„Anna“ und „Paul“, „Emma“ und „David“, „Laura“ und „Jakob“: Das waren die beliebtesten Namen, womit Eltern 2018 ihren Zuwachs beglückten. Manche Bundesländer tanzten jedoch aus der Reihe, alle Topnamen und vieles mehr findet man in dem interaktiven „Atlas der Vornamen“.
Alle „Annas“ und „Pauls“ dürfen sich freuen: Statistik Austria verlieh diesen beiden Namen in ihrer neu veröffentlichten „Hitliste der Vornamen“ Neugeborener 2018 nämlich die Goldmedaille. Die Agentur wertete dafür die Vornamen in Originalschreibweise, und ohne Sonderzeichen, von über 41.700 Mädchen und 43.700 Buben aus, die im vergangenen Jahr geboren wurden.
Wer wem das Podest streitig macht
Bei den Mädchen werden sich bald die „Annas“, „Emmas“ und „Lauras“ vor Verwechslungsgefahr hüten müssen, bei den Buben gibt es besonders viele „Pauls“, „Davids“ und „Jakobs“. „Anna“ ist damit bereits zum zehnten Mal in Folge, und zum 13. Mal seit 2002, Erstplatzierte. Davor führte den Spitzenplatz jahrelang der Name „Julia“ an. „Emma“ schaffte es zum sechsten Mal auf den zweiten Stockerlplatz und „Laura“ rückte von 2017 auf 2018 zwei Plätze vor. „Paul“ hingegen löste „Maximilian“ vom ersten Platz ab, 2017 war der Name nur zweitrangiert. Auch „David“ und „Jakob“ rückten einen Platz nach vorne. Letztes Jahr nur zweitplatziert, ist „David“ von 2010 bis 2018 insgesamt der beliebteste Bubenname, „Maximilian“ findet man am zweiten, und „Lukas“ am dritten Rang.
Zig Lautungen, eine Bedeutung
Anders als in der „Hitliste der Vornamen“ werden in der „Statistik der Vornamen“, die die Agentur auch veröffentlichte, Namen gleicher etymologischer Herkunft unter der häufigsten Schreibweise zusammengefasst. Auf dieser Liste findet man „Paul“, darunter subsumiert unter anderem auch „Pablo“, „Paolo“, „Paull“, „Paulus“ und „Pavle“, nur auf Platz fünf, während „Lukas“, gemeinsam mit zwölf weiteren Schreibweisen des Namens, den ersten Rang einnimmt. Den zweiten Platz bei den Bubenbabys ergatterte „Jakob“, unter dessen Entsprechungen man auch den „Jaques“, „Jakow“, „Giacomo“ und auch „Thiago“ findet.
Bei den Mädchen bleibt „Anna“ (darunter auch „Chana“, „Haina“, „Yahna“ und „Hena“) auf Platz eins, gefolgt werden all die „Annas“ aber von den „Sophies“ (und den „Sofiyas“ und „Sofies“ und „Zofias“). Besonders viele Entsprechungen reihen sich unter der drittplatzierten „Maria“, von anderen Schreibweisen wie „Marija“ und „Mariah“, über Akzent-Reiter wie „Mária“ und „María“ bis hin zu all den „Mirjams“ und „Moiras“ und „Merrys“.
Jedes Ländle seine Eigenheit
Im Burgenland durften sich 2018 „Jonas“, „Mia“ und „Lena“ über einen Stockerlplatz freuen, in Kärnten schaffte es „Valentina“ unter die Top drei. In Niederösterreich wurde „Paul“ von „Elias“ und „Anna“ von „Emma“ vom Podest gestoßen – langsilbrige Namen sind augenscheinlich nicht im Trend! In der Steiermark aber schlich sich „Johanna“ bei den Mädchen, „Felix“ bei den Buben auf den zweiten Rang und in Tirol ergatterte „Sophia“ Bronze. Die Vorarlberger Jungeltern von Burschen tanzten ein bisschen mehr aus der Reihe, dort ist zwar „Paul“ auch am ersten Platz, jedoch gefolgt von „Noah“ und „Samuel“.
Die „Limited Editions“ unter den Namen
Bei der Durchforstung der scheinbar nicht enden wollenden Liste der Vornamen, die zwischen 1984 und 2018 vergeben wurden, sind auch viele interessante Kuriositäten darunter, die es in Österreich nur einmal zu finden gibt. Wem etwa Österreichs einzige „Charm“ mit ebendiesen verzaubert, bleibt uns wohl ein Geheimnis. Wer aber das Lieblingskind im Elternhaus der „Favourite“ ist steht außer Frage. Besonders patriotisch dürften die Eltern der „Daham“ sein. Dass die TV-Serie „Game of Thrones“ auch in Österreich hohe Wellen schlug, ist auch daran erkenntlich, dass der ungewöhnliche Name der Drachenkönigin „Daenerys“ auch auf der österreichischen Vornamenliste einmal zu finden ist.
Wie heißt die schmackhafte Kulturpflanze aus den Anden, die es heute auch bei uns in viele gesunde Rezepte schafft? Genau, „Kenoah“! Oder doch Quinoa? Ersteres ist jedenfalls auf der Liste der Vornamen einmal vertreten. „Uber“ ist nicht nur der Fahrtendienst, der es regelmäßig mit der Taxi-Genossenschaft aufnimmt, sondern teilt den Eigennamen auch mit einer Person. Auch den Namen „Narciso“ findet man – aber bitte nicht ins Wasser fallen!
Den Namen „Alpha“ gibt es ironischerweise drei Mal – wer davon wirklich der Erste ist werden sie sich wohl ausschnapsen müssen. Aufpassen aber, dass der eine „Win“ oder die elf „Primus“ sie nicht zu Betas machen.
Verspielte Grafiken im Namensatlas
Im „Atlas der Vornamen“ von Statistik Austria findet man eine interaktive Karte, auf der man nach einzelnen Namen nach Geburtsjahren und Region suchen kann, und die Ergebnisse anschaulich präsentiert bekommt. Auch mit der Suche nach den Babynamen, die im eigenen Bezirk besonders beliebt waren, 2018 oder vor zehn oder zwanzig Jahren, kann man sich spielen. Besonders interessant für alle werdenden Eltern, aber auch sonst ein sehr schönes Gimmick. Link dazu finden Sie in der Box links.