Mojib Latif ist Leiter des GEOMAR Helmholtz-Zentrums. Er sprach in seinem Impuls über die Herausforderung Klimawandel. Der erste Bericht des Club of Rome aus dem Jahr 1972 – „die Grenzen des Wachstums“ – untersuchte bereits vor über 50 Jahren die komplexen Dynamiken des ökonomischen und klimatischen Weltsystems. Latif rief damit in Erinnerung, dass es schon längst an der Zeit ist, unsere Art des Wirtschaftens zu verändern und warnte vor populistischen und rechten politischen Bewegungen. Noch sei es aber nicht zu spät, um gegenzusteuern. „In erster Linie geht es darum, wie wir Energie erzeugen“, so der Klimaexperte. Emissionen zu reduzieren sei oberste Priorität – das ist allgemein bekannt, doch in der Praxis passiere wenig. „Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem“, betonte Mojib Latif in seinem Impulsvortrag. Die jüngsten Wetterextreme und Unwetter in Österreich zeugen von den Konsequenzen der Untätigkeit angesichts des Klimawandels. Gleichzeitig tragen wir Verantwortung gegenüber anderen Weltregionen, die noch stärker von den Folgen betroffen sind. Trotz alldem zeigte sich der Wissenschaftler optimistisch und appellierte an die anwesenden Entscheidungsträger:innen, neue Technologien voranzutreiben und vor allem die notwendigen finanziellen Mittel für erneuerbare Energieprojekte in die Hand zu nehmen. Als Beispiele abseits der bereits verbreiteten PV-Anlagen auf Dächern nannte Latif Photovoltaik auf Gebäudefassaden, Autobahnen und über Gewässern, sowie innovative Antriebsformen für den Verkehr, wie beispielsweise Wasserstoff und Methanol. Dafür brauche es nur ein deutliches Bekenntnis der Politik und der Privatwirtschaft.