Am Ende siegt immer die Liebe – das gilt nicht überall, denn manchmal siegt auch das Gesetz. Wo öffentliches Küssen verboten ist, erfahren Sie hier.
Küssen verboten
Ein Abschiedskuss, das Bussi zur Begrüßung oder ein längerer Kuss vor einer schönen Kulisse: Küssen ist in allen Ländern der Welt ein unmissverständliches Zeichen der Zuneigung. Doch an manchen Orten ist Küssen in der Öffentlichkeit nicht erlaubt. Hier gilt es im Urlaub aufzupassen.
In manchen Ländern – vorwiegend im arabischen Raum – ist öffentliches Küssen per Gesetz verboten. So etwa in Indonesien, Indien, Dubai, Malaysia und Russland. In Japan und China ist Küssen zwar nicht dezidiert untersagt, aber wird in der Öffentlichkeit nicht gern gesehen. Doch auch in Europa gibt es Beispiele, wo man mit dem Speichelaustausch aufpassen sollte.
Von wegen Amore in Italia
In Italien hat vor kurzem ein Kommunalpolitiker der Stadt Cava de‘ Tirreni (Region Kampanien) mit der Forderung aufhorchen lassen, ein Verbot von öffentlichen Liebesbekundungen wie Küssen und Umarmungen mit einer Strafe von bis zu 500 Euro pro Kuss einführen zu wollen.
Der Politiker argumentiert: Die „übermäßigen Zärtlichkeiten“ seien im historischen Stadtzentrum der 50.000-Einwohner-Gemeinde unangebracht. Zudem verweist er auf einen „erzieherischen Auftrag“ gegenüber Kindern, der durch ein solches Verbot erfüllt werden soll. Der Bürgermeister von Cava de‘ Tirreni erteilte diesem Vorschlag jedoch eine prompte Absage.
Es handelt sich aber um keinen Einzelfall: Nur rund 40 Kilometer entfernt liegt die Stadt Eboli. Hier steht Küssen im Auto tatsächlich unter Strafe. Bis zu 500 Euro muss man dafür zahlen, wenn man erwischt wird. Und auch auf Sizilien gibt es ähnliche Vorschriften: Im Bergdorf Monreale darf in öffentlichen Parks nicht geknutscht werden.
Zur eigenen Sicherheit kussfreie Zone
Nicht nur Italien hat kussfreie Zonen. In Frankreich gilt zur eigenen Sicherheit: Kein Knutschen auf Bahnübergängen. Auch der Bereich rund um einen Bahnhof in Warrington in England galt eine Zeit lang als kussfreie Zone (no kissing zone). Der Grund: Lange Abschiedsszenen zwischen Verliebten sorgten in der Vergangenheit für Verzögerungen bei der Bahnhofszufahrt und in den Haltebuchten. Stattdessen wurde aber eine eigene Kusszone eingerichtet – mit Beschilderung. Mittlerweile wurde das umstrittene Kussverbot aber wieder aufgehoben.
Die spinnen, die Amis!
In den USA gibt es übrigens zum Thema Küssen eine Reihe von skurrilen gesetzlichen Bestimmungen. Hier ein Auszug:
- In Eureka (Nevada) sollten sich Männer vorsorglich immer rasieren: Schnurrbart-Trägern ist es nämlich untersagt, eine Frau zu küssen. Das Gesetz gibt es angeblich bis heute.
- Im Bundesstaat Michigan darf ein Mann laut Gesetz seine Frau nicht am Sonntag küssen.
- In Boston (Massachusetts) ist das Küssen vor einer Kirche offiziell verboten. Der Hochzeitskuss fürs Foto entfällt also.
- In Wisconsin besteht ein Kussverbot in allen Zügen.
- In Florida dürfen Männer generell nicht die Brüste ihrer Ehefrau küssen.
- In Iowa sind Küsse in der Öffentlichkeit zwar erlaubt, sie dürfen aber nicht länger als fünf Minuten dauern.
- In Halethrope (Maryland) darf ein Kuss sogar nicht länger als eine Sekunde dauern.
- In Riverside (Kalifornien) dürfen sich zwei Personen nur küssen, wenn sie vorher ihre Lippen mit Rosenwasser betupft haben.
Ob es diese US-Gesetze, die immer wieder durchs Netz kursieren, wirklich alle (noch) gibt, ist fraglich. Und selbst wenn es sie gibt: Allzu große Angst, für diese „Vergehen“ tatsächlich bestraft zu werden, braucht man wohl nicht haben.
Kussverbot in Innsbrucker Lokal
Man muss übrigens nicht einmal ins Ausland fahren, um fürs Küssen mit Konsequenzen zu rechnen. Ein Innsbrucker Lokalbetreiber hatte vor einiger Zeit in seiner Gaststätte ein Kuss- und Zärtlichkeiten-Verbot verhängt. Auch wenn das Kussverbot die Gemüter erregt und bereits Beschwerden bei der Wirtschaftskammer gebracht hat, ist der Lokalbetreiber rein rechtlich gesehen auf der sicheren Seite. Wenn Gäste Zärtlichkeiten austauschen, können er sie zum Verlassen des Lokals auffordern.
(Quelle: TravelBook.de, orf.at)