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“Clevere” Straße in Strengberg schützt vor Überflutung und Hitze

Jedes Jahr häufen sich die Extremwetterereignisse, wie lange Hitzeperioden oder Überflutungen. In Strengberg im Bezirk Amstetten wurde im Rahmen der KLAR!-Regoin ein innovatives Projekt umgesetzt, das sich den neuen Verhältnissen anpasst.

Straße reguliert Wasserablauf selbst

Regenwasser auffangen, direkt versickern lassen und für die Bäume erreichbar speichern. Das kann die neue Siedlungsstraße „Sunseitn“ in Strengberg.

„Extremwetterereignisse werden durch den Klimawandel immer mehr. Einmal ist es tagelang heiß und trocken, dann regnet es in kurzer Zeit wieder so viel, dass Überflutungen drohen. Wir müssen uns daran anpassen und Systeme wie dieses anwenden um Extreme auszugleichen”, so Bürgermeister Anton Kasser als Obmann des GDA (Gemeinde Dienstleistungsverband Region Amstetten ), der die Umsetzung dieses Projektes begleitete.

Auch der Bürgermeister der Marktgemeinde Strengberg, Johann Bruckner ist überzeugt: „Besonders an Hanglagen wie in der Sunseitn-Siedlung ist es wichtig, das Oberflächenwasser rasch versickern zu lassen, damit der Kanal nicht überlastet wird. So bewahren wir Häuser vor Schäden und auch das Kanalnetz wird entlastet.“

Wasser einerseits ableiten, aber nicht abtransportieren

Bekanntlich ist das Wasser Fluch und Segen, hier ist es auch so. Während das Wasser von den Häusern ferngehalten werden muss, soll es nicht abtransportiert werden, weil Bäume und Begrünung in der Straße das Wasser brauchen.

„Der DrainGarden-Körper, eine Mischung aus Erde und speziellem Granulat, kann doppelt so viel Wasser aufnehmen wie normaler Untergrund und speichert es auch sehr lange. So kommen die Pflanzen ganz ohne gießen durch die Dürreperioden”, erklärt Martin Kaltenbrunner, Geschäftsführer der Planungsfirma IKW, die die Straße geplant hat.

Wie wichtig Bäume in Siedlungsstraßen sind, betont auch Landschaftsarchitekt Alois Graf, der das Bepflanzungskonzept entwickelte: „Bäume sind kostenlose Klimaanlagen. Durch Schatten und Verdunstung senken sie die Umgebungstemperatur und machen es auch an den heißesten Tagen erträglich.“

Rolle der Baumpflege nicht unterschätzen

Um die Pflanzung und Pflege der Bäume und Begrünung kümmert sich die Firma Haas. Geschäftsführer Martin Haas lobt die Umsetzung: „Oft werden wir Gärtner geholt, wenn es zu spät ist. Doch Bäume, die verdurstet sind, können auch wir nicht wiederbeleben. Die Gemeinden können sich viel Aufwand und Geld sparen, wenn Sie, wie hier vorbildhaft geschehen, einen ordentlichen Untergrund für die Bäume schaffen.“

Förderung durch Klima- und Energiefonds ermöglichte die Umsetzung

Das Projekt „DrainGarden-Sunseitn“ wurde von einer KLAR!-Expertenjury als innovatives Projekt zum Wassermanagement und Hitzeschutz ausgewählt und konnte so mit der Investitionsförderung der Klimawandel-Anpassungsmodellregionen aus dem Klima- und Energiefonds der Bundesregierung unterstützt werden.

Bei der Vorstellung des Projekts „DrainGarden Sunseitn“ in Strengberg: v.l.n.r.: Stefan Kastenhofer, DI Martin Kaltenbrunner, Klemens Willim, LAbg. Bgm. Anton Kasser, GR Johann Haas, Bgm. Johann Bruckner, GGR Christa Kaltenbrunner, Josef Alkin, Martin Haas und DI Alois Graf ©GDA