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Wenn der Chef zum Mitarbeiter wird: Bürgermeister packt am Bauhof mit an

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Ein Bürgermeister ist für vieles zuständig – bei ihm führen alle Stränge der Gemeinde zusammen. Aber kann der Bürgermeister überhaupt wissen, woraus das tägliche Brot der Bauhofmitarbeiter besteht? Das hat sich der Ebreichsdorfer Ortschef zu Herzen genommen und es für sich zum Fixpunkt gemacht, etwa viermal pro Jahr einen Tag lang am Bauhof mitzuarbeiten.

Von Rasenmähen bis Hundekot Entleeren

„Ich lasse mich dabei vom Bauhofleiter für verschiedene Arbeiten einteilen – je nachdem, was gerade ansteht“, erzählt Wolfgang Kocevar, Bürgermeister der Gemeinde Ebreichsdorf in Niederösterreich. Dabei habe er von Anfang an betont, keine Sonderstellung haben zu wollen – woraufhin der Bauamtsleiter ihn prompt zum Entleeren der Hundekotbeutel-Ständer eingeteilt hat. „Da bekommt man gleich mehr Respekt vor der Tätigkeit“, lacht der Bürgermeister, und ergänzt: „Vor allem kriegt man dadurch mit, was für ein riesiger Zeitaufwand das bei rund 300 Hundekotbeutel-Ständern in der Gemeinde ist.“

Mittlerweile hat Kocevar schon viel Erfahrungen beim Bauhof gesammelt: „Ich bin schon im Wasser gestanden, habe Schnee geräumt und Blumen gesetzt.“ Zuletzt hat der Bürgermeister im Juni beim Rasenmähen und Bäume Schneiden geholfen und sich die verschiedenen Bestandteile und die Funktionsweise der Kläranlage erklären lassen. Für den gelernten Touristiker eine lehrreiche Erfahrung.

Wertschätzung für die Mitarbeiter

Auch bei den Mitarbeitern kommt das gut an. „Die merken sofort, dass ich das nicht für einen medialen Gag mache, sondern ganz normal in Uniform mitarbeite“, so Kocevar. Wertschätzung ist dem Bürgermeister wichtig: „Regelmäßig im Bauhof mitzuarbeiten, hilft mir, die Arbeit unserer Mitarbeiter:innen besser zu verstehen und ihnen auch persönlich Danke für ihre großartige Arbeit sagen zu können. Man erfährt am eigenen Leib, was es bedeutet, bei jeder Witterung für die Gemeinde im Freien im Einsatz zu sein. Das verdient Respekt.“

Positiv sind auch die Reaktionen der Bürgerinnen und Bürger: „Die sind oftmals überrascht, wenn sie mich beim Straßenarbeiten sehen und machen Fotos davon. In Zeiten von Sozialen Medien ist es gut und wichtig, Bewusstsein zu schaffen für die Tätigkeiten der Gemeinde. Dadurch kriegen die Leute ein Gespür dafür, was eigentlich alles für sie geleistet wird.“

© Stadtgemeinde Ebreichsdorf