholte Höltl. Nun gehe es darum, die Menschen umfassend und verständlich zu informieren. “Gut informierte Menschen treffen fundierte Entscheidungen”, sagte Höltl.

Auf der Homepage der Initiative des Roten Kreuzes, www.österreich-impft.at, findet man die Phasen des nationalen Impfplans übersichtlich und grafisch dargestellt und häufige Fragen zur Impfung sachlich beantwortet. Wer Teil der Initiative werden möchte, kann sich über die Homepage Unterlagen downloaden, um im eigenen Wirkungskreis über die Corona-Schutzimpfung aufzuklären.

(Quelle: ORF.at)