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Mindestsicherung 2016: Acht Prozent mehr Bezieher

28.8.2017 – Mehr als die Hälfte der Mindestsicherungsbezieher wohnt in Wien. 2016 waren es acht Prozent mehr Bezieher als im Vorjahr. Unterschiede sind in den Bundesländern und auch bei Frauen und Männern zu erkennen. Die BMS-Ausgaben lagen bei insgesamt 924 Millionen Euro und damit 62 Prozent über dem Niveau von 2012.

Im Jahr 2016 bezogen in Österreich insgesamt 307.533 Personen Bedarfsorientierte Mindestsicherung (BMS), laut Statistik Austria waren es um 23.159, also um acht Prozent mehr als im Vorjahr. Seit 2012 hat die Anzahl der Unterstützten um 86.192, also 39 Prozent zugenommen. Trotz des starken Anstiegs betrugen die Aufwendungen für die Mindestsicherung gemessen an den gesamten Sozialausgaben weiterhin weniger als 1 Prozent.

Unterschiedliche Zuwächse in den Bundesländern

Auf Wien entfiel mit 56 Prozent der Großteil der unterstützten Personen, hier waren es 173.484, während in den anderen Bundesländern jeweils maximal zehn Prozent der Leistungsbeziehenden lebten, in Niederösterreich waren es zehn und in der Steiermark neun Prozent. Wenn man allerdings die Anzahl der Unterstützten seit 2012 in den Bundesländern betrachet, dann haben alle stärker zugenommen als die Bundeshauptstadt, denn dort waren es nur 37 Prozent. Dagegen waren es in Niederösterreich 61 Prozent, in Vorarlberg waren es 52 Prozent mehr, in der Steiermark 47 Prozent und in Oberösterreich gab es einen Zuwachs von 43 Prozent.

Im Vergleich zum Leistungsbezug waren die Ausgaben der Bedarfsorientierten Mindestsicherung in Wien am höchsten. Die Menschen in der Bundeshauptstadt bezogen 583 Millionen Euro, also ein Anteil von 63 Prozent. Der prozentuelle Zuwachs gegenüber dem Vergleichsjahr 2012 ist in den Bundesländern hingegen höher als in Wien. In Vorarlberg beträgt der Zuwachs 105 Prozent, in der Steiermark sind es 97 Prozent, in Niederösterreich 77 Prozent und in Oberösterreich waren es 72 Prozent.

Mehr Frauen als Männer erhielten Mindestsicherung

37 Prozent der BMS-Bezieherinnen und -Bezieher des Jahres 2016 waren Frauen, also 113.778 Personen, 36 Prozent der Männer, also 109.937 und 27 Prozent waren minderjährige Kinder, also 83.818. Seit 2012 nahm der Anstieg bei den Männern sowohl absolut um 36.707, als auch prozentuell um 50 Prozent zu, also wesentlich stärker als bei den Frauen, mit 28 Prozent und Kindern mit 41 Prozent.

Durchschnittlich werden 8 Monate lang 589 Euro bezogen

Die BMS-Unterstützung für eine Bedarfsgemeinschaft, die eine oder mehrere Personen umfassen kann, betrug im Jahr 2016 durchschnittlich 4.789 Euro. Wenn man die durchschnittliche Bezugsdauer berücksichtigt, also 8,1 Monate, lag die monatliche Unterstützungshöhe für Lebensunterhalt und Wohnen bei 589 Euro. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern waren beträchtlich: Die Leistungshöhen reichten von 2.979 Euro, monatlich 348 Euro im Burgenland bis 5.329 Euro, also monatlich 882 Euro in Tirol. In Wien hingegen waren es 5.110 Euro, also 580 Euro monatlich.

65 Prozent der Bedarfsgemeinschaften wurden länger als ein halbes Jahr unterstützt, 16 Prozent erhielten im Jahresverlauf 2016 vier bis sechs Monate eine BMS-Leistung, die restlichen knapp 20 Prozent maximal drei Monate lang. Während in Wien und im Burgenland 71 Prozent beziehungsweise 66 Prozent länger als ein halbes Jahr im Bezug standen, waren es in Kärnten, Vorarlberg und Tirol zwischen 45 und 48 Prozent. Die durchschnittliche Bezugsdauer pro Bedarfsgmemeinschaft wich in den Bundesländern stark voneinander ab. Während es in Tirol 6,0 Monate waren, verzeichnete man in Wien bis 8,8 Monate.

Die BMS-Ausgaben lagen 2016 bei insgesamt 924 Millionen Euro. Seit 2012 hat die Anzahl der Unterstützten um 86.192, also 39 Prozent zugenommen.