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Innovation in Politics Awards: Österreich geht leer aus

7.12.2017 – Der Innovation in Politics Award bietet eine einzigartige Plattform, um tolle Vorzeigeprojekte aus ganz Europa auf den Präsentierteller zu heben. Vier österreichische Projekte waren nominiert, aber keines erhielt am Ende genügend Stimmen von der 1.000-köpfigen Jury.

„Ohne die geteilte soziale Hoffnung kann die Politik der Hoffnung gegen die Politik der Angst nicht gewinnen.“ Den Worten des deutschen Historikers und Bestsellerautors Phlipp Blom lauschten am 6. Dezember rund 500 Menschen, die in ihrem eigenen Wirkungskreis zeigen, wie eine Politik der Hoffnung funktionieren kann. Viele dieser Gäste waren für den „Innovation in Politics Award“ nominiert.

Der deutsche Historiker Philipp Blom begeisterte mit seinen tiefsinnigen Gedanken zur Krise der liberalen Demokratie. ©www.sebastianphilipp.com
Der deutsche Historiker Philipp Blom begeisterte mit seinen tiefsinnigen Gedanken zur Krise der liberalen Demokratie. ©www.sebastianphilipp.com

Fast 600 Einreichungen aus ganz Europa

Der Innovation in Policy Award 2017 ist ein europaweiter Preis, der vom The Innovation in Policy Institute in Wien in diesem Jahr erstmals vergeben wurde. Ausgezeichnet wurden die besten Projekte aus ganz Europa – unabhängig von Parteizugehörigkeit, politischer Ebene und Region in acht Kategorien Zivilisation, Gemeinschaft, Ökologie, Menschenrechte, Demokratie, Lebensqualität, Wohlstand und Jobs.

589 Einreichungen aus ganz Europa gab es, eine Jury wählte die besten 80 Projekte für das Finale aus. Darunter waren auch vier österreichische Projekte:

  • Die Bürgermeisterin der Vorarlberger Gemeinde Alberschwende, Angelika Schwarzmann, mit dem Projekt Wir sind Asyl/Wir sind aktiv“, bei dem Bürger/innen als Mentoren Flüchtlinge bei der Integration unterstützen und die Flüchtlinge in der Folge aktiv in das Projekt eingebunden werden.
  • Der Bürgermeister der Gemeinde Haus im Ennstal, Gerhard Schütter, mit AlmLamm: Umweltschonende sommerliche Graspflege auf der Skipiste des Hauser Kaibling durch eine Herde von 800 Schafen.
  • Die Wiener Gemeinderätin Tanja Wehsely mit dem Projekt Stadtmenschen Wien, bei dem ehrenamtliche Berater/innen unbürokratische Hilfe und Unterstützung bei sozialen Fragen und Problemen anbieten.
  • Staatssekretärin Muna Duzdar mit dem Integrationsjahr.

Eine Jury, die sich aus mehr als 1.000 Europäer/innen zusammensetzt, bewertete die Projekte nach sechs Gesichtspunkten: Innovation, Brücken bauen, Vertrauen bilden, Partizipation, Nachhaltigkeit und Kosten/Nutzen. Am 6. Dezember wurden alle 80 nominierten Projekte zur Gala eingeladen und acht Gewinner gewählt. Als Sieger gekürt wurden drei Projekte aus Frankreich, zwei aus Deutschland und jeweils eines aus Italien, Polen und Schweden. Die österreichischen Projekte konnten sich leider in keiner der Kategorien durchsetzen.

Die Gewinnerprojekte nach Kategorien (eine kurze Vorstellung der einzelnen Projekte finden Sie im PDF in nebenstehender Box zum Download):

