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IMPULS: „Green? Deal! Klimavorreiter Europa.“

Othmar KARAS
Green? Deal! Klimavorreiter Europa.

Unter dem Titel „Wie ist es um den European Green Deal bestellt“ eröffnete Otmar Karas, Erster Vizepräsident im Europäischen Parlament mit seinem Impuls den zweiten Tag der Kommunalen Sommergespräche in Bad Aussee. Die Nationalstaaten sind nicht erst seit dem Beschluss des Green Deals aktiv in nachhaltigen Zukunftsprojekten. Schon lange vorher wurde viel in grüne Projekte investiert. Allerdings sei das Tempo nicht das richtige. „Dazu kommt, dass der Klimawandel spürbar und sichtbar voranschreitet, der es den Nationalstaaten zunehmend erschwert, die gesetzten Ziele des Green Deals im Zeitplan und im Umfang einzuhalten“, sagt Otmar Karas.

„Ich war immer ein Wächter der Partnerschaft zwischen Umwelt, Wirtschaft und dem sozialem Zusammenhalt. Ich denke aber, diese Zukunftsverantwortung müssen wir jedoch alle gemeinsam viel intensiver verfolgen, weil es unsere gemeinsame Verantwortung ist“, mahnt Otmar Karas. Immer öfter habe er das Gefühl, dass viele Verantwortungsträger, Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft, aber auch private Personen nicht wahrhaben wollen, wie die Kreisläufe funktionieren und was wir alle ändern müssen, wenn es um die Erreichung der Ziele des Green-Deal geht.

„Wir müssen auch Aufklärungsarbeit leisten, dass der Green Deal nicht nur ein Klimaschutzplan, sondern eben auch eine Strategie für unsere Wirtschaft ist. Ja viel mehr noch – er ist eine Chance und Notwendigkeit, damit wir wettbewerbsfähig bleiben und autonomer werden“, sagt Otmar Karas. Die Herausforderungen dafür seien komplex, einfache Antworten gebe es nicht. Deswegen sei es wichtig, dass wir zunehmend geeint handeln und auftreten. „Der Green Deal bietet uns die Möglichkeit unsere Abhängigkeiten zu verringern und wirtschaftliche Chancen zu schaffen“, so Karas.

Allerdings müsse das Tempo für die Erreichung dieser Ziele enorm erhöht werden, „weil wir hecheln jeder Umsetzung hinterher“, kritisiert Karas.

Klar ist: Der Weg dorthin sei kein einfacher. „Er erfordert Mut und Verantwortung und die Bereitschaft die Fehler der Vergangenheit zu reduzieren“, sagt Karas. Wichtig sei, dass man das Ziel nicht aus den Augen verliere und uns nicht von schnellen Meldungen ablenken lassen.

Fortschritte seien geschehen und sichtbar. „Aber wir dürfen uns nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen“, warnt Karas.

Neben den wirtschaftlichen, ökologischen und sozilogischen Aspekten des Green Deals dürfe man aber nicht auf die Demokratie vergessen. „Unser demokratisches System darf es nicht zum Nulltarif geben. „Denn wir bezahlen dafür einen wirtschaftlich hohen Preis. Denken wir daran, dass wir unser Energiesystem in die Hände eines Diktators gelegt haben und unsere Medikamentenversorgung nach China ausgelagert haben. Was es jetzt braucht ist wieder mehr „made in Europe“, plädiert Karas. Schließlich gehe es um die Stärkung unseres Standortes, für ein geeintes, stärkeres Europa.“, so Karas.

©Erich Marschik