Wir schaffen Heimat.
Wir gestalten Zukunft.

Krummnußbaum gewinnt den Klimaschutzpreis

15.11.2017 – Im Rahmen des Österreichischen Klimaschutzpreises konnten sich fünf verschiedene Projekte aus 173 Einreichungen durchsetzen und den Sieg einfahren. Niederösterreich ging gleich zweimal erfolgreich hervor.

Umweltminister Andrä Rupprechter und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zeichneten am 13. November 2017 die fünf Gewinner des Österreichischen Klimaschutzpreises 2017 in der Siemens City in Wien aus. Einzelpersonen, Unternehmen, Organisationen und öffentliche Einrichtungen, die zum Klimaschutz beitragen, hatten die Chance ihre Projekte einzureichen.

25.700 abgegebene gültige Stimmen

Die niederösterreichische Gemeinde Krummnußbaum im Mostviertel siegte in der Kategorie "Gemeinden und Regionen". ©Thomas Jantzen
Die niederösterreichische Gemeinde Krummnußbaum im Mostviertel siegte in der Kategorie „Gemeinden und Regionen“. ©Thomas Jantzen

Aus den insgesamt 173 Einsendungen wählte eine Fachjury mit der Unterstützung von Experten der Klimaschutzinitiative „klimaaktiv“ die Besten, die sich in Folge einer Publikumswertung stellten, aus. Mitgestimmt werden konnte über Telefon, Website und Facebook. Das Ende des Votings zeigte 25.700 gültig abgegebene Stimmen. In den vier Kategorien „Landwirtschaft“, „Gemeinden und Regionen“, „Betriebe“ und „Tägliches Leben“ wurden jeweils vier Kandidaten nominiert. Die Gewinner der Kategorie „Unternehmen Energiewende“ bestimmte ausschließlich die Jury. Hier siegte der oberösterreichische Batterienguru „Kreisel Electric“.

Zwei Gewinner aus Niederösterreich

Zwei strahlende Sieger gingen aus Niederösterreich hervor. Zum einen, die Marktgemeinde Krummnußbaum mit ihrem Projekt „Klimafreundliche Siedlungsentwicklung“ in der Kategorie „Gemeinden und Regionen“ sowie die Waldviertler Werkstätten GmbH aus Schrems mit dem Projekt „Die Zukunft beginnt jetzt! – 15 Jahre Sonnen-Gut-Scheine“ in der Kategorie „Betriebe“.

Das Projekt der Gemeinde, die "Klimafreundliche Siedlungsentwicklung", setzt sich zum Ziel, freie Plätze im Inneren Krummnußbaums zu füllen. (Bild: Energie und Umweltagentur NÖ)
Das Projekt der Gemeinde, die „Klimafreundliche Siedlungsentwicklung“, setzt sich zum Ziel, freie Plätze im Inneren Krummnußbaums zu füllen. (Bild: Energie und Umweltagentur NÖ)

Außerdem freuten sich Beatrix Altendorfer und Andrea Breithuber über ihren Sieg mit „Info-Website Nachhaltig in Graz“ in der Kategorie „Tägliches Leben“ und die Vetterhof KG aus Lustenau über ihren Gewinn mit dem Projekt „Vetterhof-Gemüsekiste“ in der Kategorie „Landwirtschaft“. Die Ausgezeichneten erhielten Urkunden und die Klimaschutzpreis-Statuette „Bella Terra“, die vom österreichischen Künstler Thomas Stimm gefertigt wurde.

„Der Österreichische Klimaschutzpreis zeigt eindrucksvoll, dass viele Menschen bereits wichtige Beiträge für eine klimafreundlichere Zukunft leisten – sei es im privaten Umfeld oder auf lokaler Ebene, in der Landwirtschaft genauso wie bei einem Gewerbebetrieb oder in einem Großunternehmen“, so Rupprechter gegenüber der APA.

Vorzeigeprojekt: Die „Klimafreundliche Siedlungsentwicklung“

Das vorrangige Ziel Krummnußbaums im Mostviertel war es im Zuge des Klimaschutzpreises 2017, das Ortszentrum zu beleben und motorisierten Verkehr zu vermeiden. Zu den ersten Erfolgen des Projekts zählt das überarbeitete und beschlossene Raumordnungsprogramm der Gemeinde. Dabei wird die Infrastruktur nicht mehr an den Rändern der Gemeinde angesiedelt, sondern verlagert sich auf die freien Plätze im Zentrum Krummnußbaums. Daraus soll das attraktive Ortszentrum, die „Neue Mitte“, mit Rathaus, Café, Veranstaltungssaal und betreuten Wohnungen entstehen. Der neue Platz wird das Gemeindezentrum außerdem mit der Kirche verbinden.

Durch Verdichtungsmaßnahmen und neue Angebote im unmittelbaren Umfeld des Ortskerns werden bedeutende Maßnahmen zur Stärkung des Zentrums im Siedlungswesen gesetzt. (Bild: Energie und Umweltagentur NÖ)
Durch Verdichtungsmaßnahmen und neue Angebote im unmittelbaren Umfeld des Ortskerns werden bedeutende Maßnahmen zur Stärkung des Zentrums im Siedlungswesen gesetzt. (Bild: Energie und Umweltagentur NÖ)

Die drei Hauptverantwortlichen, der Umweltgemeinderat, der Bürgermeister und ein zugezogener Raumplaner Krummnußbaums, schafften es bereits, wertvolle Flächen für Neubebauungen verfügbar zu machen und Erweiterungsflächen am Ortsrand zu streichen. Durch diese Verdichtungsmaßnahmen und die neuen Angebote im unmittelbaren Umfeld des Ortskerns werden bedeutende Maßnahmen zur Stärkung des Zentrums im Siedlungswesen gesetzt. Die Schaffung von Reihenhäusern am Donauweg, Wohnungen im derzeitigen Nussgarten, dem Gemeindezentrum und am alten Sportplatz, ist ein wichtiger Schritt zu einer klimafreundlichen Siedlungsentwicklung.

Im Rahmen des Projekts konnte Krummnußbaum auch einen Nahversorger zur Neueröffnung in der Gemeinde bewegen und dadurch die Lebensqualität noch zusätzlich erhöhen. „Die Gemeinde Krummnußbaum ist Teil des e5 Programms der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich und entwickelt sich somit stetig weiter. Es ist schön zu sehen, dass ihr Engagement nun mit dem Klimaschutzpreis 2017 belohnt wurde“, so Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich, gegenüber der APA.

Zehn Jahre Österreichischer Klimaschutzpreis

Seit 2008 wird der Österreichische Klimaschutzpreis gemeinsam vom Umweltministerium und dem ORF in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzinitiative „klimaaktiv“ und Partnern vergeben. In den vergangenen zehn Jahren wurden bereits aus insgesamt fast 3.000 Einreichungen 186 ausgewählt und präsentiert. Spitzenreiter bei den Erfolgen ist die Steiermark mit 13 Preisträgern und weiteren 35 nominierten Projekten.

Umweltminister Andrä Rupprechter und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zeichneten die fünf Gewinner des Österreichischen Klimaschutzpreises 2017 in der Siemens City in Wien aus. ©Thomas Jantzen