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Experte über die „Progressive Provinz“

Zukunftsforscher Matthias Horx eröffnete die Kommunalen Sommergespräche am Freitagmorgen mit seinem Impuls der progressiven Provinz und warum Regionen, Städte und Gemeinden eine Zukunft haben. Trends der Urbanisierung und der Lokalisierung verbinden sich und bedingen neue Wohnformen und urbanisierte Dörfer und Regionen.

Matthias Horx erläuterte zu Beginn die großen Megatrends unserer Zeit. Die Urbanisierung ist dabei ein weltweites Phänomen, das etwa in China mittlerweile 30 Städte mit mehr als 8 Millionen Einwohnern hervorgebracht hat. „Jeder Megatrend erzeugt auch einen Gegentrend, woraus neue Möglichkeiten entstehen“, betonte Horx und verwies auf den wachsenden Trend der „Glokalisierung“, also die Verbindung von globalem und lokalem Denken und Handeln. Für ihn gibt es deswegen auch nicht den Widerspruch Stadt gegen Land, sondern nur die Frage, wie beide voneinander profitieren können.

©Event-Fotograf/Gemeindebund
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Urbanisierte Dörfer und Regionen

Städte in Europa zeigen ein anderes Bild als die schnell wachsenden industriellen Städte. „Das langsame Wachstum der europäischen Städte seit dem Mittelalter brachte die Grundform ziviler Lebensgestaltung hervor. Rund um den Marktplatz haben sich Menschen angesiedelt und so für langsames Wachstum gesorgt“, so Horx. Gewerbe, Handel, Produktion und Wohnen haben sich ihre Räume geschaffen und dabei ein Miteinander auf kurzen Wegen ermöglicht. Im Gegensatz zu den großen Reißbrett-Städten.

In Österreich gibt es laut Horx immer mehr urbanisierte Regionen und Dörfer. Vor allem entlang der West- und Südachsen siedeln urban denkende Menschen, die neue Kreativität in die Regionen bringen und diese auch von den Gemeinden erwarten. Die „progressive Provinz“ zeigt dabei Weltoffenheit, Neugier und Mut. Die „Architektur des Dorfes“, also das bekannte Bild vom Dorfplatz mit der Kirche und den verschiedensten Kommunikationsräumen, hält Einzug in die Stadtplanung und führt auch zu einer Re-Regionalisierung. Die Trends der Urbanisierung und der Heimatssehnsucht sollten aus Sicht von Horx kombiniert werden und eine neue lokale Ökonomie ermöglichen.

Neue Trends in den Regionen

Für die Zukunft von Regionen sind für den Zukunftsforscher folgende Bereiche wichtig: Verkehrsanbindung und schnelles Internet, landschaftliche Schönheit, Arbeitsplätze, Subventionen des Zentralstaates, kreative Ideen und positive Kooperation und Aktivität der Bürger. Blühende Dörfer und Regionen brauchen deswegen aktive Heimkehrer, lokale Kreative, die neue Ideen bringen, ein klares Selbstverständnis für die Geschichte des Ortes, die auch die Zukunft prägt, mutige Projekte, die Menschen stolz machen, traditionsreiche Weltoffenheit, Kooperationsgeist über Gemeindegrenzen hinweg sowie Selbstvertrauen und Jammerverzicht.

Zukunftsforscher Matthias Horx hielt einen Impulsvortrag zum Thema "Die progressive Provinz - Warum Regionen, Städte und Gemeinden eine Zukunft haben." ©Event-Fotograf/Gemeindebund