  • Kategorie DEMOKRATIE: Kollaborativ und transparent – Gesetzesentwurf „Digital Republic“ (Ein Gesetz, das unter Einbeziehung von 21.330 Bürger/innen geschrieben wurde)
    Einreicherin: Axelle Lemaire, ehemalige Ministerin für Innovation und Digitales (Frankreich)
  • Kategorie JOBS: Pilotprojekt für langfristige Mobilität von Lehrlingen in Europa (Lehre in mehr als eine Land. Damit ziehen Lehrlinge mit Studierenden gleich)
    Einreicher: Jean Arthuis, ehemaliger Wirtschafts- und Finanz-Minister, Abgeordneter des Europäischen Parlaments (Frankreich)
  • Kategorie ÖKOLOGIE: R-URBAN. Ökologische Bürgerbewegung für eine ökologische Unabhängigkeit (10.000 Menschen fördert mit „Realpolitik“ die ökologische Unabhängigkeit von Bürgern, Organisationen und Gemeinden. Erfolgreiche Projekte werden überregional ausgebaut)
    Einreicher: Marie-Hélène Amiable, Bürgermeisterin von Bagneux; Patrice Leclerc, Bürgermeister von Gennevilliers; Alexis Bachelay, Stadtrat von Colombes; Pascale Meker, Vizebürgermeisterin für Umwelt von Bagneux (Frankreich)
  • Kategorie MENSCHENRECHTE: Integrationsprojekt Kistlerhofstraße (Gemeinsam leben und lernen:: Migrant/innen und Student/innen in einer WG)
    Einreicher: Dieter Reiter, Oberbürgermeister von München; Frederik Kronthaler, Leiter des Jugendbereichs bei Condrobs (Deutschland)
  • Kategorie WOHLSTAND: Calliope mini (Calliope mini ist ein Mikrocontroller für Schulklassen ab der Volksschule. Mit ein paar Klicks kann jeder selbst Programme erstellen und der kleine Prozessor wird zum Roboter)
    Einreicherin: Gesche Joost, Botschafterin der Single Digital Market-Initiative der Europäischen Kommission (Deutschland)
  • Kategorie GEMEINSCHAFT: Null-Abfall – Verso Rifiuti Zero / Tariffa puntuale (Prämien und Strafen für Familien und Unternehmen – als erste Stadt in Italien mit einer „Zero Waste“-Strategie setzt Capannori Müll-Tarife mit denen für Energie und Wasser gleich und macht die Kosten von der Menge an nicht-verwertbarem Abfall abhängig)
    Einreicher: Alessio Ciacci, ehemaliger Umweltstadtrat in Capannori (Italien)
  • Kategorie: LEBENSQUALITÄT: Gebärdendolmetsch über Video – Wideotlumacz.pl (Wurde bis heute im mehr als 200 lokalen Ämtern, Arbeitsämtern, Stadt- und Gemeindeverwaltungen eingerichtet)
    Einreicher: Piotr Kowalski, Aktivist und Mitglied der zivilen Plattform (Polen)
  • Kategorie ZIVILISATION: Ausgrenzung verhindern – Das Nyköping Modell (Fusion von Schulen mit ethnischen und sozialen Unterschieden – Förderung der sozialen Kompetenz und Integration)
    Einreicherin: Veronica Andersson, ehemalige Präsidentin des Kinder-und Jugend-Komitees der Stadtverwaltung Nyköping (Schweden

Ein Blick in die Kurzbeschreibung der Projekte lohnt sich, da sich dabei auch viele Gemeindemandatare neue Ideen holen können.

Der große Festsaal im Wiener Rathaus bot den passenden Rahmen für die Preisverleihung. ©www.sebastianphilipp.com
Der große Festsaal im Wiener Rathaus bot den passenden Rahmen für die Preisverleihung. ©www.sebastianphilipp.com

Über die Innovation in Politics Awards

Die Innovation in Politics Awards für innovative politische Arbeit werden vom Innovation in Politics Institute verliehen, einer europaweiten Organisation mit Hauptsitz in Wien und weiteren Büros in Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Schweden. Das Institut hat sich zur Aufgabe gestellt, die politische Arbeit in Europa zu verbessern, indem mutige, kreative Politikerinnen und Politiker ausgezeichnet und unterstützt werden, die neue Wege beschreiten und damit konkrete Ergebnisse erzielen – unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit und der politischen Ebene, auf der sie tätig sind. Die „Innovation in Politics Awards“ bitten sie mit ihren Projekten vor den Vorhang, als Beispiele und Anregung für alle, die ebenfalls etwas bewegen wollen.

Die Innovation in Politics Awards werden mit Unterstützung der Kahane Foundation, der B&C Privatstiftung sowie News on Video realisiert. Partner bei diesem Projekt sind renommierte Organisationen in Europa: Act.Now in Wien, das Progressive Zentrum in Berlin, die Dublin City University, die Bulgarian School of Politics, EuropaNova in Paris, das Europäische Forum Alpbach sowie Szkoła Liderów und THINKTANK in Polen.

Aus Österreich gewann zwar kein Projekt, aber auch die anderen Projekte sind sehr interessant und nachahmenswert. ©www.sebastianphilipp.com