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Personalia: Bildstein ist offen für Neues

20.4.2015 – Die Bevölkerung der 720-Einwohner-Gemeinde Bildstein in Vorarlberg verlässt die bekannten Pfade der eigenen Kommunalpolitik. Nach 16 Jahren Hand in Hand mit Altbürgermeister Egon Troy wurde am 15. März 2015 bei der Bürgermeisterwahl Judith Schilling-Grabher ins Amt gewählt. Sie ist die erste Frau, die im Bürgermeistersessel der kleinen Gemeinde Platz nimmt, außerdem ist sie erst vor zwölf Jahren in den Ort gezogen.

Bürgermeisterin wollte Direktwahl

Nachdem im September 2014 Langzeit-Bürgermeister Troy sein Amt zurücklegte, war die Gemeinde auf der Suche nach einem Nachfolger. Mit Judith Schilling-Grabher wurde es eine Nachfolgerin. „Ich habe mich für die Kandidatur entschieden, da mir durch meine Zeit im Gemeinderat das Metier bestens bekannt ist und mir das Wohl der Bürger von Bildstein sehr am Herzen liegt. Außerdem hatte und habe ich ein tolles Team hinter mir, mit dem gute Zusammenarbeit garantiert ist“ erzählt die 50-Jährige im Kommunalnet-Gespräch.

In manchen kleinen Gemeinden Vorarlbergs liegt die Entscheidung, ob der Bürgermeister vom Gemeinderat oder von der Bevölkerung direkt gewählt wird, bei der Gemeinde selbst. Die Bildsteiner Bürgermeisterin hat sich für die Direktwahl entschieden: „Mir war es wichtig, nicht vom Gemeinderat gewählt zu werden, ich wollte auf keinen Fall gegen den Willen der Bildsteiner Bürgermeisterin werden.“ Mit über 70 Prozent der abgegebenen Stimmen weiß die gebürtige Höchsterin nun mit Sicherheit die Bevölkerung ihrer Wahlheimat hinter sich. „Das Ergebnis ist ein toller Erfolg. Oft tendieren die Wähler ja dazu auf Altbekanntes zu setzen, ich bin aber eine Frau und noch dazu nicht hier geboren oder aufgewachsen. Diese Wahl hat gezeigt, wie offen und aufgeschlossen die Bildsteiner gegenüber Neuem sind“, freut sich Judith Schilling-Grabher. 

Mutter als Vorbild beim Schritt in die Politik

Das Schlüsselereignis für Schilling-Grabher 2010 eine politische Karriere im Gemeinderat von Bildstein zu starten, war schlichtweg die Frage des Altbürgermeisters Egon Troy, ob sie sich vorstellen könnte, ein politisches Amt zu übernehmen. „Da ich mich immer schon für Politik interessiert habe und auch aus einer politisch engagierten Familie komme, fand ich die Idee großartig. Ich habe mir nicht die Frage gestellt, ob ich mir das als Frau in einer Männerdomäne zutraue. Für mich ist das etwas Selbstverständliches, ich habe das bei meiner Mutter gesehen, sie war auch schon Gemeinderätin“ erzählt die Vorarlbergerin über ihren Weg in die Kommunalpolitik.

Mit frischem Managementabschluss im Bürgermeisterstuhl

Judith Schilling-Grabher arbeitete nach ihrer kaufmännischen Ausbildung in verschiedenen Textilunternehmen in Vorarlberg und der Schweiz. Sie war für den Einkauf und Verkauf für internationale Märkte zuständig. Außerdem war sie vier Jahre für einen Reiseveranstalter im Ausland tätig. Zuletzt nahm sie sich für die Familie eine Auszeit vom Berufsleben. Schilling-Grabher ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern im Alter von acht und elf Jahren. Die Wirtschafts-Fachfrau schloß vor einigen Monaten ihr Managementstudium ab. Dennoch möchte sie nicht in die Privatwirtschaft zurückkehren, sondern sich auf das Bürgermeisteramt konzentrieren: „Das Amt der Bürgermeisterin lässt sich gut mit meinem Familienleben vereinbaren. Gerade mit kleinen Kindern muss man flexibel sein. Das ist in einer Führungsposition im privatwirtschaftlichen Bereich wesentlich schwieriger.“

Die Wahl zur Bürgermeisterin ist für Judith Schilling-Grabher ein Meilenstein. Die nächsten fünf Jahre wird sie ganz in den Dienst der Gemeinde stellen, was danach kommt weiß sie noch nicht. (Bild: ZVG)