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IMPULS: „Inflation & Klimakrise. Wie schaffen wir das?“

Christoph BADELT
Inflation & Klimakrise. Wie schaffen wir das?

Fiskalratspräsident Christoph Badelt ging in seinem Impuls auf die wirtschaftliche Situation Österreichs, die Herausforderungen und Chancen der nächsten Jahre ein. Sein Ausblick ist ein realistischer und fordernder für die Politik und Wirtschaft genauso wie für die Bevölkerung.

Für die nächsten Jahre prognostiziert Badelt Österreich ein bescheidenes Wachstum. „Besser sieht es aus, wenn wir uns die Inflationsprognose anschauen. Aktuell liegt die Prognose bei 2,4 % – wenn das so bleibt, können wir sehr zufrieden sein“, sagt der Fiskalratspräsident.

Neben den wirtschaftlichen Indikatoren sei es laut Badelt aber auch wichtig einen Blick auf die Umweltaspekte zu legen, die für das Gesamtbild der wirtschaftlichen Lage Österreichs berücksichtigt werden müssen.

Sein Befund, wo Österreich aktuell liege, schaut folgendermaßen aus: „Bei der Energieintensität der Wirtschaft liegen wir unter dem europäischen Schnitt. In Sahen CO2-Intensität stehen wir besser als der EU-Schnitt da, weil wir mehr in erneuerbaren Energie investieren. Aber wenn es um die Bodenversiegelung geht, da liegen wir deutlich über dem EU-Schnitt. In diesem Bereich haben wir wirklich Aufholbedarf“, sagt Christoph Badelt.

Badelt warnte aber trotz der Fortschritte bei den umweltpolitischen Maßnahmen davor, dass man sich jetzt nicht zu früh freuen und auf den kleinen Erfolgen ausruhen könne. „Wir haben uns auf jeden Fall verbessert, das ist gut. Aber ohne massive Investitionen und einen raschen Ausbau in Projekte und technische Aufrüstungen werden wir dieses selbst gesteckte Klimaziel bis 2030 nicht erreichen“, so Badelt.

Dazu kommt, dass Österreich bei der Erreichung der Ziele, vor einer wirklich großen Herausforderungen stehe und das sei der Transportbereich. „Die Industrie hat sich gut verbessert. Aber der Verkehr ist eines der größten Probleme im Bereich unserer Umweltpolitik“, sagt Badelt. Daher seien im Transportbereich die größten Umstellungen notwendig, der sich die künftige Bundesregierung rasch annehmen muss.

Aus ökonomischer Sicht zeichnet Christoph Badelt ein differenziertes Bild: „Wenn wir nicht in unserer öffentlichen Haushaltspolitik fundamentale Änderungen hineinbringen, dann haben wir ein massives Problem“, warnt Christoph Badelt. Er plädiert daher für eine dringende Haushaltsreform, das die Auswirkungen auf die Demografie enorm seien. „Konkret braucht es Änderungen im Arbeitskräftebereich, bei den Pensionszeiten sowie eine fundamentale Föderalismusreform“, fordert Badelt. Ohne diese Änderungen könne es nicht weitergehen.

Um diese Änderungen und Transformationen vorzunehmen, brauche es laut Badelt Investitionen im Sinne der soziökonomischen Transformation. „Und was wird keine leichte Aufgabe. Denn dafür braucht es alle – die öffentliche Hand, die Wirtschaft und die Privatpersonen“, sagt der Fiskalratspräsident.

Abschließend zeichnete Badelt ein herauforderndes aber durchaus schaffbares Bild für Österreichs Wirtschaft und ihre Entwicklung: „Wir sollten die gegenwärtige Situation der Wirtschaft nicht schlecht reden. Es stimmt, dass wir in der Industrie ein Konjunkturproblem haben, aber das sollte nächstes Jahr besser werden“, so Badelt.

Um für all die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein, brauche es jedoch dringend eine Neuorientierung der Haushaltspolitik: „Es braucht eine neue, sparsame Politik, um einerseits Geld für notwendige Investitionen zu Verfügung zu haben und andererseits für Krisen gewappnet zu sein. Wir brauchen zusätzlich einen Push für den Innovationsbereich und massive Investitionen im Bildungsbereich“, schloss Badelt seinen Impuls.

©Erich Marschik